Aufruf von Walter Sittler und Volker Lösch

Liebe Befürworter einer vernünftigen Politik!

Es gibt einige wenige in Stadt, Land, Bund und Bahn, die meinen, der Landeshaushalt von BaWü sei ein Selbstbedienungsladen, aus dem sie entnehmen können, was ihnen gerade passt.

Wir haben demnächst die Chance, diese Leute vom Gegenteil zu überzeugen; nämlich dass die Finanzen des Landes dem Lande und seinen Bürger zugutekommen müssen und nicht der Bilanz eines Konzerns.

Über Monate und Jahre haben wir versucht, diese Leute mit vernünftigen Argumenten, Expertisen und Erfahrungen zu überzeugen, aber dieser Mischung aus bornierter Rechthaberei, der Unfähigkeit zuzuhören und dem konsequenten Willen, lobbyistische Absprachen einzuhalten, war und ist mit Vernunft offenbar nicht beizukommen.

Um uns Gehör zu verschaffen, haben wir deshalb im vergangenen Jahr sehr erfolgreich – teilweise deutschlandweit – den Schwabenstreich gestartet – den mussten sie hören  und den haben sie gehört!

Damit es alle erneut hören: Wir sind immer noch viele und sehr präsent, das vernünftige Wahlvolk ist überall und es ist entschlossen! Zugleich können alle die Gelegenheit nutzen, um Informationen zu verteilen. Sammelt bündige Informationen – bei den Ingenieuren22, bei den Juristen zu 21, beim Aktionsbündis, bei der Infooffensive, wo auch immer, bestellt sie, druckt sie aus und verteilt sie. Macht alle Nichtinformierten darauf aufmerksam, was hier passiert, vor allem, dass wir diesen veritablen Wahnsinn mit einem einfachen JA verhindern können!

Lasst uns die Wochen bis zur Volksabstimmung nutzen, um uns noch einmal intensiv Gehör zu verschaffen mit lautstarken Schwabenstreichen an allen Ecken des Landes.

Lasst uns folgenden Plan umsetzen: Ab sofort immer mittwochs und sonntags Schwabenstreiche – wie gewohnt um 19 Uhr -–und ab der 100. Montagsdemo, dem 21.11.2011 wieder täglich bis zur Volksabstimmung.

Kündigt es überall an, bringt neue Leute mit und kommt alle auf die Straßen – eine Minute lärmen gegen Stuttgart 21 !

Wir haben wieder einmal eine große Gelegenheit, endlich mehr Bürgerbeteiligung und Demokratie im Land durchzusetzen!

Und wenn wir nachhaltig, unbeirrt und friedlich dranbleiben, dann wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis wir endgültig OBEN BLEIBEN werden!

Es grüßen herzlich: Walter Sittler und Volker Lösch

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11 Antworten zu Aufruf von Walter Sittler und Volker Lösch

  1. mia sagt:

    “[…]dass wir diesen veritablen Wahnsinn mit einem einfachen JA verhindern können![…]“

    Lieber Volker Lösch, Lieber Walter Sittler,

    so einfach ist es eben nicht.

    Selbst wenn das „Wunder“ geschähe, dass das Zustimmungsquorum erreicht wurde und eine darüber liegende Mehrheit mit JA gestimmt hätte, bleibt das Baurecht der DB-AG davon unberührt, d.h., dass die Bahn mit dem vollem Recht auf ihrer Seite am Morgen nach einer gewonnen Volksabstimmung sofort den Südflügel und die Bäume flach legen könnte.

    Diesen veritablen Unsinn kann man leider und wahrscheinlich nur mit einem intelligenten, zähen und konsequenten Widerstand verhindern. Die oben zitierte Formulierung suggeriert etwas anderes: Sie weckt die falsche Hoffnung auf ein schnelles Ende und auf die diesbezügliche Wirksamkeit dieses als „Volksabstimmung“ getarnten Regierungsreferendums. Sie (die Formulierung) sollte deshalb geändert werden.

    Beste Grüße & Oben bleiben!

  2. Ulrike Braun sagt:

    „Macht alle Nichtinformierten darauf aufmerksam, was hier passiert, vor allem, dass wir diesen veritablen Wahnsinn mit einem einfachen JA verhindern können!“

    Nein, das können wir nicht. Selbst mit (illusorischen) 2,6 Mio. Ja-Stimmen nicht. Dieser Satz ist schlichtweg nicht richtig und sollte so nicht geäußert werden. Auch wenn wir teilnehmen und mit Ja stimmen, was auch sonst? – das Referendum ist eine Farce ist eine Farce ist eine Farce. Und dies sollte auch so klar und eindeutig vermittelt werden.

  3. S21-Nein-Danke sagt:

    Und was stattdessen? Auch wenn ihr mit eurer Kritik m.E.n. durchaus Recht habt – es ändert nichts an der MOMENTANEN Situation. Wir haben JETZT nur! den VE – es wird keine ähnliche Eingriffssituation mehr geben – der hoffentlich mit deutlichem Abstand gewonnen wird. Von ihm geht mindestens eine Signalwirkung aus, die im weiteren Verlauf für die berechtigte Kritik richtungsweisend sein kann und wird. Aber JETZT ist diese Spalterei einfach kontraproduktiv und verunsichert unnötig! Und es ist IMHO gar nicht so unwahrscheinlich, dass wir das Quorum schaffen – siehe Landtagswahl. Also eins nach dem anderen und nicht alles durcheinander – mehr ist für den Moment nicht machbar, nach dem VE legen wir dann nach 🙂

  4. mia sagt:

    @S21-Nein-Danke

    Soso, der Vorschlag eine unrichtige Formulierung zu ändern, ist also „Spalterei“… Das ist, liebe(r) S21-Nein-Danke, mindestens unintelligenter Widerstand. (Und da er obendrein eine falsche Stoßrichtung hat auch noch mindestens Irrelevanter.) Ihr Glaube bezüglich der VA sei Ihnen unbenommen. Jedoch möchte ich auch noch einmal bezüglich der Diskussion darum darauf hinweisen, dass es immer letztlich im Desaster endet, wenn man meint, dass der Zweck die Mittel heiligt (btw: so argumentieren und denken eher unsere Gegner). Eine unserer Stärken waren immer die guten Argumente; gut sind diese, weil sie richtig sind (waren). Falsche Argumente (wie die irreführende Formulierung im Aufruf) sollten wir korrigieren, bevor daraus kapitale Fehler werden.

    Nichts für ungut.

  5. hajomueller sagt:

    Ich finde Walter Sittler und Volker Lösch toll, allerdings kann ich mit ihrem Aufruf nichts mehr anfangen. Der Widerstand lebte, als wir Gegner (Bahn, Schwarz/Gelb, usw.) hatten. Heute haben wir immer noch Gegner (Bahn und Grün/Rot), aber wir trauen uns nicht mehr, sie (da denke ich vor allem an die Grünen mit MP Kretschmann) zu attackieren. Die Arbeitsteilung der Grünen, hie die Funktionsträger die uns mit ihren Reden bei der Demo bei Laune halten sollen, dort die Funktionäre in der Regierung, die was zu sagen haben und anders handeln als die Demo-Redner fordern, geht mir gehörig auf den Senkel. Das erinnert mich fatal an die Äre Schröder/Fischer. Ich habe diesen Pilatus Kretschmann satt und im Grunde genommen auch all die, die auf ihn Rücksicht nehmen. Kann mir einer sagen, wo der Unterschied des Demokratieverständnisses zwischen Schwarz/Gelb und Grün/Rot ist? Bei Schwarz/Gelb wurden wir im Park geklopft, bei Grün/Rot werden wir beim Volksentscheid beschissen.

  6. Stopsignal sagt:

    Alle, die 1+1 zusammenzählen können, sollten so schlau sein und bei der Volksabstimmung das Kreuz bei JA zum Ausstieg machen!

    Damit wird in jedem Fall dokumentiert, wie viele Bürger Baden-Württembergs den S21-Mist nicht wollen.

    Rechtlich bedeutet eine Mehrheit für den Ausstieg bei der VA nicht automatisch das Ende von S21 – aber der moralische Druck auf Bahn und Landesregierung, das Projekt endlich zu beenden, wäre gewaltig.
    Wozu wird die VA denn sonst überhaupt gemacht!?!?

  7. Karl-Heinz Remmert sagt:

    …dieser Aufruf kostet uns einiges an Zustimmung!

    Mit dem Aufruf haben Sie uns einen Bärendienst erwiesen.

  8. Blockierer sagt:

    Zitat:
    „Auch wenn wir teilnehmen und mit Ja stimmen, was auch sonst? – das Referendum ist eine Farce ist eine Farce ist eine Farce. Und dies sollte auch so klar und eindeutig vermittelt werden.“

    Richtig; deshalb vertrete ich auch die Meinung, dass wir daran gar nicht erst teilnehmen sollten.

    • Ed sagt:

      Dass Sittler und Lösch zur Teilnahme an der VA aufrufen ist skandalös. Sie hätten die Möglichkeit gehabt durch einen Boykottaufruf dieses politische Schurkenstück zu entblößen. Wer dort abstimmt, stimmt über eine Geheimsache ab. Weder die 121 Risiken des ehem. Chefplaners der Bahn AG wurden veröffentlicht, noch liegt eine aktuelle Kostenrechnung der Bahn AG vor – immerhin ist das ausdrücklich Bestandteil des Koalitionsvertrages. Hinzu kommt, dass die Grünen alle juristischen Möglichkeiten (Mischfinanzierung, etc…) zurückgestellt haben – diese wir von den Juristen gegen S21 auf das schärfste kritisiert, ebenso von namhaften Verfassungsjuristen. Wir erleben hier genau das Gegenteil von Bürgerbeteiligung – denn das Kündigungsgesetz stammt nicht von der „Bürgerschaft“ – wie man bei einer klassischen Bürgerbeteiligung vermuten könnte.

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