Bahn: Lokführer wollen fast 100 Stunden streiken

Die massive Kritik aus Politik und Wirtschaft zum Bahnstreik, feuert unsere „Qualitätsjournalisten“ wohl wie im Drogenrausch zu derartig persönlichen und diffamierenden Hetzkampagnen gegen GDL-Chef Weselsky an, dass selbst der Journalistenverband, zur Fairness anmahnt. Aber es gibt noch Journalisten mit sachlichem Verstand, wie Jens Berger von den Nachdenkseiten oder Fernsehmacher Max Uthoff (hier im ZDF bei Neues von der Anstalt), die den wahren Hintergrund zum Bahnstreik erkennen und unterstützen. Verständlich auch, weil deutsche Lokführer im europäischen Einkommensvergleich diejenigen mit dem geringsten Einkommen sind.

Respekt: GDL-Chef Weselsky im Interview, steht wie ein Baum hinter seiner Mannschaft HIER

Aktuell auf den Nachdenkseiten von Jens Berger:

Bahnstreik – Aus den Zeilen tropft Hass

Auszüge:
Was hat Claus Weselsky den Medien eigentlich getan? Die BILD nennt ihn den „Größen-Bahnsinnigen“ und fordert ihre Leser auf, dem „Gewerkschafts-Boss“ unter der auf der Titelseite gedruckten Büronummer „die Meinung zu geigen“. Der Focus kürt ihn gar zum „meistgehassten Deutschen“ und präsentiert seinen Lesern Fotos vom Wohnhaus der Familie Weselsky samt genauer Ortsangabe. Selten tropfte so viel Hass aus den Zeilen. Und dieser Hass tropft offenbar auf fruchtbaren Boden, wie die von Medien eingesammelten O-Töne belegen. Die Wut der vom Streik betroffenen Bahn-Kunden ist freilich verständlich. Absolut unverständlich ist jedoch, dass aus dieser Wut auf den Streik ein kanalisierter Hass auf die Lokführer, die GDL oder gar Herrn Weselsky wird. Hier werden Opfer und Täter verwechselt...

Jeder Streik kann aber nur dann Erfolg haben, wenn er in der Öffentlichkeit zumindest im Ansatz Rückhalt genießt. Und eben dies ist die Achillesferse des GDL-Streiks. Wir sollten uns hier keinen Illusionen hingeben – wenn die Massenmedien mit geballter Kampagnenmacht auf die Lokführer einprügeln, so bleibt dies in unserer Gesellschaft nicht ohne Folgen. Nach dem gleichen Strickmuster wurde und wird gegen Hartz-IV-Empfänger, Migranten und Rentner polemisiert. In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich, wenn sich massenhaft „normale“ Menschen nicht mit den Schwachen solidarisieren, sondern durch einige, wenige Meinungsführer gegen die Schwachen aufgehetzt werden können? Haben wir nichts aus unserer Geschichte gelernt? Den ganzen Artikel gibt es auf Nachdenkseiten HIER

Aktuell dazu: Worum geht es im GDL-Streik eigentlich?

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