Höhlenforscher kooperieren mit der Bahn und verpflichten sich zum Stillschweigen

Auf der Landesdelegiertenkonferenz der baden-württembergischen Höhlenforscher wurde vor wenigen Tagen beschlossen, mit der Deutschen Bahn beim Bau der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm zu kooperieren (siehe Stuttgarter Nachrichten).

Den Forschern ist es damit möglich, die beim Bau der Strecke angeschnittenen Höhlen zu dokumentieren - mit der Verpflichtung, während der Bauphase ihre Erkenntnisse nicht zu veröffentlichen. Zu hoffen ist natürlich, dass es genügend integere Persönlichkeiten unter den Forschern gibt, dass sie sich mit brisanten Erkenntnissen über eine solche Verpflichtung hinwegsetzen, der Druck durch die bei der Bahn üblichen Konventionalstrafen dürfte aber immens sein.

Von einer freien Wissenschaft kann hier nicht mehr die Rede sein.

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8 Antworten zu Höhlenforscher kooperieren mit der Bahn und verpflichten sich zum Stillschweigen

  1. Pingback: dª]V[ªX » Geheimforschung im Dienste der Bahn

  2. Entschleunigung sagt:

    hier sollte die Begründung für die Schweigpflicht dokumentiert werden. Des weiteren würde mich interessieren, ob es unter den Forschern über diese „Knebel-Vereinbarung“ eine Diskussion gegeben hat. Welche Vor- und Nachteile sehen die Forscher bei dieser „Partnerschaft“ mit der Bahn.

  3. Hans-Martin sagt:

    Hopp hopp hopp,schweine im Galopp

  4. Stephan Schneider sagt:

    Hei Höhlenforscher. Das ist echt ekelhaft, was ihr da macht. Hätte ich euch nicht zugetraut, dass ihr so gern in Ar…löchern rumkriecht. Würd‘ mir echt stinken.

  5. Patrick Einsiedler sagt:

    Hmm, so ein Maulkorb ist natürlich schon bedenklich und eigentlich nicht akzeptabel. Mit welcher Begründung wird sowas verlangt? Allerdings ist es die Pflicht eines Höhlenforschers, neue Höhlen zu dokumentieren und zu schützen. Das ist immer noch besser, als wenn klammheimlich alles zubetoniert wird. Ich denke, dass unter den Höhlenforschern das schon diskutiert wurde. Daher bitte ich darum, diese Leute nicht pauschal zu verunglimpfen. Das Problem wird sowieso erst richtig aktuell, wenn Tunnel gebaut werden, da dann mit dem „Anschnitt“ von Höhlen zu rechnen ist.

    Glück Tief! (für die Höhlenforscher) und für den Rest: Oben bleiben!

    • Hertel,Volkmar sagt:

      Es wäre einfach zu blauäugig und gutgläubig an eine ordentliche und rechtmässige Anlegung dieses Maulkorbes zu denken. Lügenpack ist einfach nicht zutreffend da viel zu sehr verharmlosend. Diese gesamte Regierung und nicht nur die im Ländle gehört zum Teufel gejagt. Damit erst warten bis
      „getunnelt “ wird ,spielt der Bande nur in die Hände.

  6. Florian sagt:

    Es wäre interessant näheres zur Schweigevereinbarung zu erfahren. Schon bei der Schlichtung (oder sage ich besser Faktencheck?) hatten wir es ja vor allem den Parkschützern zu verdanken das die Details des Knebelvertrages ans Licht gekommen waren: mindestens 500.000 Euro Strafe bei brechen der Verschwiegenheit auf 30 Jahre. Schon ein derartiger Vertrag war eine Sauerei, klar das das keiner vom Bündnis unterschieben hatte. Die wahre Sauerei ist aber das dieser Sachverhalt von unserer Presse hier im Südwesten nicht publiziert wurde, hier hätte der Faktencheck unterbrochen oder abgebrochen werden müssen. In der Vergangenheit hatten Forscher ja bereits mit den unmöglichsten Despoten kooperiert um Ihre Forschungen auch unter unmoralischen Gegebenheiten ausführen zu können. Höhlenforscher, gebt Euch nicht hierfür her.

  7. Quer sagt:

    Ist möglicherweise bekannt, welche Organisationen von Höhlenforschern da beteiligt sind?
    Man müsste sie auf ihr wissenschaftliches Gewissen ansprechen!

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