Siggis Schmähbrief zum Aschermittwoch

Schmähbrief Nr. 42 zum 18. Februar 2015

Is scho einige Zeit her, dass der Siggi daherkommt und sein Schmäh verzapft (Nr. 41 war's am 14. Juli 2014), weil der Siggi sich manchmal denkt, dass zuviel geschwurbelt wird, (auch da und hie bei Montagskundgebungen gegen das S21-Dings), oder überhaupts im Allgemeinen sowieso, oder jetzt nach der Hamburg-Wahl, du glaubst es nicht, die wo sich jetzt alle im Aufwärtstrend sehn, die SPD oder die Sofie von Woher mit den Irgendwie-Inhalten. Und AfD und Henkel, der bei jeder Gelegnheit den Sozialismus nahen sieht. Die CDU hat „keine Machtoption“ gehabt (so ein Schmarrn) – aber den Leutn aus Altona hat man Bild und Ton abgedreht, weil sie den Scholz nicht mögn. Sauber. Und des ganze Bohei bei 54 Prozent Wahlbeteiligung, noch weniger als das letzte Mal. Aber Hamburg is weit weg, die Ukraine auch (obwohl sie immer näher kommt), und dann erst China!

Aber jetzt im Ernst. Wir brauch'n positive Nachricht'n, wo doch der Fasching rum is; heut is Aschwermittwoch mit Wildbad-Kreut und Bier, Sakra. Da hat sich der Sigi gedacht, jetzt was Positives. Aber hr könnts auch zum Peter Grohmann ins Theaterhaus gehn, macht nix.

Daimler/Mercedes-Dings hat ein super Jahr hinter sich, und die sog. Modell-Offensive bejubelt der Chef: „Wir feuern aus allen Rohren“ (StZ vom 6.2.15). Mein lieber Schwan, wo doch in allen möglichen Weltgegenden aus allen Rohren gefeuert wird. Was wiederum der Rüstungsproduktion dient, mit der Daimler freilich nix zum tun hat, höchstens LKW. Aber so ein LKW kann ja nix dafür, wenn's ein Rohr drauf montieren zum Feuern. Aber das meint der Dieter Zetsche nicht, weil zivil, so wie seine Hochbeiner-Karossen für Mafiosi in allen möglichen Weltgegenden und die depperten Zivilpersonen auf Stuttgarts Straßen, die sie dann als Geschäftsdings minderversteuern, wenn sie zum Beispiel ihre kleinen Bälger zum Englischunterricht karren zum Training fürs spätere BWL-Studium.

Der Großmaulsprech ist ja keine Seltenheit, siehe Hamburg, siehe die Projektbetreiber von dem S21-Dings. Da erinnert sich der Siggi an den Stefan Penn, der wo der Nachfolger von dem Hany Azer geworden is, (von dem Hany Azer, der nach der Feststellung von 121 Risiken für den Schmarrn abgedankt hat) – also der Stefan Penn hat sich im Juni 2011 als Jäger getarnt, wenn er gesagt hat: „Er baut, was ihm vor die Flinte kommt“. Der hat jetzt auch Reißaus genommen vor dem Großwild S21.

Ein lustiges Foto hat die Stuttgarter Zeitung am 29. Januar unter den Titel gepflanzt, wo es heißt: Automanager machen Druck für TTIP, wo sie alle hinter grünen Buchstaben steh'n: JA ZU TTIP  (wegen dem freien Handel und Wandel), in der Mitt'n der Wissmann Matthias, oberster Lobbyist der Autoindustrie; einst Verkehrsminister, wo er als solchener mit dem Rommel und dem Dürr des Jahrhundertbrojeggd ausgebrezelt hat. Und alle, die auf dem Foto (der von Porsche, von Daimler, von Audi, von Bosch ...), haben die Reklamesprüch für Stuttgart 21 mit der ganzen Autorität ihrer volkswirtschaftlichen Bädeudung auch schon wiedergekäut.

Wie geht’s eigentlich dem Pofalla, der wo Kanzleramtsminister war und als solchener die Aufsichtsräte von der Bahn bequatscht hat? Zur Faschingszeit 2013 war's, dass sie die zwei Milliarden zusätzlich abnick'n solln, weil jahrhundertmäßig. Hat jetzt der seinen Posten bei der DB? Ja, freilich.

Noch so eine lustige Nebensach: Jetzt ist ein CDU-Abgeordneter vom Bundestag und einst einer der Aufsichtsräte von der DB der neiche Brojeggd-Sprecher von den S21-Dings.

Noch so eine gute Nachricht: Der Jupp Stevens, der wo Trainer is vom VFB Stuttgart, ist „ratlos“ (BILD vom 17.2.), wie er dem schwächelnden Fußballclub beikommen will. Abgesehen davon, dass dem Siggi des wurscht is, ob die in die zweite Liga absteigen, Hauptsach is doch, dass die schwäbische Metropole eine Daimler-Benz-Arena hat und auf dem Bahnhofsturm sich der Dingsstern dreht. Desweg'n ham's den noch nicht abgerissn, weil sich der weiter drehn soll. Bleed wär ja, wenn der Turm sich vielleicht mal neigt, wenn die vermuteten Eichenpfähle austrocknen.

Apropos Großsprech: Letzte Woch wurden wir aufgefordert, bis zum Ende des Jahres die Mehrheit der Stuttgartbewohner zu gewinnen gegen das S21-Dings. Du lieber Herrgottzack, meint der Siggi, wie soll das gehen bei so viel Inbrunst und Feinstaub und Ukraine, von China und seinem Markt ganz zu schweigen. Da könnt man schon den Kleinsprech von dem SPD-Gabriel loben, der seinen Hamburger Scholz preist, weil der „wenig versprochen hat, um dann auch wenig zu halten“, mit freilich „wirtschaftlicher und sozialer Kompetenz“. Die Freaks aus Altona könnten dazu einiges sag'n.

Was wird eigentlich die Grüne Partei sag'n, wenn's 2016 nicht mehr in der Regierung sind, also der von Baden-Württemberg? Bis dahin is der „Käs (ja noch lang nicht) gessen“, also der von S21 . Wieder Großmaulsprech?

Und überhaupts Griechenland. Da wiederholn's zum depperten Mal, dass es in Europa, also den EU-Ländern, noch viel ärmere Leut geben tät als in Griechenland, und zahl'n tun's trotzdem für die Griechen. Erstens, meint der Sigi, zahl'n tun die jeweiligen Regierungen mit den Steuern von den jeweils ärmeren Leuten, und zweitens is es ja wurscht, bei welcher Suppenküche in der EU du anstehn musst.

Der Schrauben-Würth macht sich auch Sorgen um Griechenland! Am 18. Februar 2012 hat er in der Berliner Zeitung in einem Interview räsonnieren dürfen: „...Wenn ich eine Wette abschließen müsste, ob in Griechenland der Kommunismus durchkommt, dann würde ich die Wahrscheinlichkeit schon auf 33 Prozent taxieren. Die Leute wollen die Reichen enteignen und deren Geld haben“.
Vielleicht, überlegt der Siggi, ist so ein Weltbild wie des von dem Würth auch 2015 eine Erklärung dafür, warum der Schäuble oder der WDR (im gestrigen Kommentar in den Tagesthemen) oder die BILD schon seit jeher die duldsame Armut in einigen EU-Ländern so herausloben.

In Stuttgart is inzwischen jeder neunte Erwachsene überschuldet (StZ vom 21.1.15): „Es ist gerade sieben Jahre her, da konnte sich Stuttgart noch damit brüsten, die Landeshauptstadt mit der geringsten Schuldenquote zu sein. Diese Ära ist passé ...“ Befindet sich jetzt im Mittelfeld des Großstadtranking, hoaßt es. Es täten Leut fehlen in der Schuldnerberatung.

Aber Stuttgart kriegt an neichen Bahnhof. Es wird halt a bissel dauern, bis alle Baustellen planiert sind, die Seitenflügel wieder aufgebaut, der Stern auf dem Bahnhofsturm abmontiert, und die Besucher von Stuttgart beim Mit-der-Bahn-Hineinfahren wieder die grünen Hügel nebst Weinreben wahrnehmen können. Und die S-Bahnen wieder pünktlich ...

scheana Gruaß vom Siggi

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