Frühstück am Bauzaun (GWM) mit den SeniorInnen für K21 Mo. 5.9. ab 5:30 Uhr

Erklärung der SeniorInnen für K21 zum Frühstück am Bauzaun des GWM am Montag, 5. September 2011 ab 5:30 Uhr - mit Dr. Norbert Bongartz, Ober-Konservator im Ruhestand, ehemaliger Denkmalpfleger am früheren Landesdenkmalamt (Vortrag zum Südflügel), Götz Schubert (Gedichte), Erwin (Mundharmonika) und den Trommlern von Lokomotive.

Wir Senioren und Seniorinnen spüren eine besondere Verantwortung. Leichtfertig und passiv haben wir jahrzehntelang zugesehen, dass in der Vergangenheit ausschließlich nach dem Motto „Höher – schneller – weiter“ gehandelt wurde. Nicht die Sorge um die natürlichen Lebensgrundlagen künftiger Generationen bestimmte unser Tun, sondern das Streben nach Gewinnmaximierung – auf Kosten des biologischen Reichtums von Flüssen, Meeren und Wäldern, auf Kosten des Weltklimas und damit auf Kosten der Lebensqualität unserer Kinder und Enkel. Profitgier und maßlose Spekulationen zum Nutzen von wenigen und zu lasten der Gesellschaft hatten wir bisher einfach so hingenommen.

Stuttgart 21 ist ein Spekulationsprojekt, von dem wieder einmal nur eine exklusive Gruppe profitiert, dessen Nachteile und Gefahren jedoch die Gemeinschaft tragen soll. Wir sehen uns in der Verantwortung, diese Entwicklung nicht länger einfach so hinzunehmen, sondern endlich zu handeln und uns einzumischen für eine lebenswerte Zukunft für uns alle.

Wir Seniorinnen und Senioren für K21 setzen uns deshalb ein:

  • für den Schutz unseres Mineralwassers. Stuttgart hat das zweitgrößte Mineralwasseraufkommen Europas. Wir protestieren und wehren uns dagegen, dass mit diesem Gut fahrlässig umgegangen wird.
  • Wir fordern den Erhalt und den Schutz unseres Schlossgartens. Darum werden wir es nicht hinnehmen, dass noch ein einziger Baum gefällt wird und die für einen Baum tödliche Verpflanzung werden wir nicht zulassen.
  • Die Frischluftschneise im Stuttgarter Kessel muss erhalten bleiben. Wir wollen keine begrünte Betonwüste und keinen hohen Wall quer durch den Stuttgarter Schlossgarten.
  • Wir dürfen unseren Enkeln kein städtebauliches Fiasko hinterlassen. Daher fordern wir das städtische Denkmalamt auf, sich für den Erhalt des Südflügels einzusetzen und nicht – wie schon mit dem Nordflügel geschehen – die weitere Zerstörung des Hauptbahnhofes zuzulassen.
  • Wir wollen den barrierefreien Kopfbahnhof. Für in ihrer Mobilität eingeschränkte ältere Menschen, für Rollstuhlfahrer, Blinde und Eltern mit Kinderwagen bedeutet der geplante Tiefbahnhof – wie das Modell „EngpasS21“ zeigt – einen unzumutbaren Hindernisparcours auf den engen Bahnsteigen. Im Brandfall wird der Tiefbahnhof für diese Menschen zur Todesfalle
  • Wir wollen keine Verschwendung von öffentlichen Geldern. Wir wollen unseren Enkeln die Hypothek ersparen, jahrzehntelang für ein unsinniges, schlechtes Projekt finanziell bluten zu müssen.

Wir sind empört darüber, dass weitergebaut wird, obwohl etliche Bauabschnitte noch nicht einmal planfestgestellt sind. Wir sind empört darüber, dass die Zustimmung der Volksvertreter durch arglistige Täuschung erschlichen wurde und wir sind empört darüber, dass die Bahn ihre tatsächlichen Kostenrechnungen verheimlicht hat. Die angeblichen Vorteile von S21 – ein grandioses Lügengebäude, das während des Faktenchecks und des Stresstests Stück für Stück zerschlagen wurde.

Wir, die Seniorinnen und Senioren für K21, wollen, dass damit Schluss ist. Wir werden es nicht zulassen, dass mit S21 unser Bahnhof, unser Park, unser Mineralwasser und auch die Lebensqualität in unserer Stadt weiter zerstört werden.

Dafür gehen wir immer wieder auf die Straße, gewaltfrei aber unerschütterlich – bis Stuttgart21 endgültig gestoppt ist.

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5 Antworten zu Frühstück am Bauzaun (GWM) mit den SeniorInnen für K21 Mo. 5.9. ab 5:30 Uhr

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  2. Lokomotive Stuttgart - Trommeln gegen Stuttgart 21 sagt:

    Lokomotive Stuttgart sorgt für musikalische Unterstützung.

  3. Dani sagt:

    merkt ihr nicht das der wunsch nach „schneller – höher – weiter“ von der mehheit der menschen gewollt ist ?? Ist ein Urinstink von uns sich weiterzuentwickeln. Hierzu gehört einfach SCHNELLER HÖHER WEITER…
    Die behauptungen aus diesem Text sind … sorry … unter aller Sau ….

    vermutlich wird der Post mal wieder nicht freigeschaltet…. ist ja was kritisches …. abgesehen davon sammel ich gerade die kritischen beiträge die ihr nicht veröffentlich. hat zwar nix damit zu tun was weiter oben steht, abe ich bin so maßlos enttäuscht von eurer Form der Zensur das ich hier jetzt auch mal kurz meinen dampf ablasse….
    Ach vermutlich wirds jetzt doch zugelassen 🙂

  4. Peter sagt:

    das ist ja wohl ein schlechter scherz oder? Die Argumentation der Rentner ist ja furchtbar…

    vor allem der hier: „Wir wollen keine Verschwendung von öffentlichen Geldern. Wir wollen unseren Enkeln die Hypothek ersparen, jahrzehntelang für ein unsinniges, schlechtes Projekt finanziell bluten zu müssen.“

    unter dem Umfrageergebnis sind es grad „eure“ Enkel die diesen Bahnhof wollen. Wieso wollt der Jugend den Fortschritt verwähren? Unfassbar wie egoistisch man sein kann. Das hier das wohl der Gesellschaft hinter den Interessen von renitenten Rentnern gestellt wird, ist euch offenbar egal. Aber was solls…

    Mal schauen ob dieser Kommentar mal wieder der Zensur zum Opfer fällt

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