Bereitet sich die Stadt Stuttgart auf einen Krieg vor?

[Update] Manche Kommentatoren sind ganz anderer Meinung als ich und sehen keinen Grund zur Beunruhigung. Denkt also selber nach bevor ihr von der gleichen Panik gepackt werdet wie ich. Ich bleibe trotzdem panisch.[/Update]

Vielleicht habt ihr in der Zeitung gelesen, dass unsere Polizei "Unterstützung" angefordert hat. Wenn ihr mal sehen wollt, was für eine Kriegstruppe da im Anmarsch ist, lest diesen Artikel bei Wikipedia.

Zitat 1:

Jeder Angehörige des USK verfügt über eine persönliche Ausrüstung, die Streifenpolizisten nicht zur Verfügung steht. Dazu gehört eine Schutzweste, in die Polyethylenplatten eingeschoben werden können, um auch vor größerem Kaliber zu schützen. Außerdem verfügt sie über eine Stichschutzeinlage. Jeder Beamte hat einen kombinierten Schienbein-Knieschutz, sowie Schulter-, Arm- und Oberschenkelschützer aus Kunststoff, ähnlich den Eishockeyspielern, sowie einen Tiefschutz. Den Kopf schützt ein Helm mit durchsichtigem Kunststoffvisier, dazu kommt ein Goretex-Anzug.

Die Beamten verfügen über Maschinenpistolen vom Typ Heckler & Koch MP5 in verschiedenen Ausführungen, Gewehre von Heckler & Koch der Typen G8, G3 und G36 und über die Dienstpistole H&K P7. Die Feuerwaffen können mit Zielfernrohren und Laserpointern ausgestattet werden. Außerdem hat jeder USKler einen Mehrzweckeinsatzstock, ein Messer und ein Pfefferspray. Zum Fesseln von Tätern führen die Polizisten Plastikhandfesseln, ähnlich Kabelbindern, und Handschellen mit sich. Um ständig untereinander in Funkverbindung zu stehen, hat jeder Beamte ein eigenes Funkgerät mit Freisprechgarnitur.

Zitat 2:

Polizeihauptkommissar Georg Rieger formulierte 1988 in einem Artikel über die Einsatztechnik: „Die Unterstützungskommandos wenden sich vom statischen Einsatz weitestgehend ab und gehen grundsätzlich offensiv vor; sie lassen sich nicht in defensive Positionen drängen. Angriff ist die beste Verteidigung!“ Nach eigener Aussage trainieren sie, bei Demonstrationen die gewaltbereiten Straftäter zu erkennen und dann festzunehmen, wenn eine Gefahr von ihnen ausgeht. Betroffene aus Autonomer Szene und Sportkreisen werfen dem USK oft Gegenteiliges vor und kritisieren vor allem die juristische Unantastbarkeit der Beamten.

Hervorhebungen von mir. Auch der Abschnitt "Vorfälle" ist geeignet, eine spontane Magenentleerung herbeizuführen. Holy shit!

Liebe Polizeiverantwortliche! Wollt ihr wirklich einen Krieg hier in der Innenstadt? Wir würden gerne friedlich bleiben. Wozu holt ihr uns diese Schläger ins Haus? Ihr scheint Bilder der Gewalt zu wollen.

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30 Antworten zu Bereitet sich die Stadt Stuttgart auf einen Krieg vor?

  1. Top sagt:

    Naja, vielleicht besser nicht vorschnell urteilen. Von beiden Seiten wäre es nicht sehr klug, wenn irgendetwas eskaliert.

    • Max sagt:

      Ich will nicht urteilen. Ich sehe nur mit Schrecken, was da auf uns zugerollt kommt. Ich habe diese Typen gesehen, als der Bauzaun aufgestellt wurde. Das waren EXAKT die bayrischen Fuzzis. Und ich bin auch von einem von denen ziemlich heftig angegangen worden, völlig grundlos. Die sind auf Gewalt aus. Das macht mir Angst, ich bin nämlich explizit NICHT auf Gewalt aus.

  2. Britta_Maria sagt:

    Lieber Max! Bitte überdenk nochmal die Überschrift deines Posts. Wir sind auch Stuttgart. Und wie du schon richtig sagst: Wir wollen keinen Krieg, keine Eskalation und am allerliebsten auch keine USK.

    • Max sagt:

      Okay, habs in eine Frage umgeändert. Mit der „Stadt Stuttgart“ ist die Institution Stadt gemeint, nicht wir Bürger. Ich hatte gehofft, das wäre klar.

  3. Linie-42 sagt:

    Das USK gehört zur bayrischen Landespolizei und nicht zur Bundespolizei und somit ist im Artikel der StN auch nicht die Rede vom USK. Im Artikel wird nur gesagt, dass ein Führungsstab aus Bayern anrückt, also keine Kräfte für den Einsatz („[…] lässt er befristet einen zusätzlichen Führungsstab aus Bayern zukommen, der sich nur um Stuttgart 21 kümmert und das nötige Einsatzpersonal aus dem Bundesgebiet ordert.“). Wäre vielleicht gut, wenn du den Artikel dementsprechend korrigierst.

    • Max sagt:

      Du hast genau die richtige Stelle zitiert. Der Führungsstab ORDERT das NÖTIGE Einsatzpersonal nach Stuttgart. Was denkst Du, wen die Bayrischen „Führungskräfte“ sich hier her holen?

      Ich will keine Gewalt. Aber ich kapiere nicht, wie blauäugig hier manche Leute immer noch glauben, „die wollen sicher nur spielen“.

  4. R. sagt:

    Deine Bewertung ist Quatsch. Das ist einfach SEK aus Bayern. Haben wir in BW auch. Das sind die gut trainierten Polizisten, die am Nordflügel aufs Dach und auf den Bagger gestiegen sind. Sie sind besser trainiert; die Chance dass Unvorhergesehenes, wie z.B. Unfälle geschehen, ist einfach geringer.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Spezialeinsatzkommando

    • Linie-42 sagt:

      Nein, das USK ist nicht das bayrische SEK. Das SEK dort heißt auch SEK.

    • Antikapitalist sagt:

      In Bayern ist das SEK auch das SEK. Das USK ist eher mit dem baden-württembergischen BFE (Beweissicherungs- und FestnahmeEinheit) zu vergleichen, aber durchaus ne Nummer „härter“.

  5. Tilo sagt:

    Vielleicht sollte man auch nicht soviel Panik verbreiten. Das wird die „Masse“ an Demonstranten zurückschrecken. Das soll damit ja auch erreicht werden.

  6. Pingback: Ein Schuh für Schäuble » Die Stadt Stuttgart scheint sich auf Prügeleien und Gewalt vorzubereiten |

  7. Tilo sagt:

    Max, mich packt bei dem Gedanken auch wirklich die Angst und wir sollten Aufpassen. Aber ich hab Angst das wir Menschen verschrecken die zum ertsen mal auf Demos gehen.. Die brauchen wir dringend!!
    Gruß Tilo

  8. Linie-42 sagt:

    Auf der Seite der StZ hab ich gerade folgenden Artikel gefunden: .

    Darin heißt es ausdrücklich: „Zusätzlich erhalte Stuttgart noch Hilfe von der Bereitschaftspolizei des Bundes […]“

  9. Antikapitalist sagt:

    Also ich geh erstmal nicht davon aus dass das USK gemeint war. Das USK gehört zur bayerischen Landespolizei und kann nicht von der Bundespolizei kommandiert werden (was aber natürlich nicht ausschließt dass zusätzlich das USK angefordert wird).

    Zum USK (hab als ehemaliger Wahlbayer leider des öfteren Erfahrung mit denen gemacht): Sind schon recht agressiv, machen ganz bewusst einen auf große Macker und machen auch keinen Hehl daraus „linkes Gesocks“ (also praktisch jeder Demonstrant) und Ausländer nicht besonders zu mögen. Durchaus auch bei bürgerlichen Protesten und nicht nur in der Nähe von nem schwarzen Block. Letztendlich werden die aber auch nicht mit Maschienenpistolen in die Menge ballern, also keine Panik, Schmerzen von Schlagstock und Pfefferspray vergehen 😉

    Aber aufmerksam sollte man bei denen auf jeden Fall sein. Auch wenn ich von folgendem Spruch nicht viel halte, es verdeutlicht was für einen Ruf die USK bei den Demonstranten in Bayern hat. Dort hört man öfters mal „SS, SA, USK“

    • har sagt:

      „Linkes Gesocks“ ist wirklich noch harmlos formuliert. Ein bekannter hat mal dort „gearbeitet“ wenn man das so nennen kann.
      „Linker Abschaum“ trifft viel eher ihren Ton und ja, es ist eigentlich komplett egal, um was es bei Demonstrationen geht. Alles nicht-Opportunistische bekommt ihren Hass zu spüren.
      Tatsächlich ist das USK nichts anderes als ausgebildete Hooligans, allerdings werden sie in Sachen Zurückhaltung kaum trainiert, ausser, dass das scharfe Waffe-Ziehen (noch) weitestgehend ein Tabu ist.
      Kaum zu fassen, dass ein scheinbar demokratischer Staat solche Einheiten ausbildet.

      Da wird noch eine Menge Blut fließen kann ich nur sagen.

  10. Britta_Maria sagt:

    Danke. Nachdem ich die Hundertschaften heute Nacht aus dem Bahnhof rennen sehen habe, kann ich deine Befürchtungen sehr viel mehr nachvollziehen. Unwirklich, unheimlich und eine ganz falsche Entwicklung. Holy Shit! [sic!]

  11. Ich sagt:

    Leute haltet mal die Bälle flach.
    1. Das bayrische USK ist das gleiche wie die BFE aus Baden-Württemberg und die BFE ist schon hunderte Male am Bahnhof eingesetzt worden.
    2. Die beschriebene Ausrüstung steht auch jedem anderen \normalen\ Polizisten aus Baden-Württemberg zur Verfügung.
    3. Wird das USK eingesetzt wie jede andere Polizei aus Baden-Württemberg.

    Also keine Panik und keine Paranoia.

  12. Wichtel sagt:

    Ich hoffe das sie nicht auch noch die Armee einsetzen denn die haben ja bekanntlich auch UBoote und son Zeug – sagt mal gehts noch?
    Übrigens sollen Abrissfirmen auch mit Sprengungen zu tun haben – hoffe mal nich die kommen auf die Idee und wollen die Bäume einfach plattmachen……..

  13. Robert sagt:

    @Ich: Ich kann das nur bestätigen, das sind einfach sehr viel besser ausgebildete Polizisten, das sieht man bei den BFEs schon daran wie die sich auf Demos aufstellen, die „hängen“ nicht einfach nur so rum, sondern werden für alle Arten von besonderen Aufgaben eingesetzt.
    Von daher sind das natürlich die ersten, die mal weggeschickt werden. Und das SEK würde man nicht schicken, weil die ja eher Zugriffe und Festnahmen etc machen.
    Von daher ist es ein weitgehend „normaler“ Vorgang, wenn man überhaupt von „normal“ sprechen kann…

  14. 1312 sagt:

    Das USK ist ne Schlägertruppe, nicht mehr und nicht weniger. Wer schon auf einigen Demos war, weiß auch das die EHU aus Göppingen genau so aus Zoff aus ist wie das USK. Und deren Einsatz zeigt mir persönlich das man sich auf ne härtere Gangart vorbereitet. Gibt es bei der BUPO noch einige Cops die auch mal lächeln können gibt es beim USK sowas nicht, da wird mürrisch gekuckt um ja nicht den Eindruck eines Weicheis zu vermitteln. Gebt euch keinen Illusionen hin, das ganze wird bald ne ganze Ecke unschöner ablaufen. Sonst wären diese Schlägertrupps nämlich nicht hier.

  15. Pingback: Anonymous

  16. 18CK93 sagt:

    @ich Noch denke ich verhalten sich BFE/USK eher ruhig,denke das wird sich dann ändern,wenn die geduld von Bahn und mappus am ende ist und wie 1213 schon sagte die USK Diskutiert nicht sie randaliert gegen das Volk!

  17. miss_information sagt:

    UltimativesSchlägerKommando

    sad but true

  18. Uwe Mannke sagt:

    Prinzip Abschreckung
    wenn die Polizei so aufgestellt ist, dass wir wegen der Aussichtslosigkeit garnicht erst zu Gewaltmitteln greifen, soll mir das recht sein. Selbst wenn wir überlegen wären, muss unsere „Schlacht“ auf politischem Wege gewonnen werden. Unsere Überlegenheit können wir anders realisieren.

  19. Tomm sagt:

    Das USK ist keine normale Einheit wie einige hier behaupten. Das sind kurzgesagt die Männer fürs Grobe bei jeglichen Menschenaufläufen wie Demos, Fussballspiele usw. Da wo normale Bereitschaftspolizei „nicht ausreicht“ holt man das USK und wo die hinlangen wächst so schnell kein Gras mehr. Der Ausdruck staatliche Hooligans ist meiner Meinung nach durchaus zutreffend.

    (Ein Bayer)

  20. Sabine Hofmann-Stadtländer sagt:

    Für mich ist es nicht unbedingt „kriegsentscheidend“ (um bei der „martialischen“ Terminologie zu bleiben), ob SEK, BFE oder USK zum Einsatz kommt. Allein die Tatsache, dass der Staat solche Trupps auf friedliche BürgerInnen hetzt, stimmt mich traurig. Dennoch werde ich weiterhin gegen S21 angehen – mit friedlichen Mitteln -, auch wenn gewisse Gefahren drohen sollten.

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