Neues aus der Baugrube

Bei aller Hype um die OB-Wahl sagen wir heute: "Ja, es gibt ihn auch noch, den Bahnhof. Und auch die Baugrube vor dem ehemaligen Nordflügel.  Es lohnt sich immer wieder, einen genauen Blick hineinzuwerfen und Fragen zu stellen. Wolfgang Rüter, Fotojournalist rund um die Bahnhofsereignisse, überschreibt seinen folgenden Bericht und die angehängten Fotos mit den Worten ...

Baugrube wird zum „Hexenkessel“
"Wer glaubt, morgens um 8 Uhr sei die Welt in der Baugrube des Technikgebäudes am Stuttgarter Hauptbahnhof noch in Ordnung, der könnte bei der Betrachtung der hier gezeigten Bilder auch zu der Überzeugung kommen, dass die Baugrube zu einem „Hexenkessel“ geworden ist. Denn beim Eintreiben der Injektionsanker zur Verfestigung des Erdreichs unter dem Bahnhofsgebäude (diese Arbeiten laufen seit einiger Zeit) müssen die entweichenden Überschussschlämme in Absetzbecken aufgefangen und später fachgemäß entsorgt werden. Beim Abbaggern dieser überschüssigen Schlämme entwickeln sich allerdings auch enorme Dämpfe, die selbst einen ganzen Bagger einhüllen. Aus welchem Cocktail sich diese Schwaden zusammensetzten  ist ihnen nicht anzusehen. Für die Injektionsspritzen der Anker werden u.a. auch verschiedene chemische Zusatzstoffe eingesetzt und benötigt. Diese Schwaden zogen am Dienstag, 16. Oktober 2012, auch bis auf die offenen Bahnsteige und verbreiteten dort einen durchaus wahrnehmbaren und unangenehmen Geruch. Für des Rätsels Lösung - Zusammensetzung der Dämpfe, ob giftig, reizend, ätzend oder was auch immer - wird der S21-Projektsprecher Dietrich sicher eine passende Antwort finden. Und auch die Frage nach der richtigen, fachgerechten Schlamm- und Sediment-Entsorgung drängt sich auf."

Fotos dazu HIER

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu Neues aus der Baugrube

  1. thomas sagt:

    Für so eine Kontamination ist nicht ein Projektsprecher, sondern das kommunale Umweltamt zuständig. Die müssen Fragen beantworten können, da sie ja für die Überwachung zuständig sind. Außer der eventuellen Toxizität der Dämpfe wissen die sicher auch , was ins Grundwasser eindringt. Sie sind ja zuständig im Sinne von Handlungszwang und nicht von konstruktiv kritischem Schnarchen.

  2. Rosana sagt:

    Ich finde die Nennung „Hexenkessel“ nicht in Ordnung. In einem Hexenkessel werden in erster Linie heilende Kräfte gebraut – und von Heilsamem kann man ja bei der Baugrube von S21 nicht sprechen. Vielleicht sollten die Hexen wirklich mal einen Hexenkessel am Bahnhof aufstellen und mal was Kräftiges b(r)auen – oder, wer weiß, vielleicht geschieht das ja auch schon längst.

  3. Markus sagt:

    Bei diesem Bericht sieht man mal wieder wie viel oder wenig doch die lieben Gegener des Projekts haben. Die Bilder wurden am 16.10.2012 morgens um 7:30 aufgenommen. An diesem Morgen war es in Stuttgart sehr kalt (2-4 Grad). Also ist es eine ganz normales physikalisches Gesetz, dass von wärmeren Wasser Dampfschwaden erzeugt werden. Oder ist jeder Nebel der vom Max-Eyth-See oder Neckar aufsteigt gleich eine Giftgaswolke? Dieser Bericht ist also wieder ein beispiel, wie mit den Ängsten der Menschen gespielt wird. p.s. Temperaturen nachzulesen HIER

    • K. Neumann sagt:

      Purer Wasserdampf riecht nach nichts. Hier zog aber mit dem Wasserdampf ein „Gerüchle“ nach dem oben stehenden Bericht durch den Bahnhof.

      Aerosole sind nun einmal besonders geeignet, über die Lunge mit einer Aufnahmefläche so gross wie ein Fussballfeld und den kleinen Blukreislauf Giftstoffe direkt an der Bluthirnschranke anzuschwemmen. Bei bestimmten Stoffen und bestimmter Disposition können daher auch einmalige Expositionen zu schlimmen Wirkungen führen.

      Die Sorge des Artikelverfassers ist daher durchaus berechtigt. Und Ihr Abwiegeln völlig deplaziert.

Kommentare sind geschlossen.