Siggis Schmähbrief vom 26. Mai 2015

Der Siggi wieder, oder nochmal. Der Siggi, Ihr erinnerts Euch vielleicht, is der, den's vor Jahren von München nach Stuttgart verschlag'n hat – lebensumständehalber.

Der Siggi also, diesmal in quasi eigener Sache, also von der Sach mit dem Protest gegen Stuttgart 21. Also jetzt des: „Jesus würde oben bleiben. Kein Stuttgart 21“. Der Siggi fragt, wer sich den Schmarrn hat einfall'n lassen!? Und dann noch rumkleb'n und ins selbstgenügsame Fäustchen lachen, wo doch der Evangelische Kirchentag herandräut. Die oftmals mit dem Klopfen auf die eigene Schulter gepriesene Kreativität reißt da quasi mit dem Hintern das Ansehen von dem Protest ein.

Wo doch des Brojeggd S 21 der viel größere Schmarrn wär, diese Verhohnepipelung von einem fortschrittlichen Schienenverkehr. Aber dafür müssen wir nicht den Herrn Jesus als Kronzeugen anrufen, wo wir eh nicht genau wissen, was der meint. Des wiss'n vielleicht die Schlaumeier von den christlichen Parteien, die Merkel sowieso, und der Herr Kretschmann auch. Letzterer ist ja praktisch Berufskollege von dem Zimmermann Jesus (Mk 6,1-3) , beim Bohren dicker Bretter. Das Katholische von dem Landesvater dürfte kein Hinderungsgrund sein, dass da in den höheren Regionen unseres Hier-und-dort-Seins eine Konnäggschn möglich ist. Oder im Baumarkt, denn der Herr Jesus ist ja überall, dann auch dort, wo der Herr Kretschmann gern rumschaut.

Aber unsereins? Wir müss'n uns doch net anbiedern, mit scheinbar frommen Sprüchen, die den Eindruck erwecken, wir täten es besser wiss'n, also so, als wär'n wir noch frömmer als die frommen Prediger aus Kirche und Politik, die jetzt dann über den Kirchentag herwabern.

Dass der Herr Raidt in der Stuttgarter Zeitung vom 26.5.15 sich über den Spruch von dem Jesus, der oben bleiben würde, lustig macht, is ziemlich wenig lustig. Dass er gleich noch die „Missionarsstellung“ der Mahnwache am Hauptbahnhof lächerlich macht, ist so lächerlich wie vieles, was in dieser Zeitung über Stuttgart 21 zum Lesen ist. Der Siggi meint, wo doch der Herr „Raidt (so gerne) schreibt“, dass derselbe die depperte Ausstellung im Bahnhofsturm, die immer noch einlädt zum Verblöden, beschreiben könnt – oder einmal Nachtdienst an der Mahnwache.

Vor einem Jahr haben wir in Cannstatt gegen den Abriss der Fußgängerbrücken über den Neckar und die B14 mit dem Spruch geworben: „Nur Jesus konnte übers Wasser gehen“. Des war richtig, weil witzig, und laut Bibelerzählung eine Tatsachenbehauptung. Himmelherrgottsakrament.

Der Siggi wird die Zeitung von den Anstiftern (Protest) empfehlen, die ja den Spruch vom Kirchentag „Damit wir klug werden“ ein bissel aufmotzt mit den Worten „Damit wir klüger werden“. Halleluja! Und am 6. Juni gibt’s bekanntlich eine Kundgebung gegen S21 am Bahnhof, auch für Kirchentagsbesucher.

An scheana Gruß vom Siggi

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3 Antworten zu Siggis Schmähbrief vom 26. Mai 2015

  1. M.G.-B. sagt:

    Hallo Siggi, Du hast völlig recht mit dem Bepper, finde ich.
    Das ist genau der Prolerstil vom Schmiedel mit seinem bzw. Gottes Segen auf dem Scheiß 21!
    Einstampfen, aber sofort! Bevor der Widerstand sich eine solche Blöße gibt! Dafür sollten wir uns zu schade sein!

    • James sagt:

      Dem kann ich nur zustimmen. Dieser Bäbber könnte von einem S21 Proler kommen – das war mein erster Gedanke – um den S21 Widerstand zu diskreditieren. Aus den eigenen Reihen erwartet man mehr Ideenreichtum, das hat der Siggi in seinem Brief auch sehr gut geschrieben. Danke;)

  2. Berti Halbhirn sagt:

    Na Siggi,

    wo bist du denn sozialisiert worden? Im Rinnstein der Katholen oder Evangelen, dass du dein schützend Worte vor die ausbeuterisch-heuchlerischen Kirchen auch jetzt noch zu stellen versuchst? Jedenfalls hat’s dich von dort nicht in die Werbewirtschaft geschlagen und auch nicht in die Psychologie.

    Es geht bei Jwob (Jesus würde oben bleiben) nicht ein Jota um Religious Correctness, es geht darum den Kirchentag und die Scheinheiligkeit der Kirchen als Vehikel für gleichzeitig mehrere Botschaften zu nutzen (Direktsprech: Instrumentalisieren):

    A) Der Widerstand gegen S21 lebt.

    B) Es lohnt sich für jeden Weggucker und jeden Nichtabstimmer und jeden Abstimmer, erneut genauer hinzuschaun und genauer hinzuhören.

    C) Den Kirchentag und seine nicht mal völlig abwegige Ode über die Klugheit frech mit der zentralen Forderung der K22-Befürworter zu verbinden.

    Zudem: Welche 0815-Redakteure des Öffentlich-Gleichgeschalteten könnte den Bildern widerstehen, die sich durch Tausende von Kirchentagsbesuchern ergeben, die T-Shirts mit „Jesus würde oben bleiben“ tragen!!!

    Unser Widerstand ist ineffektiv implodiert. In den Medien kommen wir nicht mehr vor. In Stuttgart werden furchtbare Menetekel betoniert, die schon die jetzt Lebenden foltern und viele kommende Generationen martern werden.

    Wir Widerständler hängen am S21-Kreuz, hingenagelt von den Schergen number Kapitalmacht und von Massenverdummung, nichts ist daher legitimer als den Heilsbringer der ewigen Botschaft an unsere Seite zu stellen und mit ihm nicht in den Orkus, sondern in den Himmel zu fahren und mit ihm „Oben zu bleiben“!

    Berti Halbhirn, anno domini 2015

    PS: http://www.wuala.com/indubioprodubio/%20%20%20%20Querdenker%20aller%20Jahrtausende/

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