Presseerklärung: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen, Herr Hundt!

Arbeitgeberverband nutzt fremde Bilder – gegen Willen der Urheber

Stuttgart, 23. November 2011: Im S21-Werbevideo der Arbeitgeber Baden-Württemberg wurden vier Einstellungen aus dem Film ‚stuttgart24h‘ benutzt – gegen den ausdrücklichen Willen der Urheber. Gleichzeitig pocht Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt gerade im Streit mit Walter Sittler sehr auf das Urheberrecht am Werbespot der Arbeitgeber.

Der in Auszügen kopierte Kurzfilm 'stuttgart24h' stammt von Christoph Kalck und Jascha Vick. Beide sind Studenten an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Die Macher des Zeitraffer-Films 'stuttgart24h' hatten es abgelehnt, Sequenzen aus ihrem Film für einen Pro-S21-Spot an die Werbeagentur fischerAppelt zu verkaufen. Daraufhin ließ fischerAppelt diese Einstellungen offensichtlich exakt nachdrehen, also kopieren. Ein Bildvergleich: https://www.bei-abriss-aufstand.de/2011/11/23/arbeitgeberprasident-dieter-hundt-klaut-aus-studentenvideo/

„Herr Hundt, wer mit dem Finger auf andere zeigt, zeigt mit vier Fingern auf sich selbst“, sagt Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer. „Wenn fischerAppelt so dreist vorgeht und Film-Einstellungen gegen den ausdrücklichen Willen der Filmemacher übernimmt, dann ist das eine granatenmäßige Sauerei! Die Studenten haben nicht die finanziellen Mittel, um juristisch gegen diesen Ideenklau vorzugehen. Umso erstaunlicher ist es, wenn Arbeitgeberpräsident Hundt nun selbst auf das Urheberrecht pocht, um die Verbreitung des mit Walter Sittler gedrehten JA-Spots gerichtlich zu verbieten.“

Walter Sittler wirbt in einem weiteren Werbevideo für das „JA zum Ausstieg aus Stuttgart 21“. In diesem Video wird der Clip der Arbeitgeber vollständig, unverfälscht und mit Quellenangabe gezeigt. Schauspieler Sittler kommentiert lediglich und zieht am Ende die Schlussfolgerung, dass die Steuermilliarden nicht in Stuttgart vergraben werden dürfen, wenn Baden-Württemberg so zukunftsorientiert und innovativ bleiben soll, wie im Spot der Arbeitgeber dargestellt.

Nach einem Urteil des Landgerichts Mannheim liegt der Anspruch auf die heiß umstrittenen Filmsequenzen klar bei den Machern von ‚stuttgart24h‘, nicht beim Arbeitgeberverband.

Kurzfilm 'stuttgart24h' von Christoph Kalck und Jascha Vick: www.stuttgart24h.de

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, PSPE abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

7 Antworten zu Presseerklärung: Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen, Herr Hundt!

  1. Reini sagt:

    Hundt war schon immer asozial. Er schert sich einen Dreck um des Allgemeinwohl….wichtig ist allein die Wirtschaft und die Gewinnmaximierung!
    Vom Sozialstaat hält er nichts und Mindestlohn ist Teufelszeug!

    Hundt hat immer Recht…auch wenn er nicht im Recht ist. Der ist bei den Befürwortern und somit an Lug und Trug bei S21 beteiligt. Ihm kann man noch so viele Fakten gegen dieses Projekt vorlegen, er wird immer dafür sein! Die Stadt, der Park, das Wasser und die Menschen sind ihm schlicht egal!
    Wer sich der Wirtschaft in den Weg stellt wird mit Pfefferspray und Wasserwerfern „behandelt“!

  2. Andreas Menke sagt:

    Motive aus dem gleichen Winkel, mit gleicher Brennweite und in ähnlichen Lichtstimmungen – da gibt es gar nichts zu deuteln! Da haben schon ganz andere „Nachahmer“ vor Gericht verloren! Typisches Vorgehen von Agenturen. Fotografier das mal nach – und ganz brav wird exakt das gleiche Motiv so wie die „Vorlage“ nachfotografiert. Hier muss unbedingt der Rechtshilfefond einspringen! Das ist man den beiden Studenten schuldig, dass sie so standhaft waren und die Motive nicht verkauft haben. Bin selber Fotograf – und spende hiermit € 50,- wenn dagegen gerichtlich vorgegangen wird. So was ärgert mich maßlos!
    Viele Grüße
    Andreas

  3. jan sagt:

    man kann gar nicht soviel essen, wie man kotzen möchte. pardon, aber vornehmer konnte ich es nicht mehr formulieren. beruflich habe ich es schon beinahe alltäglich mit ideen-, bilder- und inhalteklau zu tun, aber hier wird nochmals eine neue dimension der dummdreistigkeit erreicht.
    beteilige mich gerne organisatorisch oder finanziell an rechtlichen schritten.

  4. Vielen Dank für die Unterstützungsbekundungen! Das tut gut.

    Es passiert gerade so viel. Wir müssen sehen wie wir weiter vorgehen.

    fischerAppelt hat sich bisher noch nicht mal zu einer Entschuldigung durchringen können.

  5. S21-Nein-Danke sagt:

    Das wird er wohl auch tunlichst lassen – sonst wäre das ein Schuldeingeständnis. Einfach eine Sauerei. Aber man sieht es ja an einem anderen Politpromi – bissle Geld muss er zahlen und ist schon wieder sicher auf die politische Bühne zurück zu kehren. Und dort wird er mit offenen Armen wie der verlorene Sohn gefeiert werden *bah* Mal sehen was Möpperle noch erleben wird, schon wieder nicht mal die Probezeit durch gestanden *g*

    In eine r Dipolmarbeit darf ich eins zu eins zitieren, ich muss nur die Quelle korrekt benennen und kennzeichnen, das sollte auch ein Herr Hundt wissen… So ein Janus-face

  6. NahDran sagt:

    Nehmt den Hundt doch nicht so ernst! Der war sein Leben lang eine willige Handpuppe seines Verbandes und der wird es auch immer bleiben.

    In menschlicher Hinsicht kann man ihn nur für seine sozialen Defizite bedauern – dem trauert später gewiss keiner mehr eine Träne nach.

Kommentare sind geschlossen.