Informations-Aktion: Absurde Fahrpreise der Deutschen Bahn

Das Preissystem der Deutschen Bahn war vor der Umfirmierung des Sondervermögens Deutsche Bundesbahn zur Deutsche Bahn AG einfach. Damals hatte jeder Kilometer mit der Bahn einen einheitlichen Preis, im ICE kostete es einen einmaligen und kilometerabhängigen Zuschlag. Wer die Entfernung seiner Reise kannte, konnte sich den Fahrpreis so ganz einfach und unkompliziert selbst ausrechnen und mit dem Zukauf einer BahnCard 50 das ganze Jahr zum halben Preis fahren. Seit Einführung eines neuen Preissystems, sind die Preise der Bahn extrem unübersichtlich und intransparent geworden. Dieses absurde Bahn-Preissystem verprellt nicht nur viele Kunden, es schafft zudem schlechte Stimmung gegenüber der Bahn, wenn man gerade einmal wieder teurer unterwegs ist als nötig. Deshalb startet "Bahn für Alle" und "PRO BAHN" eine interessante Bahnticket-Offensive. Schwerpunkt der Aktion ist das Nebeneinander des nahezu undurchschaubaren Bahn-Preis-Dschungels zu lüften. Wo gibt es das preiswerteste Bahnticket, dies und vieles mehr wird am Freitag von "Bahn für Alle" und "PRO BAHN" aufgezeigt. Ein guter Grund also, sein Bahnticket am Freitag unter fachkundiger Beratung zu buchen.

Transparente Bahnpreise fordert
"Bahn für Alle" und "PRO BAHN"

Informations-Aktion: Bahn für Alle & PRO BAHN zeigt am 26.6. von 16 bis 20 Uhr im Bahnhof Stuttgart wie man an "Transparente Bahnpreise" kommt

Hallo Bahnreisende, am kommenden Freitag, den 26.06 ab 16 Uhr werden „Bahn für Alle“ und „PRO BAHN Region Stuttgart“ einen Infotisch zum Thema „Transparente Bahnpreise“ im Stuttgarter HBF in der Halle des Kopfbahnhof (Nische; ehem. Durchgang Gleis 13/14) aufstellen.

Der Normalpreis ist einfach zu teuer – die Schere zwischen den sogenannten Normalpreisen und Billigangeboten zu weit auseinander, fast schon marktradikal. Im letzten Jahr gab es dazu schon einen ähnlichen Beitrag in WISO:

Wir gehen dem Problem jetzt tiefer auf den Grund

In der angefügten Tabelle sind einige undurchsichtige Preise dargestellt, einiges Sparpotential dargestellt. Nur wer sich auskennt, kann das auch ausnutzen. Die Verbindungen Baden-Baden > Radolfzell und Heilsbronn > Bad Cannstatt eignen sich beispielsweise sehr gut zur Darstellung des absurden Preissystems.

Wer sich am Freitag informieren will, kann gerne vorbei kommen und sich bei uns vor Ort beraten lassen.

Wir kritisieren auch das verramschen von Billigtickets für 19 EUR, die Spirale ist aus unserer Sicht gnadenlos überspannt.

Mit BahnCard 25, die es in Nutella Gläsern für einen Monat auch noch kostenlos gibt, können derzeit 5 Personen relativ problemlos (ok - Pünktlichkeit ist ein anderes Thema) für 44,25 EUR an die Ostsee oder Nordsee fahren. Einfach unter www.bahn.de zu finden.

In der Excel Tabelle sind strukturelle Lücken und Themen dargestellt, gerne nehme ich Verbesserungsvorschläge entgegen und stehe für Rückfragen zur Verfügung.
Weitere Infos sind den beiden PDFs HIER & HIER zu entnehmen.

Rückfragen an: Andreas Kegreiß, PRO BAHN RV Region Stuttgart,
Email: andikeg@aol.com

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5 Antworten zu Informations-Aktion: Absurde Fahrpreise der Deutschen Bahn

  1. Peter - es gibt nur den einen sagt:

    Die Ideen zur Reformierung des Preissystems greifen viel, viel zu kurz:
    Die DBAG selbst sagt und macht dafür sogar sehr regelmäßig Ausnahmen, dass sie die Vertriebskosten (bis die Tickets beim Kunden sind) reduzieren will. Deshalb kommt immer wieder die Idee auf, die sog. Reisezentren abzuschaffen oder zu reduzieren – was sie ja auch defacto tun.

    Die Lösung ist viel, viel einfacher:
    a) die DBAG ist zu 100% im Eigentum der Bundesrepublik Deutschland. (Das ist Stand der Dinge.) Also ist die DBAG staatlich und gehört uns Bürgern und niemandem sonst.

    b) zum Betrieb – die meisten Investitionen werden eh vom Staat (Länder/Bund) getragen – braucht die „Bahn“ betriebsabhängige Kostendeckung.

    c) die Vertriebskosten (für die Tickets, siehe oben) können – wie nachfolgend skizziert – nahezu vollständig wegfallen:

    1.) Viele zahlen Einkommenssteuer. Die die keine zahlen (weil kein Einkommen, z.B. Schüler, Arbeitslose, Rentner) wollen und sollen aber trotzdem „von A nach B“ (z.B. zur Schule, zur Uni, zu den Enkelkindern).

    2.) Jede Einkommenssteuer (aller Einkommensarten, also z.B. auch Kapitalertragssteuer) entspricht einem durchschnittlichen Prozentsatz (vom veranlagtem) Einkommen, z.B. 28%

    3.) Einige, wenige Prozentpunkte (2%Punkte oder 3%Punkte) des individuellen, durchschnittlichen Einkommensprozentsatzes werden durch die Finanzämter (nicht durch die Politik!) für den öffentlichen Personenverkehr (ohne „Nah“!) dem öffentlichen Eigentum Bahn zur Deckung der Betriebskosten zugeführt – automatisch, durch die Finanzämter, die die Einkommenssteuern veranlagen.

    4.) Sämtliche Steuervergünstigungen für die Verkehrsteilnahme entfallen ersatzlos (z.B. das sog. Kilometergeld, z.Zt. 0,30 Euro/km).
    Im Bedarfsfall kann außerdem die steuerliche Abzugsfähigkeit von Firmenfahrzeugen und innerdeutsche (betriebsbedingte) Fahrten mit dem Argument entfallen, dass die Firmenmitarbeiter (aufgrund der gezahlten Kapitalertragssteuerprozentpunkte) ja auch Anspruch auf Nutzung des öffentlichen Personenverkehrs hätten.

    5.) Lediglich an den Außengrenzen (Straße, Schiene und Flughäfen) können bisherige Schaffner und Ticketverkäufer auf Grundlage des vierfachen Durchschnittseinkommen (alternativ Vorlage eines Einkommenssteuerbescheides) den ausländischen Gästen Jahres- oder Monats“karten“ verkaufen, so dass bei deren Wiederausreise eine Schlussabrechnung erfolgen kann.

    d) Damit entfallen im öffentlichen Personenverkehr nahezu sämtliche Vertriebskosten, auch die Kosten für die Fahrscheinkontrolle (vulgo Schaffner).
    Es blieben damit lediglich Zugbegleiter (im Regional- und Fernverkehr), die zum Vorteil für die Bahnmitarbeiter wieder durch Bahnsteigaufsichten in der unmittelbaren Nähe zu ihrem jeweiligen Wohnort ersetzt werden könnten.
    Und es blieben der Vertrieb an den Außengrenzen (ebenfalls wohnortnah für die dann wieder (entsprechend den Finanzamtsmitarbeitern) Zoll-Mitarbeiter.

    e) aufgrund der Kopplung an die Einkommenssteuer ist diese Lösung in hohem Maße sozialverträglich und würde zu einer sprunghaften Zunahme der Mobilität von bislang zur Imobilität verdammten führen.
    Der Wegfall der Steuervergünstigungen für irgendwelche Verkehrsteilnahme (wird Zeit das auch Kerosin mit MWSt belegt wird!) führt aufgrund einer spezifisch deutsch maximal komplizierten Reisekostensteuergesetzgebung auch zu einer deutlichen Arbeitsentlastung der Finanzämter. Wohingegen die 2 oder 3 Prozentpunkte für den ÖPV automatisch berechnet und zugeführt werden können.

    __

    Anmerkung: es geht darum einige sehr wenige Prozentpunkte des bisher schon gezahlten / zu zahlenden Durchschnittssteuerprozentsatzes abzuzwacken. Es geht nicht darum, die Einkommenssteuer um irgendwelche Prozentpunkte zu erhöhen.

    Anmerkung 2: unter Zugrundelegung der Daten des Statistischen Bundesamtes lässt sich sehr leicht nachvollziehen, dass sich das skizzierte Modell problemlos, ohne weitere Maßnahmen auch schon per sofort umsetzen lassen würde. Auch für alle (Sub-) unternehmen (z.B. Buslinienbetrieber), die am ÖPV (ohne N) beteiligt sind – also nicht auf die Bahn beschränkt.

    Anmerkung 3: alle durch dieses Modell „Freigesetzten“ Mitarbeiter werden zu Fahrdienstleistern ausgebildet. Weil so wie in den letzten Jahren geht’s nicht weiter. (Und, ja, seh‘ ich nahezu täglich: die DBAG bildet auch ältere Semester zu Fahrdienstleistern aus).

    • James sagt:

      Freie Fahrt mit Bus und Bahn für Alle wird es nicht geben…noch nicht bemerkt, der Staat fährt in die Pleite…Frau Merkel tut aber noch so als wäre Deutschland ein Schlaraffenland und alle klatschen Beifall!
      Aber es geht bei dieser Veranstaltung sicher nicht um Gratis Bahnfahrten, sondern um diese beschissene Preispolitik der Bahn.

      • Peter - es gibt nur den einen sagt:

        Freie Fahrt mit Bus und Bahn für Alle wird es nicht geben
        Wo habe ich was von „freier Fahrt“ geschrieben. Manche die z.B. pro Jahr eine Einkommenssteuer von 30 Tausend zahlen (ja, die gibt’s), legen dann mehrere Tausend (pro Jahr) für die Fahrt mit den ÖPV auf den Tisch und (und!) können auch nicht mehr 4500 Euro (Maximum) Steuerabzugsfähigkeit für 0,30 Kilometerpauschale geltend machen.

        Bitte erst lesen und nicht nur das herauslesen was man gerne herauslesen möchte.

  2. Rita sagt:

    Eine Anmerkung: Ganz ohne Zugbegleiter wird es nicht gehen. Die haben noch andere Aufgaben als nur die Fahrscheinkontrolle.

    • Peter - es gibt nur den einen sagt:

      Ich hatte auch davon geschrieben, dass im Regional- und Fernverkehr Zugbegleiter blieben, die aber zum großen Teil – zur Sicherung der Zugabfertigung – am Bahnsteig in der Nähe ihrer Wohnorte tätig sein könnten.

      Was es überhaupt nicht braucht – dazu reicht schon eine heutige, Freitgnachmittagfahrt mit einem IC – sind 4 Zugbegleiter in 8 Waggons die dann auch noch (hab‘ ich vorhin selbst gesehen) aus Nervosität leider bei der Abfahrt (versehntlich) die Notbremse ziehen und dann den Zugchef durchsagen lassen, dass die Verspätung daher rühre, dass jemand die Notbremse gezogen habe.

      Meine tägliche Erfahrung: 1 Zugbegleiter im Fernzug ist schon mehr als genug (vielleicht hört dann auch das dümmliche Gelaber, dass heute (heute?) leider keine Bistro verfügbar wäre, sich aber ein Kollege auf den Besuch von Fahrgästen freuen würde – erlebe ich in endlosen Wiederholungen nahezu täglich). Im Fernverkehr sind die Zugbegleiter so etwas von Ahnungslos was die Linien auf denen sie arbeiten anbelangt, dass ich als Fahrgast mindestens wöchentlich den Gelegenheitszugfahrern die Fragen (hält dieser Zug in Sowieso? Ist diese IC-Verbindung schneller als der ICE?) beantworten darf.

      Und dann der Standard-Hammer:
      Jugendliche fahren mit einem Regional-Ticket im Fernverkehr. Schaffner bietet gar nicht erst (ich sitz oft genug direkt daneben) die Fahrkarte für den Fernverkehr bis zum nächsten Halt zu kaufen sondern lässt dort die Bahnpolizei (vulgo: Bundesgrenzschutz vulgo Bundespolizei) die vier Jungs abführen. Einen Tag später, selber Zug, mittelalterlicher Mann mit Fahrkarte für Regionalverkehr: (anderer) Schaffner: bitte steigen Sie beim nächsten Halt aus.

      Aus jährlich vielen 10000 Bahnkilometern kann ich nur sagen: den gesamten Fahrdienst in Karlsruhe (für ganz Süd(west)Deutschland) und >70% aller Zugbegleiter: weg damit! Unfähiges Pack die noch nicht einmal die sog.Beförderungsbestimmungen der DB AG kennen. Und die sog. Fahrdienstleiter haben keine Ahnung von den Bahnhöfen durch die sie die Züge leiten (ich sag‘ nur Plochingen am morgen, IC soll auf Gleis 1 halten, Fahrdienst lässt den auf Gleis 2 rein – ein Durchgangsgleis, ohne Bahnsteig), keine Ahnung von den Strecken, noch nicht einmal in Karlsruhe.

      Ich hab‘ Pendlerkollegen, die haben so die Schnauze voll von dem Pack, und haben solange bei der DB AG insistiert, bis bestimmte Kollegen so ausreichend viele Einträge in der Personalakte (mit Begleitschreiben an den Pendlerkollegen) hatten, dass die aus dem lukrativen internationalen Fernverkehrsdienst (TGV) relegiert wurden. [Ein Supera****l*ch von einem sog. Zugbegleiter wollte dem wiederholt Schwarzfahren (trotz BC 100!) reindrücken – selbst Schuld jetzt darf er wieder von Wanne-Eickel nach Fallinborstel. Und so geht das seit Jahrzehnten!

      Ist eigentlich ganz einfach: die ganz alten Kollegen, die noch beamtet sind/waren, die mach(t)en Dienst am Kunden. Die ganz jungen sind für einen Dienstleistungsbetrieb oftmals einfach nur Schrott – eine kurze Frage nach der Gewerkschaft in der sie organisiert seien reicht schon: der Schrott ist natürlich gar nicht organisiert – bloß ja nicht das eigene Hirn benutzen! In den letzten Jahren sind sogar manche Zugbegleiter in die GdL gewechselt. Die sind nicht immer freundlich – aber haben wenigstens Ahnung von dem was sie tun.

      Wenn der Schrott dann vom Bahnsteig aus Zugabfertigung macht, kann sich der/die Kollege/in im Zug entspannt den Fahrgästen und den (nicht wenigen) technischen Problemchen zuwenden.
      Und die Zugvorbereitung (Wagenliste, Kurzprobe) könnten die Bahnsteigbegleiter 🙂 dann auch machen, dann brauchen sie auch nicht mehr auf die Wagenmeister (die das gerne vergessen) schimpfen.

      Ich empfehle dringend mal die Anzahl Zugbegeleiter z.B. von Kirchheim nach Lenningen zu zählen, oder von Herrenberg nach Tübingen (bzw. weiter nach Plochingen). Gerne auch über ein ganzes Jahr. – What a wonderfull world: der, der den Karren eh‘ aus dem Dreck raus zieht/fährt, der Lokführer, der ist auch der Chef des Zuges: kompetent, vollkommen unaufdringlich, und wenn es sein muss steigt er auch zwischendrin aus und macht die Blockabfertigung selbst – die wahren Helden der Eisenbahn! Ihnen sollten wir ein Denkmal setzen, das wir dann Lukas nennen, Lukas der Lokomotivführer! Und die Bahnsteigbegleiter dürfen einmal am Tag huldigen.

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