Siggis Schmähbrief Nr. 37

Der Siggi nochmal (Ihr erinnert Euch; des is der, den's vor vielen Jahren von München nach Stuttgart verschlagen hat, lebensumständehalber), weil man ja dauernd was sag'n müsst, aber es wird eh viel gesagt, und meistens das Meiste nicht bzw. nicht veröffentlicht, nicht wahr?!

Also, der Siggi, weil die in Oberbayern des Olympia abgsagt ham. Und da denkt sich der Siggi, vielleicht hat unser Werkeln gegen des S21-Dings doch eine Wirkung, dass die Leit die Schnauze voll ham von Großbrojeggde, die von irgendwelche Großkopferte ausgebrezelt werd'n: hier die vom IOC und Banken und Baukonzerne.

Und da liest der Siggi einen Kommentar in der Stuttgarter Zeitung (12. Nov.), wo er erstens von einer „Niederlage“ schreibt, was ein Sieg is, und dann stirnrunzelnd vermerkt, u. a. „... ausgerechnet das reiche Deutschland ist nicht dazu bereit, das finanzielle olympische Risiko zu tragen. Das würde dann in das negative Bild passen, das sich z. B. viele Griechen, Spanier oder Portugiesen in der Eurokrise von uns gemacht haben.“  Du glaubst es nicht! Wo doch so viele Griechen, Spanier und Portugiesen sooo gern nach Oberbayern gekommen wären!

Ach, die hiesige Presse, oder der SWR. Nein, bremst der Siggi, regt's Euch nicht auf, weil du sonst nicht nachlesen könntest, was der Wolfgang Dietrich im Auftrag von seinem Golfschbezi verzapft.

Da hat doch der Oberbügermeister Kuhn keine Zeit, zum Tunnelanstich in Untertürkheim am 4.12.  zu kommen. Dietrich, der ungebremst von der Stuttgarter Zeitung immer von einem Jahrhunderprojekt schwadronieren darf: „... kein gutes Zeichen für die vielen Mineure und Arbeiter ... Auch sie werden sehr enttäuscht sein von der mangelnden Resonanz.“ Der Markus Heffner, der den Bericht verantwortet, haut dann in seinem Kommentar noch in die Sahne: „Angesichts des ohnehin gestörten Verhältnisses zum Projektpartner Bahn kann die Absage nur als weitere Provokation verstanden werden, als öffentliches, zur Schau gestelltes Desinteresse an dem Milliardenprojekt.“ Wär ja schön, meint der Siggi, also das Desinteresse. Und Provokation? Die Bahn betreibt Hugoles mit Stadt und Region, mit unsereinem sowieso, mit Desinformationen und Faktenschaffen. Der Markus Heffner bescheinigt dem OB ein „Armutszeugnis“. (alles nachzulesen in der Ausgabe vom 9.11.13) Inzwischen alles Paletti, der Bürgermeister Schairer vertritt, nach so viel Schelte, die Stadt.

Ein Armutszeugnis  wär da schon eher, dass die Stadt – samt ihrem OB – 100.000 Euro für die depperte Ausstellung im Bahnhofsturm rausrückt (7.11.13).

Die Gerlinde Kretschmann spielt jetzt doch Patin für den Albabstiegstunnel, also den, der dann zum Hauptbahnhof in Ulm gebohrt wird. Den, der am weitesten von Stuttgart weg is. Peinlich?

Aber: „Stuttgart wird Einkaufsstadt schlechthin“ (Willy Oergel, Breuninger-Chef) in einem ganzseitigen Interview mit den Chefs der Stuttgarter Zeitung (11.11.13) Und den letzteren kommt immerhin die Frage über die gedruckten Lippen: „Wenn Sie das Dorotheen-Quartier 2016 eröffnen, werden die neuen Einkaufszentren Milaneo und Gerber bereits da sein, beide eröffnen im Herbst 2014. Die Einkaufsstadt Stuttgart wird sich dadurch verändert haben, immerhin kommen 70.000 Quadratmeter neue Verkaufsflächen hinzu. Das Milaneo wird sicher die Frequenzen in der Innenstadt beeinflussen und Umsatz von anderen Läden abziehen. Auch von Breuninger?“ Natürlich wiegelt er ab, der Oergel. Und der Siggi fragt sich, warum solche vorsichtigen Fragen nicht früher gestellt werden. Und wie sich diese Stadt verkauft an die verschiedenen Investoren.

„Jahrhundertprojekt“ S 21 und „Einkaufsstadt“ alles schlechthin. Falls jetzt jemand noch fragt, warum der Siggi und andere sich weiter aufreg'n, gell! Olympia-Bewerbung, des wär's doch, nochmal!

An scheana Gruaß vom Siggi!

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