PM: 2.500 Demonstranten fordern sofortiges Ende der Abrissvorbereitungen

Abrissvorbereitungen am Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs in vollem Gange

Stuttgart, 31.07.2010: Nachdem die Bahn letzte Nacht einen ersten Zaun um den Nordflügel des Stuttgarter Hauptbahnhofs errichten ließ, verstärkten Arbeiter diesen pünktlich zur Protestveranstaltung um 19 Uhr mit weiteren Stahlelementen. Die empörten ca. 2.500 Demonstranten aus allen Schichten und Altersgruppen der Bevölkerung fühlen sich durch diesen Akt weiter provoziert. Ca. 80 Polizisten sichern den Bauzaun.

Im Laufe des Tages fanden in der Stadt verschiedene spontane Aktionen statt. So blockierten Bürger eine wichtige Straße und statteten dem Stuttgarter Rathaus einen lautstarken Besuch ab. Hierbei forderten sie den sofortigen Rücktritt des nicht mehr tragbaren Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster und den Stopp von Stuttgart 21.

Hannes Rockenbauch vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21: "Der Widerstand wird nicht nachlassen, sondern immer stärker werden. Die Kraft des Widerstands liegt in der Beharrlichkeit und gleichzeitigen Gewaltfreiheit von tausenden von Bürgern der Stadt. In dieser ungeheuerlichen Situation sind alle Formen des gewaltfreien Widerstands angemessen."

Gangolf Stocker: "Die Polizei steht hier, um Befehle auszuführen, sie steht hier aber auch, um die Profite der Immobilienwirtschaft zu sichern." "Herr Grube gehört strafrechtlich verfolgt."

Im Folgenden dokumentieren wir den Aktionskonsens des Widerstands:

"Wir verhindern Stuttgart 21

Stuttgart 21 steht dem Willen und dem Interesse der Bevölkerung entgegen. Deshalb sehen wir uns in der Pflicht, alle gewaltfreien Mittel zu nutzen, um dieses Projekt zu stoppen. Gesetze und Vorschriften, die nur den reibungslosen Projektablauf schützen, werden wir nicht beachten. Durch Einschüchterungsversuche, mögliche Demonstrationsverbote und juristische Verfolgungen lassen wir uns nicht abschrecken.
Bei unseren Aktionen des Zivilen Ungehorsams sind wir gewaltfrei und achten auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel. Unabhängig von Meinung und Funktion respektieren wir unser Gegenüber. Insbesondere ist die Polizei nicht unser Gegner. Bei polizeilichen Maßnahmen werden wir besonnen und ohne Gewalt handeln.

Bei Einstellung des Bauvorhabens Stuttgart 21 werden wir unsere Blockade- und Behinderungsaktionen sofort beenden."

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