Zu den kursierenden Gewaltaufrufen

Gestern auf der Demo kam es zu einer sehr ominösen Szene. Ich zitiere aus einer Mail:

Jemand hat vom Leitner-Steg kleine Zettelchen geworfen mit sehr zweifelhaftem Inhalt. Der Text ist in Richtung Gewalt-Aufruf formuliert. Letzter Satz ist: "Keine Gewalt ist auch keine Lösung?"

Ich habe das Paar angesprochen und bin ins Gespräch gekommen. Kurze Personenbeschreibungen: Mann, ca. 40 Jahre, knapp schulterlange, schwarze Haare, zurückgegelt,schwarze Jacke, Silberkettchen, aus Köln, leichter Dialekt.
Frau, ca. 30 Jahre, blonde Haare, blaue Augen, eckig-rundliche Brille,blasse Haut, eher still. Fotos gibt es leider keine, aber ich würde die wiedererkennen.

Der Mann hat sehr in Richtung Gewalt, Autos anzünden, Steine werfen und Polizei angreifen geredet, und dass man was machen müßte, demonstrieren nicht reicht, usw. Die Frau war eher zurückhaltend und hat mal was von Mittelweg gefaselt, aber zwischendrin unvermittelt gefragt, was für Aktionen in nächster Zeit geplant sind und bei der Verabschiedung gefragt, wann das nächste Treffen ist. Richtig authentisch fand ich beide nicht. Ich habe auf unseren Aktionskonsens, die Gewaltfreiheit, die Trainings und den entschlossenen Widerstand und dass er immer noch wächst,hingewiesen.

Egal, ob das Zivilpolizei, Provokateure oder Demonstranten waren. Jedenfalls finde ich es wichtig zu wissen, um achtsam zu bleiben und solche Leute anzusprechen. Man kann schön den Aktionskonsens runterbeten und sie bitten solche Zettel nicht zu verteilen. In der Zeit, in der ich mit ihnen diskutiert habe, haben sie jedenfalls nichts tun können.

Hierzu möchten wir Folgendes sagen: wir vom bei-abriss-aufstand-Team distanzieren uns ausdrücklich von jeglichem Aufruf zur Gewalt. Damit sprechen wir auch im Namen aller Parkschützer sowie des K21-Bündnisses. Gleiches gilt für die beiden sehr unschönen Zwischenfälle von gestern, wo erst einer versucht hat, mit dem Auto einen Polizisten von der Autobahn abzudrängen, später hat eine Frau einen Polizisten derart vor die Brust gestoßen, dass er beinahe von einem LKW überrollt worden wäre. Leute, die Gewalt wollen, haben in unserer explizit friedlichen Protestbewegung nichts verloren!

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

28 Antworten zu Zu den kursierenden Gewaltaufrufen

  1. Simone sagt:

    Danke für die Info – ich würde allerdings einen anderen Titel für den Eintrag wählen, z.B. ‚Warnung vor Gewaltaufrufen‘ oder so. Sonst schreiben irgendwelche Leute, dass es ‚Gewaltaufrufe auf der bei-abriss-aufstand‘ Seite gibt.

  2. Ich sagt:

    Wie kann man eigentlich auf die abstruse Idee kommen, dass es sich bei den zwei Gestalten um Zivilpolizisten handeln könnte?????

  3. Wilfried sagt:

    Zustimmung zu Simone: Der Titel ist unglücklich gewählt und sollte baldigst geändert werden. Im übrigen sollten wir uns vor Paranoia genauso hüten wie vor Naivität: Es gab in den letzten Monaten schon mehrere Versuche, uns mit Gewalttaten in Verbindung zu bringen (erinnert sei an immer wieder in der Presse zitierte angebliche „Morddrohungen“ gegen Drexler, gegen die er nie Anzeige erstattet hat, etc.), und auch Versuche, durch angebliche Insider-Informationen uns zu illegalen Aktionen zu verleiten (habe ich selbst erlebt). Das alles hat nichts genützt, und dabei soll es bleiben. Wir müssen aber wachsam sein, ohne uns verrückt machen zu lassen.
    Angesichts des aus S21er-Sicht drohenden Scheiterns des Milliardengrabs kann allerdings die Möglichkeit nicht ausgeschlossen werden, dass alle Register gezogen werden. Infiltration und Verführung zu Straftaten gehören zum Repertoire der Schlapphüte, die dem Innenministerium unterstehen. Und wo die stehen, ist bekannt.
    Schließlich muss noch davor gewarnt werden, unbesehen Presseerklärungen der Polizei oder Meldungen der Bildzeitung über angebliche Angriffe auf Polizisten – die natürlich abzulehnen sind – zu übernehmen, ohne eigene Recherchen zu betreiben und den Hergang der entsprechenden Vorfälle zu überprüfen. Wir wissen schließlich, dass es immer zwei Seiten gibt.
    Grundsätzlich gilt: Die Polizei ist nicht unser Gegner, und Gewalt nicht unser Weg.
    Die Verantwortung für den Missbrauch der Polizei beim Schutz der barbarischen Zerstörung von Bahnhof und Park liegt bei Grube, Mappus, Rech und Schuster, und dafür werden sie auch zur Verantwortung gezogen werden – spätestens bei den Wahlen.

  4. Daniel Neun sagt:

    Ganz einfach, \ich\ (bist Du eigentlich der \ich\ der bei uns auf Radio Utopie versucht hat die gleiche Tour abzuziehen?)…

    weil der korrupte, selbstherrliche und dekadente ausführende Staat (Exekutive) dabei ist, politisch gegen die Bevölkerung zu verlieren und bei der nächsten Landtagswahl seine Machtbasis. Nun muss er einen Weg finden, diese Klatsche wegzustecken. Das macht er immer auf die gleiche Art und Weise: unterwandern, ablenken, desorientieren, zerstören. Das ist klassische \Aufstandsbekämpfung\. In einer Demokratie, die keine (Polizei)Truppen – auch aus BaWü – in einer zentralasiatischen Besatzungszone hat, würde man das Demokratiebekämpfung nennen.

    Nehmt das Grundgesetz und macht sie DAMIT alle nieder. DAS geht. DAS rockt. DAS hat Erfolg.

    Nochmal zu diesem Spruch \Keine Gewalt ist auch keine Lösung\. Das riecht verdammt nach diesen Sekten aus dem interventionistischen / antideutschem Spektrum der linksradikalen Gruppen, die uns hier in Berlin schon so viel Freude gemacht haben. Auf der Anti-Krisen-Demo, wo dann ein Polen-Böller von der Polizei zu Granate und Mordversuch gemacht wurde, titelte man an den entsprechenden Wagen: \Kein Kommunismus ist auch keine Lösung\.

    Das ist das alte Motto von Verlierern, Lügnern und Manipulatoren mit autoritärem Menschenbild: ihr Dreck und sonst keiner. Sonst gibt es nämlich eine Endlösung.

    Raus mit denen aus allen Strukturen, ohne Gnade, ohne Kompromisse, ohne Diskussion. Die hören sonst nicht auf, bist Du nichts mehr hast und Dir alles geklaut worden ist, was Du Dir aufgebaut hast.

    Beste Grüße aus Berlin. Haltet durch. Und haltet zur Verfassung.

  5. Joe sagt:

    Was seid ihr nur für spießbürgerliche Träumer. Klar, ein bisschen um den Bahnhof herumlaufen, während die schon längst bauen wird das ganze stoppen. Und die Polizei ist nicht unser Gegner, nein, die Polizisten sind überhaupt nicht das wichtigste Werkzeug des Gegners, mit dem sie es überhaupt schaffen Projekte gegen den Willen des Volkes durchzusetzen. Polizist zu werden ist eine sehr politische Entscheidung.
    Wie soll das Projekt gestoppt werden wenn ihr nicht mal auf die Idee kommt dieses aktiv zu sabotieren?

  6. Daniel Neun sagt:

    Kleiner Tip an die admins: vergleicht nachher mal die IPs von allen Joes und Ichs der Cyberwelt, die ausgerechnet DANN angedackelt kommen, wenn die Stuttgarter Bewegung gerade die Parteien-Kaste, Industriebarone und gekaufte Informationsindustrie in die Knie zwingt.

    Ich tippe da auf manche Überraschung.

    • Michael sagt:

      Ich weiß die Verlockung die IP-Adressen zu vergleichen ist groß. Einschlägig Interessierte dürften aber leicht Mittel und Wege finden die Adressen entsprechend zu wechseln. Das Speichern von IP-Adressen ist zwar überall üblich, das macht es aber nicht besser. Aus Datenschutz- und Anonymisierungsgründen fände ich auch hier die „Wir speichern nicht“-Philosophie angebrachter, als der Hinwies auf die allgegenwärtige Speicherung und Überwachung von Internetaktivitäten.

  7. Tim sagt:

    Was ist Gewalt? Sind Sitzblockaden schon Gewalt? Ist blockieren einer Kreuzung Verfassungsbruch? Ist das willkürliche Festnehmen von Demonstranten Gewalt? Es geht die Definition was Gewalt und was nicht ist sehr weit auseinander. Auch wird das immer sehr einseitig diskutiert. Wenn z.B. Leute vor die Wahl gestellt werden ob Sie ausziehen oder die doppelte miete zahlen dann ist das in meinen Augen auch Gewalt. Wenn sie sich aber auf der Strasse dagegen wehren sind das plötzlich „Chaoten“. Scheinbar finden wir das aber in ordnung. Es ist doch im Endeffekt eine sehr verlogene Debatte. Denn ohne unbequem zu sein (was ja hier per Definition Gewalt ist bzw. jegliche Störung des öffentlichen Ablaufs so gewertet wird) bringt Widerstand schlichtweg nichts. Gewalt/Sabotagen etc. machen natürlich erst Sinn wenn der „Gewaltfreie“ Rahmen ausgeschöpft ist.
    Sonst heisst es ganz schnell, Baustopp jetzt sonst…ja was sonst?…vor pauschal friedlichen Bürgern hat das Kapital nun mal kein Respekt/Angst da es in seinen Abläufen nicht tangiert wird.

    Also kategorischer Ausschluss von gewalt ist falsch! Es kann aber wiederum auch nur Mittel zum zweck sein, und sollte sehr wohlüberlegt eingesetzt werden um die richtigen zu treffen.

    Wir bekommen nur wöfür wir kämpfen!

    • Max sagt:

      Kategorischer Ausschluss von Gewalt ist prima. So prima wie Sonnenschein und Vanilleeis. Aber ernsthaft: die Polizei hat mehr Gewalt parat als Du, also spiel mit denen nicht dieses Spiel, das verlierst Du.

  8. Gmuender sagt:

    Es ist bezeichnend, dass in Deinem Kommentar nirgends das Wort \Bahnhof\ oder \Stuttgart 21\ vorkommt.
    Uns geht es darum, ein sinnloses Projekt zu stoppen.
    Dir geht es wohl darum, das System zu verändern. Uns nicht.

    DAS IST DER UNTERSCHIED.

    • Gmuender sagt:

      Die vorherige Antwort war an „Tim“ gerichtet.
      Außerdem: Kommunismus ist auch keine Lösung. Da herrscht bloß eine Elite absolut und dem Volk geht es schlecht. Und es herrscht Demonstrationsverbot. Und Schießbefehl und der Grenze. Und..und..und. Nein danke.

      • Tim sagt:

        Ich stimme dir zu das jedes System was sich bisher Kommunismus schimpfte im Grunde nur eine Polizei/Militärdiktatur war/ist.

        Aber mal ganz ehrlich soll so wie die letzten 20 Jahre (Privatisierung,Preiserhöhung,“flexibilisierung“ der Arbeitsverhältnisse, Lohnverzicht, Prekäre beschäftigung, Mietensteigerung, Staatsschuldenzuwachs,Umweltzerstörung, und das alles vor schier nicht mehr zu lösenden Problemen bei der Rente, Gesundheit und in der Bildung) auch die nächsten 20 Jahre weiter gehen??! Ich kann da nur ein deutliches Stop, jetzt reicht es, anbringen.

        Und mir ist es ehrlich gesagt zu blöd auf irgend welchen Vorurteilen rumzudreschen. Das bringt uns nicht weiter. Denn ich bin überzeugt das es möglich ist auf der Basis unseres historischen Wissens ein besseres nachhaltigeres System für die Mehrheit der Menschen zu schaffen. Wie das dann heisst ist mir eigentlich ziemlich egal. Nur eins ist klar, wir können so wie jetzt nicht mehr weiter machen! Momentan sitzen wir nur wie der Hase vor der Flinte und warten auf den Supergau.
        Inwieweit das etwas mit S21 zu tun hat? Der Bahnhof ist letztlich nur ein Symptom der von mir beschriebenen Zustände. Die Ursache für die Arroganz mit der die Politik und andere den Bürgern gegenübertreten liegt aber viel tiefer. Ich hoffe das auch du Gmuender irgendwann noch zu diesem tieferen Kern vorstossen wirst und dadurch in der Lage bist reflektierter zu antworten.

        Der Mensch ist heute ausserhalb seiner Lohnarbeit und des Konsums nur noch ein Störfaktor. Kapitalinterressen stehen vor Menschenleben. Das sieht man bei S21, das sieht man bei Hitzekollabierten im ICE, das sieht man bei Spekulation mit Grundnahrungsmitteln und man sieht es auf Megaevents mit 21 toten…man könnte die Liste endlos verlängern, das sind nur die populärsten jüngsten Vorfälle.

        Vielleicht wäre es mal sinniger über so etwas zu reden und aktiv zu werden statt sich in Kommentarspalten gegenseitig zu bashen.

        Herzliche Grüße
        Ihr Zukünftiges System

  9. Aktivist sagt:

    Da verwechselt jemand Kommunismus mit Stalinismus.

  10. Tim sagt:

    Da herrscht bloß eine Elite absolut und dem Volk geht es schlecht.\

    Und wo ist der Unterschied zu hier und heute? Bitte tun Sie mir einen Gefallen und machen sie endlich mal Ihre Augen auf und infomieren sich auf unabhängigen Medien, oder am besten noch mit Menschen die es erlebt haben! Und glauben sie nicht alles was im Fernsehen läuft!

    • Gmuender sagt:

      Da ich russlanddeutscher Abstammung bin, weiß ich, wovon ich rede.

      • Tim sagt:

        Das ändert dennoch nichts an meinem ellenlangen Post von oben, es hätte mich ja viel mehr interresiert wie Ihr Standpunkt dazu ist.

        Wie gesagt, es gab bisher per definition keinen Kommunissmus. Sondern allenthalben Versuche die in Unterdrückung und „Kommunismus von Oben“ endeten. Ich glaube eine Aufgeklärte kritische Bevökerung kann es besser machen. Vorausgesetzt sie will es.

    • Gmuender sagt:

      Ein abschließendes Statementvon mir zum Thema „System“:
      Der Kern des Kommunismus ist die Leugnung der Existenz Gottes. „Religion ist Opium fürs Volk“ sagte Karl Marx.
      Ich aber glaube an Gott und auch daran, dass ich nach meinem Tod für das, was ich getan habe, belohnt oder bestraft werde.
      Aufgabe der Kirche wäre es, die Mächtigen (Politiker, Wirtschaftsbosse usw.) an ihre Pflichten gegenüber dem Volk zu erinnern, was heute leider fast nicht mehr geschieht.

      Dass andere Menschen andere Ansichten haben, damit kann ich leben.

      • Tim sagt:

        Und wie ist es dann mit Ihrem Glauben an Gott vereinbar das jeden Tag tausende Menschen imZeichen der „Sozialen Marktwirtschaft“ über die Klinge springen. Man könnte sagen unser System mordet. Denn es sind keine Mängel die man nicht beeinflussen könnte. Im Gegenteil sind sie selbst produziert und teilweise sogar erwünscht. Obwohl hier der Kapialismus wirklich noch gemäßigt, zeigt uns ein Blick nach Amerika wie ein entfesselter Kapialismus aussieht. Ich sage nur Wachsende Zeltstädte und entgegen der Mainstream Medien steigende Arbeitslosigkeit. Schön zu sehen zum Bsp.: hhttp://www.youtube.com/watch?v=9ssIhiD8kKM&feature=related

        Also bitte argumentieren sie proaktiv! Wir müssen nach vorne schauen. Ich bin mit dem was in der Vergangenheit unter dem Zeichen des Sozialismus passiert ist auch nicht einverstanden. Aber was jetzt?

  11. judaz sagt:

    vielleicht sollten die sich die gewalt – angsthasen hier mal mit leuten aus der radikalen linken treffen und sprechen, das würde sicher einige vorurteile und ängste beseitigen. Wir sind auch nicht auf krawall aus

    • Tim sagt:

      Eine Super Idee. Vorurteile durch Begegnung abzubauen. Miteinander reden statt sich über die Bild gegenseitig aufhetzen zu lassen. Dem Prinzip „Teile und Herrsche“ die Zunge rausstrecken.

      Man könnte vermutlich entdecken das man mehr Ziele miteinander verbindet als man jemals gedacht hätte. Denn wenn genug Menschen sich für etwas engagieren braucht wirklich niemand mehr Gewalt! Ausser vielleicht diese die sich in so einem Moment bedrängt fühlen.

  12. Henner sagt:

    Ich wollte mal kurz ein Wort zu der Frau sagen, die fast einen Polizisten vor einen LKW geschubst hat.
    Ich war etwa 30 Meter weg und bin dann gleich hingegangen, um zu sehen was da los ist. Ich habe nicht alles 100% mitbekommen, bin aber ziemlich sicher, dass das Ganze genau andersherum war. Und zwar wurde wohl die Frau von dem Polizisten gestossen, beweisen kan ich das nicht, aber die Polizei hat sich kurz später entschuldigt und dies sagt doch mal was…da hatte wohl auch jemand ein Video gemacht, dass dies belegt hat.
    Aber wie gesagt, alle Angaben ohne Gewähr…

  13. hannes sagt:

    […] später hat eine Frau einen Polizisten derart vor die Brust gestoßen, dass er beinahe von einem LKW überrollt worden wäre. Leute, die Gewalt wollen, haben in unserer explizit friedlichen Protestbewegung nichts verloren![…]

    Merkt ihr nicht, dass Ihr der Politik- und Polizeistrategie voll auf den Leim geht?! Unreflektiert werden hier die Ausführungen der Polizei-Presseinfo übernommen, in einer Art, die einem vor der K21-Bewegung grausen lässt.
    Meine Solidarität gilt der betroffenen, engagierten S21-Gegnerin!

  14. martin sagt:

    Also ich war am Freitag vielleicht zwei Meter neben der Frau gestanden. Dass die Pressemitteilung der Polizei Raum für Interpretationen lässt ist wohl jedem klar, die Einschätzung, dass es „andersherum war“ und die Frau von dem Polizisten gestossen wurde kann ich aber auch nicht teilen. Der Beamte – vermutlich der Dienstgruppenführer oder so was – der nach dem Vorfall zu uns kam, äußerte sich dahingehend, dass er meinte, dass sich beide Seiten nicht korrekt verhalten hätten. Meiner Meinung nach Nagel aufn Kopp.

    In der Pressemitteilung wird geschrieben, die Frau sei „unvermittelt“ auf den Beamten zugegangen, das kann in sofern richtig sein, dass dieser Beamte bis dahin mit der Frau nichts zu tun hatte, tatsächlich wurde sie aber zuvor von Polizisten schon ruppig angefasst und gestossen/geschoben als sie den Laster blockieren wollte. Weiters steht dort: „Der Fahrer des Lastwagens bemerkte den Vorfall und bremste sein Fahrzeug sofort ab.“ Dies lässt die Vermutung zu, als ob es andernfalls zur Tragödie gekommen wäre. Meiner Einschätzung nach wäre der Beamte nicht unter den LKW geraten, auch wenn dieser nicht mehr hätte anhalten können.

    Dennoch war diese Aktion unnötig und auch nicht ungefährlich. Die Beamten, die mit dem Rücken zur Fahrbahn stehen, in dem Moment wo die LKW ausfahren in Richtung Fahrbahn zu stossen, geht über zivilen Ungehorsam hinaus und kann fatale Folgen haben. Zugute halten möchte ich der Frau, dass sie total aufgebracht war und sich der Tragweite ihres Handelns vermutlich nicht bewusst. Ich würde sie nicht zu Leuten zählen, „die Gewalt wollen“ oder dazu anstiften; ich vermute eher, dass sie für einen Moment den Überblick verloren und die Situation falsch eingeschätzt hat.

    Ein Pressefotograf hat den Vorfall zumindest teilweise auf Video, die Aufnahmen sind wohl dem EA und der Polizei zur Verfügung gestellt worden.

  15. Dominik sagt:

    Scheint so, als wären diese Leute schon bekannt.

    http://www.parkschuetzer.de/parkschuetzer/22829

Kommentare sind geschlossen.