Presseerklärung: Zwei Jahre Mahnwache gegen Stuttgart 21

Stuttgart, 17. Juli 2012: Am heutigen Dienstag, 17. Juli, wird die Dauermahnwache am Stuttgarter Hauptbahnhof zwei Jahre alt. Diese Mahnwache ist seit dem 17. Juli 2010 Tag und Nacht ehrenamtlich besetzt, auch an Weihnachten und Neujahr. Es handelt sich seit langem mit Abstand um die längste Dauermahnwache in der Geschichte der Bundesrepublik und in Europa.

„Wir engagieren uns für eine lebenswerte Stadt“, sagt Sabine Schmidt vom Mahnwachen-Team. „Und wir setzen uns für eine vernünftige Verkehrspolitik ein. Wir fordern kundenfreundlichen Bahnverkehr und Güter auf die Schiene. Beides würde durch das Projekt Stuttgart 21 massiv verhindert. Wir mahnen und wachen und wehren uns dagegen, dass Milliarden vergraben werden, um anschließend einen Hauptbahnhof mit wesentlich geringerer Leistungsfähigkeit zu bekommen. Wir wehren uns gegen die Zerstörung in unserer Innenstadt zugunsten eines Projekts, dass uns nichts als – im wahrsten Sinne des Wortes – unterirdische Reisequalität bescheren würde.“

Am 17. Juli 2010 starteten engagiert Bürger eine Dauermahnwache gegen Stuttgart 21 unter dem Motto „Kein Abriss für ein gescheitertes Projekt“ (siehe auch http://bit.ly/P8BaZP). Die Mahnwache ist inzwischen eine Institution in Stuttgart, das Motto ist so aktuell wie am ersten Tag. Schon vor zwei Jahren war klar: Die Planungsmängel beim Tunnelprojekt Stuttgart 21 sind eklatant, die veranschlagten Kosten schöngerechnet und für den Bahnverkehr würde der Tunnelbahnhof nur Nachteile bringen. Inzwischen sind die Probleme und Gefahren, die das Tunnelprojekt für die Menschen bringt, unübersehbar geworden, täglich kommen neue Planungsmängel und Lügen ans Licht. Die Bahn hat viel zerstört – und ist nicht in der Lage, Stuttgart 21 zu bauen: Stuttgart 21 bringt nichts als Zerstörung.

Die Mahnwache hat einen festen Platz in der Stadt und im Widerstand. Etwa 300 ehrenamtliche Helfer informieren rund um die Uhr, stehen für Fragen zur Verfügung und bieten Raum für Austausch und Diskussionen. Die Mahnwache ist Treffpunkt und Anlaufstelle für Interessierte ebenso wie für besorgte Bürger. Dieses Durchhaltevermögen der Mahnwache macht den Menschen Mut und beweist langfristiges Bürgerengagement. Dies ist in dieser Intensität nur möglich, weil die Mängel des Tunnelbahnhofs so gewaltige Nachteile für die Stadt bringen würden.

Am Dienstag, 17. Juli 2012, zwei Jahre nach ihrer Gründung, werden wir ab 18 Uhr bei einem Umtrunk anstoßen auf die Standhaftigkeit der Mahnwache und derer, die sie mit Leben füllen.

Am Samstag, 28. Juli 2012 feiert die Mahnwache im großen Rahmen Geburtstag mit einem Fest im Oberen Schlossgarten. Als prominente Gratulanten mit dabei: Hannes Rockenbauch und Peter Grohmann.

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