„Tunneltaufe“ vor dem Sitz des Ev. Oberkirchenrats in Stuttgart

Bericht und Fotos: Wolfgang Rüter

Am Freitag, 20. Dezember, wurde um 12 Uhr unter Glockengeläut am Sitz des Ev. Oberkirchenrats in Stuttgart, Gänsheidestraße 4, eine „Tunneltaufe“ nachgespielt, begleitet von rund 40 TeilnehmerInnen. Der Initiator, Thomas Felder, wollte mit seiner Aktion in der Verkleidung eines weithin sichtbaren Riesenpfarrers den Landesbischof mit entsprechenden Fragen konfrontieren:
Auf welcher Seite steht ein evangelischer Pfarrer, der im Namen der Kirchen dieses Projekt feierlich absegnet?
• Steht der Landesbischof hinter ihm oder distanziert er sich?
• Wo bleibt die Neutralität?
• Wo bleibt die Rüge?
Die Antworten blieb Landesbischof Dr. July allerdings schuldig. Stattdessen erschien der Pressesprecher, der u.a. auch erklärte, dass der Landesbischof nicht anwesend sei. Das störte Thomas Felder aber nicht, trotzdem seine „Predigt“ zu halten.

In Felders Presseerklärung zur „Aktion Tunneltaufe“ hieß es: „Am 23. August 2010 ließ der evangelische Landesbischof Frank Otfried July dem Liedermacher Thomas Felder persönlich ausrichten: ‚Zum Projekt Stuttgart 21 wird die Landeskirche keine Stellung beziehen. Sie würde Öl ins Feuer gießen, wenn sie sich im Diskurs auf die eine oder andere Seite schlagen würde‘. Er versprach alles zu rügen, was den Konflikt schürt. Am 21. Oktober 2010 verkündete der Evangelische Pressedienst, die Landeskirche in Württemberg bleibe im Blick auf das umstrittene Bahnprojekt S21 bei ihrer Linie, sich weder auf die Seite der Befürworter noch auf die der Gegner zu schlagen. Wenn einzelne evangelische Pfarrer sich für oder gegen S21 engagierten, dann äußerten sie sich als Privatbürger und nicht im Namen der Kirche. Landesbischof Frank Otfried July rüge jegliche Äußerung, die den Konflikt befeuern kann und nicht zur Befriedung beiträgt.
Am 4. Dezember 2013 stellte sich ein evangelischer Pfarrer vor die Mikrofone einer ökumenischen S21-Tunneltaufe‘ (http://youtu.be/XLCXDJgVcVc) und eröffnete die Veranstaltung feierlich: ‚Im Namen der Kirchen und im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes – Amen‘. Ein solches Projekt brauche den Schutz und den Segen Gottes, hieß es weiter. Hinter ihm stand kreuzschlagend sein katholischer Kollege, der danach eifrig betonte, die Kommunikation der Kirchen mit den S21-Projektbetreibern, insbesondere der Patin, könne sich sehen lassen... Thomas Felder wertet die Veranstaltung als geschmacklose Machtdemonstration und Gotteslästerung.“

Fotos der Aktion "Tunneltaufe" (Picasa-Album)

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Eine Antwort zu „Tunneltaufe“ vor dem Sitz des Ev. Oberkirchenrats in Stuttgart

  1. demoschlampe sagt:

    ja alle 2kirchen können zur weihnachtszeit sehr schön heucheln wenn sie jetzt stellung nehmen würden da würden ihnen die schafe alle davon laufen das können und wollen sie nicht reskieren und gerade zur weihnachtszeit wo so viele spenden und an die armen im ausland denken und wer denkt an die armen in deutschland ,keine der 2kichen.bei uns gibt es auch viel not aber das übersehen die herrschaften gern.
    demoschlampe

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