Oben bleiben – für Verkehrswende, Stadtklima und Demokratie!

Rede von Dr. med. Dipl.-Psych. Angelika Linckh, Capella Rebella, auf der 780. Montagsdemo am 3.11.2025

Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter,

bis letzten Freitag waren wir überzeugt: Unsere 23.926 abgegebenen Unterschriften reichen locker für die 20.000 gültigen. Wir hatten sogar einen Sicherheitspuffer – dachten wir! Doch am Freitagvormittag kam die Nachricht aus dem OB-Büro: Das Bürgerbegehren „Bahnhof mit Zukunft“ habe die erforderlichen 20.000 gültigen Unterschriften nicht erreicht.

Und wer wurde informiert? Die Fraktionen, die Fraktionsvorsitzenden, die Presse – aber nicht wir, nicht die Initiative, nicht die Vertrauensleute. Wir erfuhren es durch Anrufe der Presse! So viel zum Thema „bürgerfreundliche Verwaltung“.

Ist das plausibel? Eine Fehlerquote von 17 Prozent? Das Statistische Amt hatte uns zuvor 13,3 Prozent genannt – und das war nachvollziehbar. Jetzt also plötzlich 17 Prozent?

Wir werden das prüfen, gemeinsam mit dem Statistischen Amt. Wir Vertrauensleute werden Einsicht in die ungültigen Stimmen nehmen und nachprüfen. Wir wollen verstehen, wie es zu dieser Abweichung kam – und ob uns wirklich 165 Stimmen gefehlt haben.

Und wir werden hier darüber berichten. Und eines ist doch vollkommen klar: Wir lassen uns nicht entmutigen. Wir bleiben dran!

Und nein, Herr Dr. Nopper – Hannes Rockenbauch ist kein „schlechter Verlierer“, nur weil er aufzeigt, wie bürgerfeindlich die Stadtspitze agiert. So ein unverschämtes Bullshit-Argument beleidigt all die 23.926 Menschen, die sich hier für Demokratie und Mitbestimmung eingesetzt haben!

Wenn der Gemeinderat wirklich bürger- und demokratiefreundlich wäre, dann würde er diese 23.926 Stimmen ernst nehmen – und den Bürgerentscheid über das A2-Gelände einleiten!

Wenn er sich aber hinter 165 angeblich fehlenden Unterschriften verschanzt, dann verliert nicht nur Stuttgart, dann verliert die Demokratie. Dann verspielt Stuttgart die Chance auf eine Verkehrswende, auf Frischluft und auf Lebensqualität!

Darum sagen wir heute klar und deutlich: Unsere Forderung an Verwaltung und Gemeinderat für die Sitzung am 4. Dezember lautet: Leiten Sie den Bürgerentscheid ein!

Liebe Freundinnen und Freunde,
was wir in den letzten Wochen geleistet haben, war enorm: Zehntausende Gespräche, unzählige Plakate, Flyer, Stände, Diskussionen. Das war gelebte Demokratie – von unten, für alle.

Ganz ganz herzlichen Dank an euch alle. Unsere kollektive Anstrengung hat sich gelohnt. Wir haben ein starkes Zeichen gesetzt. Mit uns ist in dieser Stadt weiter zu rechnen. Wir bleiben laut, wir bleiben sichtbar – und wir bleiben oben!

Rede von Angelika Linckh als pdf-Datei

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