stern.de: Stuttgart 21 oder Kopfbahnhof für Stuttgart?

Stuttgart 21 oder Kopfbahnhof für Stuttgart?

Eine brillante Analyse von einem der besten Kenner des Tunnelprojekts S21: Arno Luik beschreibt in einem langen und ausführlich begründeten Beitrag, warum ein neuer Vorschlag von Vieregg-Rössler aus München allen Seiten die Möglichkeit gibt, das Gesicht zu wahren und gleichzeitig für den gewünschten Frieden in Stuttgart sorgen kann.

Ein Frieden, der durch die sogenannte Volksabstimmung dank Quorum und völlig unzureichendem Wissen in der Bevölkerung niemals erreicht werden wird! - Und  die heutigen Entscheidungen des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim (teilweiser Baustopp) und –  fast zeitgleich – auch des baden-württembergischen Staatsgerichtshofs (ENBW-Kauf) sollten den Anhängern des Milliarden-Immobilienprojekts Stuttgart 21 eine Warnung sein. Doch nun erst einmal Arno Luik online bei stern.de online

Neue Ideen für S21: Das Wunder von Stuttgart
Mit einem Gegenentwurf zum umstrittenen Bahnhofsprojekt S21 tut sich eine Lösung auf, die dem Land Baden-Württemberg seinen Frieden bringen kann. Und Stuttgart einen leistungsfähigeren und günstigeren Bahnhof.

Eine Analyse von Arno Luik:

Ebenerdig, denkmalerhaltend, billiger und effizienter:
So könnte der runderneuerte Stuttgarter Kopfbahnhof aussehen
(Computervisualisierung)© M. Grohe; Entwurf: Gebhard & Roser

 

Einige AUSZÜGE:
"Noch immer demonstrieren in Stuttgart - oft mehrmals in der Woche - Tausende gegen S21. Ein Frieden ist nicht in Sicht. Nur ein Wunder also, so der gläubige Katholik Kretschmann, könne S21, das seit vielen Jahren für Unfrieden und Streit in seinem Land und seiner Landeshauptstadt sorgt, noch aufhalten.

Aber vielleicht gab es ja am Mittwoch so etwas wie ein Wunder in Stuttgart: Angeregt durch ..."

Die sinnvolle Alternative - es gibt sie
"Gestern stellten Vieregg und Rößler ihr Konzept der Öffentlichkeit vor. Es könnte die Zerschlagung des gordischen Knotens sein. Ein Befreiungsschlag für die Stadt. Für die verhärteten Fronten. Ein Befreiungsschlag sogar für die SPD-Spitze, die S21 immer noch unbedingt will, obwohl es ihre Partei zu spalten droht. Ein Befreiungsschlag sogar für die Bahn, für die S21 längst zu einem Image-GAU geworden ist.

Das Büro Vieregg und Rößler sind Profis. In der Verkehrsbranche sind ihre Expertisen gefragt. (...)

Der Münchner Entwurf hat einen Charme, dem sich auch die Befürworter von S21 kaum entziehen können, vor allem die schwäbischen Befürworter des Tiefbahnhofs nicht: ... Die Baukosten liegen bei 600 Millionen Euro - und wären damit um mindestens vier Milliarden Euro niedriger als bei S21.... Realistisch lassen sich mit dem neuen Bahnhofskonzept gut fünf Milliarden sparen - mindestens."

Mehr Platz und endlich Frieden
"Der neue Entwurf - schon vor der geplanten Volksabstimmung zu S21 hat er das Zeug, das zu schaffen, was sich fast alle in Baden-Württemberg erhoffen: Frieden. Dass endlich Ruhe ist im Land."
Es lohnt sich hier den gesamten Artikel bei Stern zu lesen.

Und hier der TV-Bericht im SWR (gestern 18 und 19:45 Uhr) zum selben Thema.

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7 Antworten zu stern.de: Stuttgart 21 oder Kopfbahnhof für Stuttgart?

  1. Höß Friedrich sagt:

    Seit 2 Jahren verfolge ich die Auseinandersetzungen um S 21 . Alle Argumente die ich mit verfolgt habe lassen
    nur noch den Schluß zu dieses Projekt zu stoppen und einen K-Bahnhof zu realisieren.
    Der Vorschlag von Vieregg und Rössler ist so gut,dass er unbedingt genauer analysiert werden muss,
    Warum ein SPD Finanzminister nicht sofort darauf eingeht um ein sinnvolleres und kostensparenderes Projekt zu befürworten ist nur noch peinlich . Für mich ist die SPD nicht mehr wählbar.

    • L.S. sagt:

      Für mich stellt sich hier nicht die Frage warum unser Super-Finanzminister nicht sofort auf diese Alternative einsteigt. Es ist ganz einfach, Herr Schmid muß mit Schmiedel und Drexler seine Finger bzw. sein Geld in diesem Projekt haben. Denn nur als Politiker kann man nicht so verbissen zu so einem unsinnigen Murks stehen, für so dumm halte ich eigentlich den Super- Minister nicht. Man sollte Ihn doch mal direkt darauf ansprechen, was er persönlich für einen Vorteil hat wenn er an diesem Wahnsinn festhält. Aber wahrscheinlich gibt er nichts zu. Evtl. war er schon bei der Unterzeichnung der Verträge eingebunden und befürchtet Represalien von den anderen Tunnelbohrern.

  2. petra sagt:

    Sehr gut erkannt, danke Herr Luik. Vielen Journalisten fehlt hier in BW leider die innere Motivation über S21 neutral und unpersönlich zu berichten. Nachdem aber immer mehr Unsagbares zu diesem gemurkse des S21 Projekt an die Öffentlichkeit kommt, wäre es für die Journalistengilde längstens an der Zeit sich zu rehabilitieren und mit Recherchen endlich nachzuholen was sie bisher versäumten, nämlich; neutrale Berichterstattung. So wurde diesem genialen neuen Vorschlag von Vieregg & Rössler von den BW Medien bisher kaum Beachtung geschenkt. Frei nach dem Motto; S21 wird doch schon gebaut, was wollen die jetzt mit einem neuen Kopfbahnhof… also wird über diesen friedenschaffenden Bahnhof nix oder nur wenig, danke an Kirchner vom SWR, berichtet, macht auch weniger Arbeit.

    Es scheint, es haben noch immer nicht genügend Abonnenten ihre StZ oder StN abbestellt.

  3. Taubergrund sagt:

    Schmied denkt nur an seine Karriere und Steigbügelhalter ist Schmiedel, er hat ihn ja in Amt und Würden gebracht. Dass die beiden die SPD BW an die Wand fahren ist denen egal.

    Dass K21 die besssere Lösung ist merken die besser ist merken die beiden nie!

  4. Niko sagt:

    Man muss beileibe kein Profi sein, um Sachverhalte beurteilen zu können wie z.B.:

    1) 49 Züge in der Spitzenstunde sind bei S21 u.A. nur dann möglich, wenn die S-Bahnen am Hauptbahnhof nach 30 Sekunden wieder abfahren, egal, ob alle Passagiere bereits Gelegenheit zum Einstieg hatten. Bei längeren Aufenthalten würden S-Bahnen auf den Mischstrecken planmäßig verkehrende Regional- und Fernzüge blockieren (Volker Kefer: “ 30 Sekunden reichen. Basta!“).

    2) Bei einer Optimierung der Zulaufstrecken und des Gleisvorfeldes des bestehenden Bahnhofes sind deutliche Kapazitätssteigerungen realisierbar, ohne im Voraus schwer kalkulierbare Risiken eingehen zu müssen.

    3) Die Kapazitätsgrenzen bei S21 sind endgültig, da für jedwede Erweiterung schlicht der Platz fehlt. Der Kopfbahnhof hingegen hält weitere Ausbauoptionen bereit. Aus heutiger Sicht ist kaum absehbar, welchen Bedarf wir in 40, 50 oder 60 Jahren haben werden.

    Unter Einbeziehung gesunden Menschenverstandes ist es sicherlich sachdienlicher, solche Alternativvorschläge unvoreingenommen auf ihre Sinnhaftigkeit und Realisierbarkeit zu überprüfen, anstatt sie unbesehen als Stuss abzuqualifizieren. Bei allen inhaltlichen Differenzen sind wir uns doch in einem Punkte einig: wir wollen den besten Bahnhof, den wir kriegen können.

    In diesem Sinne: Herzliche Grüße von der Parkbesetzung

  5. Norbert Rupp sagt:

    Trotz der zahllosen Vorteile wird das aber wohl leider nichts werden. Der Grund ist einfach: es ist zu billig, setzt in der mit den Befürwortern verbandelten Wirtschaft zu wenig Geld in Bewegung und verspricht viel geringere Profite. Nur darum geht es. Man sollte sich also nicht auf solch optimale Lösungen verlassen und auf die sachliche Vernunft der S-21-Befürworter, die spielt nämlich keine Rolle, sondern auf die Macht der Justiz (hat eben begonnen) und auf die der Bürger (Demos), schon gar nicht sollte man sich auf Volksabstimmungen verlassen. Aber vielleicht wenden sich die ja bereits katastrophal rohrkrepierenden Finanzen nun auch gegen die S-21-Fans. Das wäre dann mal eine positive Geldwirkung .

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