Hände weg vom Rosensteinpark

Seit Montagabend wehren sich Parkschützer mit ihrer ab jetzt ständigen Anwesenheit gegen die wiederholte drohende Machtdemonstration der Bahn auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Stuttgart. Wir lassen uns nicht weiter beklauen; weder lassen wir uns den Rosensteinpark nehmen, noch unsere Versammlungsfreiheit, noch unser Recht auf Stadt.

Am 15. Februar 2012 wurden 177 Bäume im Mittleren Schlossgarten gefällt; seit einem halben Jahr herrscht dort eine Brache. Am Bauzaun wirbt die Stadt Stuttgart für Bürgerbeteiligung, doch Bürgerbeteiligung heißt nicht "Rosenstein, darauf baue ich", sondern "Hände weg vom Rosensteinpark". Der Rosensteinpark ist Kulturdenkmal, Landschafts- und Artenschutzgebiet. Die Parkschützer fordern Finanzminister Schmid auf, nicht den gleichen Fehler wie beim Mittleren Schlossgarten erneut zu begehen: Der Rosensteinpark darf nicht in einer übereilten Aktion der Bahn abgeholzt werden, weil immer offensichtlicher wird, dass die Bahn Stuttgart 21 nicht bauen kann und dies zu verschleiern versucht.

"Mit unserer Anwesenheit unterstreichen wir unseren Wahlauftrag an den künftigen Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart; uns geht´s um Stuttgart, wir bewahren den Rosensteinpark und fordern einen U-Turn bei Stuttgart 21."

Keine weitere Zerstörung von Stadt und Kultur für das unnütze und aufgezwungene Großprojekt Stuttgart 21, das nur dazu dient, öffentliche Gelder in private Taschen umzuverteilen.

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7 Antworten zu Hände weg vom Rosensteinpark

  1. doppelmoral sagt:

    würden die parkschützer auch vor ort sein, wenn für die K21-rosensteintunnel-sanierung eine schneise von der länge desselbigens in gegaben werden müsste. dort, wo sich der park heute schönster natur rühmen darf?
    oder ist das dem parkschützer gar nicht bewusst?
    fragen über fragen.
    antworten – vermutlich wie üblich – keine.

  2. Richard sagt:

    Von den S 21-Befürwortern wird immer wieder behauptet durch S 21 würden 100 Hektar Gleisflächen wegfallen/freiwerden und 20 Hektar neuer Parkflächen würden gewonnen und damit würde es ?zum größten Ökologieprojekt? werden. Um dies zu untermauern veranstaltet die Stadt eine Kampagne „Rosenstein ? Wir gestalten unsere Stadt von morgen“ ab 10. November. Das Aktionsbündnis ist der Meinung, dass diese Bürgerbeteiligung die Schlichtungsgespräche zu Stuttgart 21 untergräbt. Diese Veranstaltung impliziert, dass Stuttgart 21 unabwendbar kommt. Das Aktionsbündnis kritisiert auch, dass die im Jahre 1997 schon durchgeführte Bürgerbeteiligung eine Farce war, und die Ideen und Anregungen der Bürger beim Beschluss des Bebauungsplans zum A1-Gebiet keine Berücksichtigung gefunden haben.

    Das Aktionsbündnis weist auch daraufhin, dass die immer wieder genannten freiwerdenden Flächen von 100 Hektar nicht stimmen, denn darin sind Flächen enthalten, die mit der Tieferlegung des Hauptbahnhofs nichts zu tun haben. Die Teilflächen A1 an der Heilbronner Straße und C1 und C2 am Nordbahnhof, mit zusammen ca. 33 Hektar hätten schon längst seit Jahren bebaut werden können, da auf diesen Flächen kein Bahnverkehr mehr abgewickelt wird. Von S 21 werden zusätzlich Flächen im Schlossgarten/Tiefbahnhof, jenseits der Willy-Brandt-Strasse und im Bereich Heilbronnerstrasse/Jägerstrasse von ca. 8 Hektar belegt und für den S-Bahnanschluss Mittnachtstrasse ca. 4 Hektar Flächen benötigt. Von den 100 Hektar, sind also 45 Hektar abzuziehen. Somit werden durch die Tieferlegung des Hauptbahnhof also maximal netto 55 Hektar frei.

    Auch bei unserer Alternative Kopfbahnhof K21 werden erhebliche Flächen für eine städtebauliche Entwicklung und Parkerweiterung frei. Hinzuzufügen ist, dass diese Flächen bei K 21 zeitnah, bei S 21 erst nach Fertigstellung von S21 in 10-15 Jahren frei werden, da insbesondere das Gebiet am Nordbahnhof für die Dauer der Bauzeit von S21 als Baulogistikfläche blockiert wird.

    Bei der K21-Option den heutigen Abstellbahnhof durch ein dezentrales Abstellkonzept stufenweise zu ersetzen, werden auf dem Areal des Abstellbahnhofs am Rosensteinpark bis zu 30 Hektar frei. Diese Flächen können je nach städtebaulichen Ambitionen zu Teilen bebaut oder vollständig einer Erweiterung des Rosensteinparks zugeführt werden.

    Zwischen S21 und K21 verbleibt bei diesem Szenario letztendlich eine Differenz von ca. 25 Hektar (55 minus 30), die daher rührt, dass bei K 21 Teilflächen weiterhin oberirdisch bahnverkehrlich genutzt werden müssen. Nur diese 25 Hektar können durch S 21 als zusätzlich „freiwerdende Flächen“ bezeichnet werden.

    Neuerdings wird behauptet bei K 21 müssten ca. 300 Bäume gefällt werden, z.B. ein großer Teil der Platanen in der Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Allee im Unteren Schlossgarten. Das Aktionsbündnis stellt zum wiederholten Mal fest, dass die bei K21 geplanten zwei zusätzlichen Gleise im nördlichen Bereich des Abstellbahnhofs und durch den Rosensteinpark im Tunnel geplant sind. Die Trassenführung und somit die Eingriffe in diesem Bereich sind A identisch mit den Planungen von S21. Im Schlossgarten gibt es jedoch bei S21 erhebliche und bei K21 keine Eingriffe.

  3. kurt kühfuß sagt:

    hallo,
    zunächst danke für diese initiative! ich war zutiefst entsetzt als ich gestern abend dort oben war und sah, was dort alles zerstört werden soll!
    aber eine bitte: macht eur pe auch so, dass eventuell auch ein uninformierter versteht, worum es überhaubt geht. was ist dort geplant? was soll dort geschehen und wozu?
    OBEN BLEIBEN!
    kurt

    • Lars sagt:

      Bei den Konzepten S21 und K21 ist geplant, dort Tunnel teilweise in offener Bauweise zu sanieren bzw. neu zu bauen, was die beanstandeten Eingriffe in die Nautur erforderlich machen würde. Genaues hierzu findet man bei http://www.kopfbahnhof-21.de, wobei die o.g. Konzepte soweit identisch sind.

  4. Ungezaehlt sagt:

    Für einen U-Turn würde sich doch OB-Kandidat Turner anbieten!
    [SCNR]

  5. Pingback: 11.9.2012 Zahnloser Tiger #FritzKuhn gegen kämpferischen Träumer #Rockenbauch #obs12 #sob12 #s21 | Zwuckelmanns Meinung

  6. gold account sagt:

    Den engagierten Parkschützern bleibt zu wünschen, dass ihre Aktion mehr Menschen auf die geplanten Zerstörungen im Rosensteinpark aufmerksam werden lässt. Zusammen mit dem bereits angerichteten Kahlschlag eines Teils des mittleren Schlossgartens und der ebenfalls geplanten Beseitigung der Platanenallee, dazugerechnet noch die unausweichlichen Schäden durch Grundwassermanagement und benachbarte Bautätigkeit mit Logistikstraßen, Lagerplätzen usw. wird das Bauvorhaben S21, selbst wenn es im Wortsinn stecken bleibt, am Ende so oder so den Schlossgarten ruiniert haben, für das zweifelhafte Ziel, eine der Allgemeinheit und dem Stadtklima nützliche tolle Parklandschaft einem Wohnkomplex für Yuppies zu opfern und dabei ein paar Investoren glücklich zu machen. Das wäre ein weiterer Schritt bei der Überführung von Gemeineigentum in private Hände, so wie schon mit den Versorgungseinrichtungen der Stadt Stuttgart im Jahre 2002 durch Verkauf an die EnBW geschehen. Kommt dann noch eine Schädigung der Mineralwasserschüttung hinzu, oder eine Hangrutschung am Ameisenberg, ist das Desaster komplett. Es ist inakzeptabel, dass die DB AG jeweils nach Absolvieren einer Hürde mit den bis dahin versteckten Hiobsbotschaften, finanziell, das Grundwasser, den Lärm in Stuttgart Untertürkheim betreffend, oder den unsäglichen Filderbahnhof mit dem Mischverkehr betreffend herausrücken kann, und dabei darauf bauen kann, dass viele resignieren, weil ja schon so viel gemacht worden sei. Bei allen Katastrophen werden die Schäden zum Ende hin immer größer, es lohnt sich also, aufzuhören mit dem unsäglichen Versuch, eine Großstadt in einem Flusstal zu untertunneln, den Aufstieg unterirdisch durch geologisch riskantes Gebiet zu erzwingen, und dabei noch mit einem Brandschutz aufzuwarten, der bei der ersten Brandkatastrophe im Tunnel zeigen wird, was es heißt, sich selbst retten zu sollen, oder unterzugehen. Und das Ganze ohne Not! Denn keines der behaupteten Ziele wird erreicht werden.

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