Vorbilder für’s Kernerviertel?

Auf der morgigen Montagsdemo wird es einmal mehr um die Risiken gehen, die das gaplante Grundwassermanagement mit sich bringt. Hans Heydemann von den Ingenieuren stellt vergleichbare Schadensfälle vor, die tatsächlich eingetreten sind. Er erläutert, warum genau das auch im Kernerviertel droht.

Hier ein paar Bilder, die wir eigentlich nicht zum Vorbild haben möchten, die aber als Anregung für passende Demo-Plakate dienen könnten:

Foto: AP, Quelle: NZ Netzeitung GmbH

In Nachterstedt kam es 2009 zu einem tragischen Erdrutsch - verursacht durch zu viel Wasser im Untergrund.

weitere Bilder aus Nachterstedt: fotos-aus-der-luft.de

Was passiert, wenn Häuser Risse bekommen, kann man an der noblen Vijzelgracht in Amsterdam 'bewundern'. Die Häuser mussten evakuiert werden und sind seitdem unbewohnbar; der Tunnelbau 'ruht' seit 2008 und wird der Sadt wohl als gefährliche Bauruine erhalten bleiben.

Foto: Tsaja, CC-Lizenz

Auch die Grafiken von Peter Gierhardt sind als Plakatvorlage für die Montagsdemo natürlich sehr geeignet:

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7 Antworten zu Vorbilder für’s Kernerviertel?

  1. Falk sagt:

    Gibt es denn überhaupt schon verlässliche Erkenntnisse hinsichtlich des Erdrutsches in Nachterstedt?

  2. Falk sagt:

    Der Tunnelbau ruht doch in Amsterdam gar nicht; hier eine ein paar Monate alte Aufnahme (Dezember 2011):

    http://www.youtube.com/watch?v=aqZvF7o2o1U&feature=related

    Die Fertigstellung ist für 2017 geplant.

  3. Falk sagt:

    P.S. Aufgrund der beschriebenen Probleme ruhte der Bau vom 23. Juni 2008 bis zum 9. September 2008 rund um die künftige Station Vijzelgracht.

  4. der vergleich.... sagt:

    …mit nachterstedt steht auf sehr wackligem fundament. wie sie sicherlich wissen, liegt/lag in nachterstedt ein vollkommen anderer geologischer untergrund vor: aufgeschütteter und teilweise verfestiger abraum aus dem lokalen kohleabbau. wie sie weiterhin, als experte für geologie und hydrodynamik mit sicherheit wissen, steht das kernerviertel nicht auf künstlichem, sondern gewachsenem boden, der sich in seiner dynamik, stabilität und verhalten hinsichtlich wassereinspeisung deutlich von dem in nachterstedt unterscheidet. dass sie dennoch diesen vergleich ziehen, belegt eher den wunsch nach panikmache und öl im feuer, als einer sachlichen auseinandersetzung. wie so oft. wie sie damit, als sprachrohr für die projektgegner, die glaubwürdigkeit des protests ans ganzes stück um stück abbauen, sehen sie wohl nicht.

    • Tja, da lohnt sich doch ein wenig Internet-Recherche zu Nachterstedt:

      Wikipedia schreibt zum Hintergrund: „Auch für diesen Erdrutsch ist mit größter Wahrscheinlichkeit Setzungsfließen verantwortlich.“
      http://de.wikipedia.org/wiki/Nachterstedt

      „zumal die Ursache dieser Rutschung, das Wasser, aus der böschung fasts vollständig beseitigt ist.“
      http://www.mdr.de/echt/chatprotokoll186.html

      „Der Aufbau der grundwasserführenden Schichten sowie deren Wasserwegsamkeiten und Druckverhältnisse, insbesondere unterhalb der abgebauten Kohleflöze, haben vermutlich eine wesentliche Rolle bei der Entstehung des Erdrutsches von Nachterstedt gespielt.“
      http://www.presse.sachsen-anhalt.de/index.php?&cmd=get&id=854874&identifier=7e3b5f22544427cdb87f316fceef742e

      Und Hans Heydemann in seiner Rede am Montag:
      „Durch den künstlichen See wurden tiefe Bodenschichten immer feuchter und gaben irgendwann nach.“

    • ich meine.... sagt:

      …natürlich den selbsternannten fachmann für alles – herrn von herrmann, der es, zugegebenermaßen, ausgezeichnet versteht, seine fahnen in den wind zu hängen, solange sich etwas angst schüren lässt.

      zum untergrund in nachterstedt schreibt der spiegel:

      Seit 1928 schütteten Arbeiter den Abraum der Kohlegewinnung zu Halden auf. Später wurden darauf Siedlungen errichtet – unter anderem Teile von Nachterstedt. Immer wieder offenbarten Rutschungen, wie schlecht es um die Stabilität des Bodens bestellt war. So stürzte am 2. Februar 1959 die doppelte Menge Erde zu Tal wie bei der Katastrophe im vergangenen Jahr. In den neunziger Jahren begannen Ingenieure, die Gegend zu sichern. Bagger pressten den Boden fest, Betongemische wurden in den Untergrund gespritzt, Dämme wurden errichtet, ganze Areale versetzt. Experten beschrieben den Zustand des Bodens als „labiles Gleichgewicht“.http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/erdrutsch-von-nachterstedt-geheimnisvolles-grollen-vor-dem-grauen-a-706782.html

      ob der abgerutschte teil jetzt einer derer war, der auf künstlichem boden stand, verrät der artikel freilich nicht. festzuhalten bleibt trotzdem: hier werden zwei völlig verschiedene geologische situationen bar jeder grundlage miteinander gleichgestellt, nur um angst zu schüren.

  5. Falk sagt:

    Herr von Herrmann:

    wollen Sie ernsthaft bei Wikipedia veröffentlichte Spekulationen als Begründung heranziehen?
    Die Ursachenermittlung läuft in Nachterstedt noch, kein ernstzunehmender Fachmann spekuliert derart wild darauf los.

    Hans Heydemann ist doch auch nur Laie, welcher wilde Spekulationen aufstellt und Falschmeldungen von sich gibt – siehe Amsterdam.

    Das eingestellte Foto stammt übrigens von einer Wikipediaseite, in welcher auch ausgeführt ist, dass die Bauarbeiten nur bis September 2008, also 2 Monate ruhten und seither fortgesetzt werden.

    Von einer Bauruine kann also seriös gar keine Rede sein, noch kann man sich bei der Lektüre derart „irren“.

    Es muss also davon ausgegangen werden, dass Herr Heydemann wissentlich falsche Behauptungen verbreitet.

    Hier mal ein Bericht zu Nachterstedt:
    http://www.fv-berlin.de/news/ursachenforschung-zum-erdrutsch-in-nachterstedt

    Sollten die Wissenschfaftler ihre Arbeit besser einstellen und einfach Herrn Heydemann befragen?

    Nach Ansicht vieler Experten soll der gestiegene Grundwasserspiegel Ursache des Abrutsches sein.

    Dies erscheint schlüssig und wird wohl jedem nachvollziehbar sein, welcher am Sandstrand als Kind mal tiefer buddelte, als der Grundwasserspiegel.

    Tiefer liegende Sandschichten „fließen“ in die Grube, die Ränder brechen ein.

    Da in Stuttgart aber gar keine tieferen Bodenschichten in eine Grube „wegfließen“ können, besteht eine Gefahr wie in Nachterstedt gar nicht.

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