Stern: „Stuttgart 21 ist erledigt, Rückzugsgefechte laufen“

Der Stern bringt am kommenden Donnerstag ein Interview mit Hannes Rockenbauch, heute ist schon ein Vorabbericht online.

Ein Auszug daraus:

Der Stuttgarter Stadtrat Hannes Rockenbauch ist davon überzeugt, dass das Bahnprojekt Stuttgart 21 aufgrund der von der Bahn veranschlagten Mehrkosten nicht mehr gebaut wird. Im Interview mit dem stern erklärte der Fraktionsvorsitzende der Bürgerinitiative "Stuttgart, ökologisch, sozial" im Stuttgarter Gemeinderat: "Stuttgart 21 ist erledigt! Wir müssen der Bahn jetzt die Hand reichen und ihr einen gesichtswahrenden, wirtschaftlich vernünftigen Ausstieg ermöglichen."

An dieser Stelle verweise ich gerne noch einmal auf den Finanzierungsvertrag, in dem in § 2 Abs. 2 ein Szenario beschrieben ist, wie S21 abgewickelt werden kann: die Bahn zahlt 60% und das Land 40% der entstandenen Kosten, der Bahnknoten Stuttgart wird wieder in einen funktionsfähigen Zustand vor S21 zurückgeführt. Dazu zählt das kaputte Dach, das verkorkste Gleisfeld und der Mittlere Schlossgarten.

Das könnte schon fast eine Blaupause sein, wie die Projektbeteiligten fair aus dem Schlamassel21 herauskommen.

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9 Antworten zu Stern: „Stuttgart 21 ist erledigt, Rückzugsgefechte laufen“

  1. Andreas Haas sagt:

    Nicht zu vergessen in der Bilanz sind auch weitere „Kollateralschäden“: Einstellung aller Bau- bzw. Zerstörungsmaßnahmen im Bereich Rosensteinpark und ehemaliger Bundesbahn-Direktion (künftige Nutzung ?), Rekultivierung im Bereich Röhre am Wagenburgtunnel, Stornierung aller Stadt- bzw. U-Bahn-Umleitungen und -Baustellen, Abbau des sog. Grundwasser-Managements samt Videoüberwachung, Rekultivierung von Baustraßen im Restparkgelände, Einstellung aller Verfahren gegen S21-Gegner und ggf. Entschädigung für erlittene Schäden.

  2. Das hört sich doch schon mal ganz ermutigend an. Jedoch vorsicht mit vorschnellen Handreichen. Man wird sonst von der Bahn allzuleicht über den Tisch gezogen!!
    S21 steht vor dem Aus, es fragt sich jetzt nur wann dies endlich von den Betreibern zugegeben wird, und wie lange sich die Politiker noch dazu hergeben, diese Machenschaften zu decken. Oben bleiben!

    • Eine eindeutige Handreichung steht wie gesagt im Finanzierungsvertrag. Handreichung im Sinne von „Hey, Leute, so könnte man rauskommen: Land zahlt was, Bahn zahlt was, Bahn stellt Bahnhof wieder her, Stadt kümmert sich um die Flächen rund um den Bahnhof.“

  3. Colère sagt:

    Vergesst das H7 nicht und vor allem muss die Verrohrung sofort aufhören.

  4. Stutz sagt:

    Was erzählt Rockenbauch denn da für einen Müll von wegen „der Bahn die Hand reichen“?

    Hat er Ambitionen auf irgendeinen Bahn-Job?

    Dieser Jahrtausend-Betrug bedarf einer umfassenden Aufklärung und Haftbarmachung all derer, die wissentlich oder fahrlässig diesen Schaden für Stadt, Land und Bund gefördert oder in Kauf genommen haben.

    Ganz abgesehen davon, dass sich die Illusion „erledigt“ bei realistischer Betrachtung ohnehin bald wieder erledigt haben dürfte.

    • Gottfried Hellwach sagt:

      Ich gebe meinem Vorredner recht, besonders seinen letzten Zeilen. Denn: Gleichgültig, wie nun die „Handreichung“ des Hannes Rockenbauch gemeint sein mag: Sie ist meines Erachtens auf jeden Fall eine Unterscätzung dessen, was das Projekt im Kern darstellt: Die Notwendigkeit für das Finanzkapital, seine chronische Überakkumulation an Kapital abzubauen. Ausdruck dieser Notwendigkeit ist auch die ständige Kostenexplosion bei diesem extrem umweltzerstörenden Spekulationsobjekt.

      So ist der Vorschlag eines „Handschlags“ nicht nur illusionär; er könnte sich auch desorientierend für den Widerstand gegen S21 auswirken. Es wäre gut, wenn sich Hannes Rockenbauch zu den von verschiedenen Kommentatoren geäußerten Meinungen dazu äußern würde.

  5. Das sind ja fantastisch erfreuliche Nachrichten.
    Hoffentlich gehen die so weiter!!

  6. HaJo sagt:

    Das sind keine Nachrichten, sondern ist schlicht ein Bericht über ein Interview. Schön wär’s schon, aber bitte: nicht an derartige Strohhalme klammern. Warten wir auf Fakten!

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