Ist "Laufen für Stuttgart 21" bezahlter Pro-Protest?

Mit einem regelmäßigen Jogging durch den Schlossgarten wollen angebliche "Stuttgart 21"-Befürworter für das Prestigeprojekt werben, ihre Webseite ist "Laufen für Stuttgart".

Schaut man aber ins Impressum, steht da folgendes:
Christian List und Steffen Kauderer
c/o sitibi KOMMUNIKATION GmbH
Krefelder Straße 32
70376 Stuttgart

Diese Firma hat so manchen S21-befürwortenden Kunden:
Deutsche Bahn AG, Stadt Stuttgart, Verband Region Stuttgart, Flughafen Stuttgart, Landesmesse Stuttgart

Entweder ist der "Lauf für Stuttgart" eine direkt eingekaufte Marketing-Veranstaltung oder da will sich jemand bei seinen Kunden ganz opportunistisch beliebt machen. Eine andere Logik sehe ich nicht dahinter, dass die gleiche Werbefirma sowohl die S21-Betreiber direkt berät als auch eine angebliche Bewegung der Bürger pro S21 so aktiv betreibt.

Der Witz an dem Lauf ist: Sie laufen auf einer Strecke, die nur OHNE Stuttgart 21 möglich ist, denn sie laufen auch durch den Mittleren Schlossgarten, der für S21 komplett umgegraben und zur 10-jährigen Baustelle gemacht werden soll. Was für eine Ironie!

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19 Antworten zu Ist "Laufen für Stuttgart 21" bezahlter Pro-Protest?

  1. Max sagt:

    Moin Matthias,

    das hatten wir zwar schon mal angesprochen, macht aber nix 😉 Der Original-Post ist inzwischen wieder weg… wir hatten sogar eine Antwort von Christian List persönlich, der eben (zurecht) meint, er dürfe als freier Mensch genauso alles tun, um dafür zu sein, wir alles tun, um dagegeb zu sein.

    • Aktivist sagt:

      „…der eben (zurecht) meint, er dürfe als freier Mensch genauso alles tun, um dafür zu sein, wir alles tun, um dagegeb zu sein.“
      Natürlich darf er das, stellt ja auch niemand in Frage. Hat allerdings ein Gschmäckle dass seine Firma Aufträge von mehreren Pro21-Befürwortern hat. Schaut für mich daher eher nach einer PR-Masche für seine eigene Firma aus als ehrlicher Protest aus Überzeugung.

  2. Und wäre dann nicht K21 – Oben bleiben auch bezahlter Protest? Vermittelt durch die r.bw werbeagentur? In der FAS vom 12.9. wird das im Artikel „Kopf der Kampagne“ ausgeführt.

    Wer wäre dann der Auftraggeber? Die Stadt Stuttgart? Die Neue Messe?
    Aber nein, das geht ja nicht, wie dumm von mir.

    Ein bekennender Lohnschreiber: Arbeit = Schreiben; Lohn = Stuttgart 21.

  3. Matthias sagt:

    Ich habe das Thema, das so auch bei Drehscheibe online diskutiert wird, hier reingestellt als Frage. Von den S21-Betreibern (explizit Frau von Stein, FDP) wurde und unterstellt, bezahlte Protestierer bei den Demos zu haben. Bei solchen (haltlosen) Vorwürfen lohnt sich doch der Blick auf die Gegenseite.

    http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?113,5004790

  4. Janine sagt:

    Vielleicht werden sie beim Laufen durch den Park, dessen wichtiger Teil (vermutlich) bald zerstört wird, ‚bekehrt‘ 🙂 hoffen wir’s!
    Ist auch meine Laufstrecke und ohne diese wird ein wichiges Stück Lebensqualität verloren gehen.
    Dann heißts nach dem Studium: BYE BYE Stuttgart. Hab eh langsam keine Lust mehr auf die schlechte Luft hier und geb dann meine Steuern lieber in einer Stadt aus, die auch was für mich tut und nicht gegen mich. Freiburg soll toll sein!
    Würde mir trotz allem leid tun, mein inzwischen liebgewonnenes Stuttgart zu verlassen!
    Und die Menschen, die Stuttgart nicht verlassen können/wollen haben natürlich 10-20 Jahre die A****Karte gezogen.
    Ich drück uns allen die Daumen, dass es doch noch gestoppt wird :))

  5. Holger sagt:

    dumm oder uninformiert…und werde trotzdem morgen mitlaufen. Das Problem der meisten Gegner ist einfach der nötige Respekt gegenüber andersdenkenden.

  6. Vor dem Impressum eine Mail die wir an Andreas Bühler von den Grünen geschickt haben, zu dem Verdacht die Aktion Laufen für Stuttgart sei von der DB gekauft:

    Hallo Herr Bühler!

    Bitte entschuldigen Sie, dass ich mich erst heute melden, aber ich musste mich mal wieder um meine echten Kunden kümmern 🙂 .

    Nach einer Nacht Schlaf und einem Blick auf die Refererseite und der Klickzahlen unseres Impressums im Blog, habe ich eines verstanden und nun nach sieben Tagen als “Aktivist” gelernt: Es geht in der Politik nicht um den Wahrheitsgehalt einer Nachricht, sondern darum, dass sie sich in den Köpfen festsetzt. Da spielt gar keine Rolle, ob der Inhalt tatsächlich wahr ist, sondern alleine, dass das Gerücht unterwegs ist, reicht aus, damit sich Menschen eine Meinung bilden (ein Gespräch mit meiner Friseurin am heutigen Morgen über S21 hat mich da 100% bestätigt. Der Vorteil: Meine Haare sträubten sich und sie konnte besser schneiden). Was in der freien Wirtschaft sofort zu einer Abmahnung oder einstweiligen Verfügung führt, ist in der Politik erlaubt. Komisches Business und gut, wenn man das erkannt hat. Dann wird man gelassener.

    Ich habe übrigens Hinweise darauf, dass hinter den Protesten gegen Stuttgart eine türkische Organisation steht. Der Beweis: Schauen Sie in das Impressum der Webseite http://stuttgart-21-kartell.org/. Als ich das gesehen habe, musste ich über die Bigotterie mancher Menschen herzlich lachen.

    Was Ihren Nachtrag betrifft (die Anmerkung, dass unser Lauf die Gegner provozieren könnte), ist mein oberstes Ziel, die Gemüter zu beruhigen, die Diskussion auf die Sachebene zurückzuführen. Doch muss ich auch meine Meinung vertreten können und das sehe ich ganz klar mit dem Grundrecht auf Freizügigkeit verbunden. Natürlich werden wir darauf achten, dass wir niemanden provozieren und natürlich sind wir mit der Polizei in Kontakt. Im Prinzip sollte unser Lauf von allen Seiten als Aufeinanderzugehen betrachtet werden und nicht als Provokation. Die Gemüter müssen sich dringend beruhigen. Zur Unterstreichung habe ich Ihnen unsere PM (auf der Webseite) angehängt. Über die Sachthemen unterhalten wir uns mal bei einem Bier.

    Jetzt muss ich wieder zurück zu meinen Kunden.

    Beste Grüße

    Christian List

  7. Gunther sagt:

    Das sehe ich genauso. Die Projektgegner sind respektlos gegenüber allen Befürwortern und wollen doch nur Emotionen schüren, wo doch Sachverstand angesagt wäre.
    Es wird immer fehlender Anstand und Offenheit reklamiert , wo waren diese Leute in den letzten 15 Jahren bei den Gemeinderatsdiskussionen und Bürgerinformationen ? Schuster darf montags nur sprechen, wenn er im Sinne der Gegner spricht ?Außerdem ist K21 ein Luftschloß, merken das die Demonstranten denn nicht ?

  8. Alex sagt:

    Lieber Holger,

    \Das Problem der meisten Gegner ist einfach der nötige Respekt gegenüber andersdenkenden.\

    Falsch. Du bist übrigens aus meiner Sicht ein Andersdenkender. Die meisten Andersenkenden sind immer zum Dialog bereit. Es gibt auf beiden Seiten ausnahmen. Deine Verallgemeinerung ist an sich schon eine Provokation und Beleidigung.

    Ich habe noch niemanden beleidigt, wurde aber alleine wegen meiner Teilnahme an verschiedenen friedlichen und legalen Aktionen beleidigt als Arbeitsloser, Pack, Lump, Verbrecher, Mörder usw. Einmal wurde ich sogar auf dem Weindorf tätlich angegriffen ohne dass ich den Herren überhaupt angesprochen oder angeschaut hätte.

    Vor allem die Diffamierungen von Seiten der Politik (Blockierte Rettungskräfte usw.), die solche Reaktionen hervorrufen empfinde ich als Frechheit und ich kann verstehen, wenn manche von uns deswegen übers Ziel hinausschießen.

    Ebenso verstehe ich Leute von deiner Seite, die uns aufgrund der falschen Darstellung in der Öffentlichkeit angreifen.

    Und genau da ist das Problem. Der Konflikt wird bewusst von der Politik geschürt. Und genau das ist der Grund warum wir nicht nachlassen werden.

    Macht ruhig euren Lauf. Und macht Euch schon mal Gedanken wo ihr Laufen wollt wenn es den mittl. Schlossgarten nicht mehr gibt.

  9. Mr. XandY sagt:

    Ich laufe am Donnerstag auch mit. Und frage mich, ob ich das überhaupt darf. Niemand bezahlt mich dafür. Ist das dann überhaupt OK?

    „Entweder ist der “Lauf für Stuttgart” eine direkt eingekaufte Marketing-Veranstaltung oder da will sich jemand bei seinen Kunden ganz opportunistisch beliebt machen.“ Junge, die Behauptung ist ziemlich peinlich.

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  11. u.p sagt:

    naja, festgefahrerne projektgegener als richter über sinn und unsinn von unterstützenden aktionen zu erheben ist ähnlich absurd, wie einen farbenblinden einen wasserfarbenkasten zusammenstellen zu lassen…

    gekauft… das ist so dreist und dämlich, da fehlen einem…

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  14. a.b. sagt:

    Ich komme Heute wieder laufen und will mein Geld sehen! Lach…

  15. Reiner Zufall sagt:

    Wenn Kindsköpfe miteinander diskutieren kommt diese Seite dabei heraus.

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