Impfpflicht, Haftpflicht, Gurtpflicht

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https://youtu.be/5rdtv9lefxY

 

Peter Grohmanns Wettern der Woche am 10.1.2022

Der Islam gehört zu Deutschland wie die Impfpflicht, die Haftpflicht und die Wehrpflicht – von der Gurtpflicht, der Maskenpflicht, der Helmpflicht, der Schulpflicht, der Meldepflicht und der Visumpflicht mal ganz zu schweigen. Bei uns gilt: Bei Grün gehen, bei Gelb warten, bei Rot stehen. Alles andere ist gefährlich. Gut, man kann auch bei Rot gehen wie die schwäbischen Truppen des Generalfeldmarschalls Erwin Rommel vor 80 Jahren bei El Alamein: Mit knirschenden Zähnen (das ist der Wüstensand von Heino) und 100 000 deutschen Mann: Pflicht oder Kür? Die Schlacht endete unentschieden, wenn man von den 10 000 Gefallenen der Mörderei im Krieg und 10 000 Toten und verstümmelten Ägyptern nach dem Krieg (deutsche Minen) absieht. Der Durchbruch bei El Alamein gelang nicht, die Laune des Führers sank, aber der Rest war begeistert. Da hätte es nicht mal der Wehrpflicht bedurft.

Heute überlegt man sich natürlich zweimal, bei Rot eine Straße zu überqueren, für Volk und Vaterland nach El Alamein, Mali oder Afghanistan in den Krieg zu ziehen oder Islamisten zu küssen. Aus dem Internet weiß man: Da kann es zu Impfdurchbrüchen kommen. Auf der anderen Seite droht das spätbürgerliche Pflichtenheft mit Könnten und Müssten und Sollten, mit Maaßen, Bhakdi, mit Drosten, Ethik und Albert Camus, der meiner Omi Glimbzsch in Zittau und ihren Enkeln wieder und wieder predigte: Die Freiheit besteht in erster Linie nicht aus Privilegien, sondern aus Pflichten.

Gegen Camus, die Wissenschaft, gegen Masken, Impfpflicht und Diktatur marschieren nun schon – Tendenz steigend – jede Woche die Hunderttausend: Nachbarn wie Du und ich, Förster, Krankenschwestern, gut und böse eng beieinander, Lehrerinnen, Schausteller, ungeimpfte Kneipenwirte und Grüne, echte Sozis, Anthroposophen, AFD und CDU und FDP, Linke, Reichsbürgerinnen und Ärzte und Arbeiter. Sie freuen sich, weil sie endlich wissen, wie man sich mit der Polizei und anderen Obrigkeiten anlegt: Ein neuer anachronistischer Zug!

Die Mitte schließt die Fenster, die Regierenden tauchen ab, die Medien sind ahnungslos und der Rest arrangiert sich mit neuen Virus-Varianten und leugnet, dass da die eigenen Leute mitsingen: Solidarisieren – Mitmarschieren. Das alles klappt viel besser als bei Demos gegen Wehrpflicht, Sozialabbau oder Antisemitismus. Man ist querbeet meistens gut gelaunt und bestens vernetzt, hat viel Ausdauer und Geld, eine vorzügliche Infrastruktur und wenig gesicherte Informationen. Egal. Die andere Seite der Medaille sind Karneval, Fasching, Fasnet, derderwegen kann der Bundestag nicht tagen, heißt es aus dem heißen Haus. Richtig ist: Die einen haben die Nase voll, die anderen die Hose. Das ist keine neue Variante und kann noch heiter werden.

Und mein letzter Satz? Assange stirbt und Russland ist eingekesselt.

 

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