Presseerklärung: Stuttgarter Bürger sitzen im Mittleren Schlossgarten

Menschenkette setzt Zeichen gegen Stuttgart 21

Stuttgart, 8. August 2011: Nach der heutigen Montagsdemo wird es im Mittleren Schlossgarten direkt neben dem Hauptbahnhof eine sitzende Menschenkette der S21-Gegner geben (Google map). Dazu rufen die Parkschützer auf, weil es zuverlässige Informationen gibt, wonach im Schlossgarten weitere substanzielle Bauarbeiten für Stuttgart 21 unmittelbar geplant sind. Die Menschen werden rund um die große Liegewiese sitzen. Hier wurde auch in den letzten Tagen jeder Sonnenstrahl genutzt, von Jung und Alt, picknickenden Familien und Ball spielenden Kindern. Die Menschenkette sitzt, damit für alle deutlich sichtbar wird: Wir widersetzen uns – friedlich und entschlossen. Denn das ist unser Park und unsere Liegewiese!

„Es ist Sommer, es sind Ferien. Viele Stuttgarter nutzen den Schlossgarten, so oft sie können. Und ausgerechnet jetzt will die Bahn anfangen, hier kreuz und quer Rohre zu verlegen, die sie frühestens in ein oder zwei Jahren braucht“, sagt Dr. Carola Eckstein von den Parkschützern. „Genau wie der überstürzte Abriss des Nordflügels ist auch diese Aktion eine vollkommen sinnlose Provokation: Ähnlich wie die Brache am Nordausgang wird die Bahn die Grundwasserrohre nicht nutzen können, weil substanzielle wassertechnische Probleme ungelöst sind. Unsere Landespolizei darf diesem unlauteren Treiben der Bahn nicht weiterhin Amtshilfe leisten.“

Die Parkschützer empfehlen allen S21-Gegnern, sich bei Aktionen hinzusetzen, denn solange die Menschen sitzen, ist für alle unübersehbar klar: Wir widersetzen uns – und zwar friedlich! Das Sitzen reduziert den Stress für alle Beteiligten, auch die Polizei, denn es zeigt: Von diesen sitzenden Menschen geht keine Gefahr aus. Und schließlich bieten sitzende Demonstranten keinerlei Deckung für Störenfriede oder Provokateure, die den friedlichen Protest für ihre ganz eigenen Zwecke missbrauchen wollen.

Die Parkschützer engagieren sich gegen die Zerstörung des Mittleren Schlossgartens. Dieses zentrale, etwa 4,4 Hektar große Stuttgarter Naherholungsgebiet soll dem geplanten Tunnelbahnhof zum Opfer fallen. Der Schlossgarten ist Seele und Lunge der Stadt zugleich: Im Stuttgarter Kessel verbessert er das ohnehin ungünstige Stadtklima, die vielen alten Bäume dienen als Luftfilter in der stark belasteten Innenstadt und durch seine zentrale Lage ist er für die Menschen ein wichtiges Stück Natur.

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11 Antworten zu Presseerklärung: Stuttgarter Bürger sitzen im Mittleren Schlossgarten

  1. Alex sagt:

    Super Aktion

    bitte alle friedlich bleiben siehe Aktionskonsens
    Gemeinsam Wahnsinn 21 stoppen
    Ich finde es unverantwortbar wie die Bahn AG hier einfach losbaut ohne die Baurisiken zu 100 % zu kontrollieren zu können
    s21 macht einfach keinen Sinn.
    Bitte Helft alle mit diese Zerstörung der Stdt zu verhindern !!!!!!!!!

    SACHLICH BLEIBEN ;FRIEDLICH BLEIBEN; OBEN BLEIBEN

  2. Mauli sagt:

    Da jetzt ja Ferien sind, sind ja nun doch einige Stuttgarter verreist, so dass der Zeitraum der Verlegung ggf. doch nicht so ungünstig gewählt wurde. Das dauert ja nur ein paar Tage, bis dieses Stückchen Graben ausgehoben und wieder verschlossen wird, da die Grasnarbe sicher ordentlich ausgestochen und dann wieder verlegt wird, können die Erholung suchenden dort also schon nach ein paar Tagen wieder liegen, sitzen und was auch immer.

    Es ist ja durchaus vernünftig, die Leitung im Bereich der Wiese unterirdisch zu verlegen.

    Je weniger den Arbeiten im Wege stehen, je schneller ist diese erledigt.

    • Wolfgang Weiss sagt:

      Ob ungünstig oder nicht-es geht um was ganz anderes, nämlich z.B. um rostzerfressene Billigrohrleitungen. Die Grubebahn ignoriert nicht nur sämtliche Sicherheitsstandards (für das ein „normaler“ Bauherr schon längst wegen arglistiger Täuschung und/oder Vernachlässigung zu ner saftigen Strafe verurteilt worden wäre!) , sondern schlägt auch sämtliche Warnungen von Experten (Geologen,Ingenieuren,Architekten) aus…..und nimmt damit sogar die Verletzung für Leib und Leben der Menschen in Kauf.
      Geldgier macht blind und stumpft ab.

      • Mauli sagt:

        Zu prüfen wäre ja sicher auch noch, ob die warnenden Experten tatsächlich auch Experten sind und nicht nur abgelehnte Mitbewerber, welche meinen, bei der Vergabe von Bauaufträgen zu kurz gekommen zu sein.
        Wir dürfen uns also auch nicht von falschen Propheten vergeißlern lassen.

    • Momo sagt:

      Noch vernünftiger ist es aber erst gar keine Rohre zu verlegen, kein Grundwasser abzupumpen sondern den bestehenden Bahnhof zu sanieren und die Zulaufwege mit neuer Technik auszustatten.

  3. diesunddas sagt:

    viel Polizei am GWM!!!

    Video live auf Bambuser!!

    http://bambuser.com/channel/Bahnhof201268/broadcast/1884340

    Ich glaube etwas Präsenz wäre gut, ich kann selber aber auch erst am morgen da sein..

  4. Peter Illert sagt:

    Es ist wahrscheinlich, dass der Einsatz in den nächsten Tagen in Etappen verläuft. Erster Brennpunkt könnte die Cannstätter Str. sein (leicht absperrbar….) Sitzen ist gut, aber mensch muss sich verteilen und dorthin laufen, wo es am meisten nützt.
    Bis bald. Peter

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  7. Beobachter sagt:

    Unsere Landespolizei darf diesem unlauteren Treiben der Bahn nicht weiterhin Amtshilfe leisten.

    Der für mich wohl dümmste Satz des ganzen Artikels. Die Polizei hat das Gesetz durchzusetzen. Ob mir die Maßnahmen der Bahn – oder wessen auch immer – gefallen oder nicht, ob sie sinnvoll sind oder nicht, ob sie nützlich sind oder nicht, ob sie provozieren oder nicht, ist vollkommen irrelevant. Einzig allein relevant ist. Hat die Bahn das Recht dazu, das zu tun, was sie tun will? Falls ja, muß die Polizei die Maßnahmen gegen Störer schützen. Und ich hoffe sehr, daß sie das auch in vollem Umfang tut. Täte sie das nicht, hätten wir die längste Zeit in einem Rechtsstaat gelebt.

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