Bericht vom Frühstück am Bauzaun am Dienstag, 19. Juni.

"Tu Gutes und rede darüber!" - Dieses in den 1950er Jahren geprägte und inzwischen vielfältig praktizierte Zitat lässt sich auch für das dienstägliche "Frühstück am Bauzaun" anwenden. Und damit das - in Augen der Projektgegner - Gute auch schriftlich noch weitflächiger verbreitet wird, versteht dich BAA als passende Plattform. Hier wird der Bewegung gemeldet, dass es regelmäßig am ehemaligen Nordflügel und am Gebäude H7 Protestierer gibt, die sich mit Flyern, Transparenten und an Passanten gerichteten Argumenten zu dem Unrecht rund um das Bauvorhaben S21 stark machen. Die Berichte sollen zeigen, dass es auch außerhalb der Montagsdemos regelmäßige Kundgebungen gibt, zu denen jeder dazustoßen kann. Dass diese Proteste weder der derzeitigen Regierung (aus Gründen der politischen Contenance) noch dem Amt für öffentliche Ordnung (aus Gründen eben dieser Aufrechterhaltung der ´öffentlichen Ordnung`) gefallen, versteht sich. In Anbetracht der wirtschaftlichen (die nächste Blase platzt bestimmt) und umweltpolitischen (Rio +20 lässt grüßen) Brisanz erscheint es jedoch geboten, das "Frühstück am Bauzaun" - das übrigens bald ins 3. Jahr geht - als legitimes Signal gegen die Umwelt- und Stadtzerstörung in Stuttgart wahrzunehmen. Im Folgenden ist der Bericht vom Frühstück am Bauzaun in dieser Woche zu lesen:
"Reger Verkehr herrschte heute Morgen sowohl an der Abrissstelle am Nord- als auch am Südflügel, als innerhalb kürzester Zeit mehrere Muldenkipper den angefallenen Bauschutt abtransportierten. Am Südflügel zählten einige von uns allein zwischen 6:30 Uhr und 7:30 Uhr sieben Muldenkipper (Dumper). Die größere Gruppe von uns, nämlich 17 Leute, hatte sich vor der Baustelleneinfahrt am Nordflügel eingefunden. Dieses Mal verteilten wir an die Passanten Flugblätter zum „Stromfresser S21“. Als hier gegen 7:00 Uhr der erste orangefarbene Muldenkipper der Firma Fischer-Weilheim auf die Baustelle fahren wollte, wurde dieser LKW von uns an der Zufahrt gehindert; ebenso der Dumper derselben Firma, der fünf Minuten später eintraf. Die Fahrer beider LKWs machten einen entspannten Eindruck und nutzten die von uns verursachte Unterbrechung zu einer Vesper- und Zigarettenpause. Weitere zehn Minuten später reihte sich ein schwarzer PKW in die Zufahrt zur Baustelle ein. Als um 7:25 Uhr zwei Polizeiwannen sowie ein weiteres Polizeifahrzeug erschienen, räumten wir freiwillig den Platz vor der Baustelleneinfahrt am Nordflügel. Nur wenige Minuten später fuhren zwei Muldenkipper der Firma Truck+Trailor Rental mit Görlitzer Kennzeichen sowie zwei Muldenkipper der Firma Reinert Logistics auf das Abrissgelände vor dem Nordflügel. Während eine Polizeiwanne weiter vor der LBBW stehen blieb, zogen sich die anderen beiden Polizeifahrzeuge zurück. Auch wir beendeten gegen 7:40 Uhr unsere Protestaktion."

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