Presseerklärung: Haftantritt für Stuttgart-21-Gegner am 18.2.2013

Am 18.2.2013 wird der Stuttgart-21-Gegner Karl Braig mit weiteren Mitstreiterinnen und Mitstreitern ab 12 Uhr vor dem Rathaus in Rottenburg/Neckar bei einer Mahnwache anwesend sein und anschließend mit einem kleinem Demonstrationszug zur Vollzugsanstalt gehen, um eine Haftstrafe anzutreten.

Hintergrund: Am 26.Juli 2010 besetzten Stuttgart-21-Gegner, darunter Karl Braig, den zum Abriss freigegebenen, unter Denkmalschutz stehenden Nordflügel des Stuttgarter Bahnhofs.

Das Amtsgericht, das Landgericht und das Oberlandesgericht verurteilten ihn dafür zu 55 Tagessätzen à 15 Euro wegen Hausfriedensbruchs.

„Großprojekte wie Stuttgart 21, die von gegen jede Vernunft den Menschen aufgezwungen werden, dürfen wir nicht akzeptieren“, sagt Karl Braig „Mit vielen Mitstreiter/-innen haben wir mit der Nordflügelaktion dagegen protestiert. Dazu stehe ich auch heute noch.“

Weitere Infos und das Hafttagebuch von Karl auf Blog NAU und hier auf https://www.bei-abriss-aufstand.de/
Karls Adresse in der Justizvollzugsanstalt: Karl Braig , JVA , 72108 Rottenburg, Schloss 1

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2 Antworten zu Presseerklärung: Haftantritt für Stuttgart-21-Gegner am 18.2.2013

  1. K. Neumann sagt:

    Könnte es sein, dass wir in einer Zeit leben, die die Guten dazu zwingt, immer besser und die Miserablen immer miserabler zu werden?

    Wie hat Brecht gesagt: Unglücklich das Land, das Helden nötig hat. Leben wir in einer solch unglücklichen Zeit? Es sieht so aus.

    Camus hat in seiner Pest eine ganze Stadtgesellschaft im Belagerungszustand beschrieben. Das war doppelt gemeint: der Belagerungszustand einmal durch die tatsächliche Krankheit. Zum zweiten aber durch die braune Pest.

    Könnte es sein, dass wir heute dieselben Bananen serviert bekommen, nur, was man damals brachial machte geschieht heute mental?

    Ich denke in diesem Zusammenhang an die Rolle von Scheuermann, Müller, Razavi und Blenke, hier http://www.youtube.com/watch?v=kkpsikRuGuM

    Herr Scheuermann erinnert mich bei seinem Auftritt hier an das, was über den Reichsgerichtshofpräsidenten Roland Freisler berichtet wird. Dort mussten die „Volksschädlinge“ in zu weiten Hosen ohne Hosengürtel oder Hosenträger stehend stehend als Jammerfiguren der Lächerlichkeit preisgegeben die Hosen hoch haltend Rede und Antwort stehen.

    Heute macht man das mental, und Herr Scheuermann merkt das noch nicht einmal, weil es ihm in Fleisch und Blut geschrieben steht: das feindliche Gegenüber, hier Lösch, erfährt durch Herrn Scheuermann erst einmal, dass er eine menschliche Null ist, und als solche wird er in die Unglaubwürdigkeit von einem durch und durch überlegen glaubwürdigen Scheuermann gerückt. Blenke und Razavi machen das weniger überzeugend mit dem ihnen eigenen „scharfen“ Intellekt.

    Die Methoden heute sind andere, menschlicher, wie man so sagt, da die Gewalt im Mentalen verbleibt und als solche nicht vom Normalverbraucher wahrgenommen werden kann.

    Aber was hinter dieser neuartigen Kommunikation von oben herab steht ist genau das, was sich unter Freisler abgespielt hat.

    Es geht wieder richtig theutsch zu in diesem unserem schönen Land. Und niemand bemerkt es. Und Herr Braig ist mehr oder weniger ein Opfer dieser neuartigen Zustände.

    Eigentlich wollten wir nie wieder Helden sein müssen. Jedenfalls nicht solche.

  2. K. Neumann sagt:

    Sorry. Ein Wort war zuviel. Besser dann diese Version:

    Könnte es sein, dass wir in einer Zeit leben, die die Guten dazu zwingt, immer besser und die Miserablen immer miserabler zu werden?

    Wie hat Brecht gesagt: Unglücklich das Land, das Helden nötig hat. Leben wir in einer solch unglücklichen Zeit? Es sieht so aus.

    Camus hat in seiner Pest eine ganze Stadtgesellschaft im Belagerungszustand beschrieben. Das war doppelt gemeint: der Belagerungszustand einmal durch die tatsächliche Krankheit. Zum zweiten aber durch die braune Pest.

    Könnte es sein, dass wir heute dieselben Bananen serviert bekommen, nur, was man damals brachial machte geschieht heute mental?

    Ich denke in diesem Zusammenhang an die Rolle von Scheuermann, Müller, Razavi und Blenke, hier http://www.youtube.com/watch?v=kkpsikRuGuM

    Herr Scheuermann erinnert mich bei seinem Auftritt hier an das, was über den Reichsgerichtshofpräsidenten Roland Freisler berichtet wird. Dort mussten die „Volksschädlinge“ in zu weiten Hosen ohne Hosengürtel oder Hosenträger stehend die Hosen haltend Rede und Antwort stehen.

    Heute macht man das mental, und Herr Scheuermann merkt das noch nicht einmal, weil es ihm in Fleisch und Blut geschrieben steht: das feindliche Gegenüber, hier Lösch, erfährt durch Herrn Scheuermann erst einmal, dass er eine menschliche Null ist, und als solche wird er in die Unglaubwürdigkeit von einem durch und durch überlegen glaubwürdigen Scheuermann gerückt. Während das Blenke und Razavi etwas tollpatschiger mit dem ihnen eigenen „scharfen“ Intellekt machen.

    Die Methoden heute sind andere, menschlicher, wie man so sagt.

    Aber was hinter dieser neuartigen Kommunikation von oben herab steht ist genau das, was sich unter Freisler abgespielt hat.

    Es geht wieder theutsch zu in diesem unserem schönen Land. Und niemand bemerkt es. Und Herr Braig ist mehr oder weniger ein Opfer dieser neuartigen Zustände.

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