Pressemitteilung: Stuttgart 21 hat Stresstest nach wie vor nicht bestanden

Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 kritisiert die Ergebnisse des heute von der Deutschen Bahn AG präsentierten sogenannten „finalen“ Stresstests. Die Bahn hat nach Ansicht des Bündnisses lediglich Marginalien an den Testbedingungen geändert, während die grundlegenden Prämissen nach wie vor falsch sind.

Stuttgart. „Das vom Gutachterbüro erneut vergebene Testat "Bestanden" ändert nichts an unserer bereits im Juli vorgenommenen Bewertung, dass Stuttgart 21 den Stresstest nicht bestanden hat“, erklärt Dr. Brigitte Dahlbender, Sprecherin des Aktionsbündnisses und Landesvorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Baden-Württemberg, „es ist noch immer ein Stresstest ohne Stress“.

„Nach wie vor sind wichtige Prämissen des Aktionsbündnisses im Stresstest nicht berücksichtigt“, bemängelt Brigitte Dahlbender. Sie verweist darauf, dass wirkliche Stör- und Notfälle wie Signal- und Weichenstörungen oder liegengebliebene Triebfahrzeuge im Tiefbahnhof im Stresstest nicht berücksichtigt wurden. Die Betriebsqualität der S-Bahn konnte auch im jetzt vorliegenden dritten Simulationslauf nicht geprüft werden. Als „Taschenspielertrick“ bezeichnet Dahlbender die Aussagen der Deutschen Bahn AG zum geplanten Verzicht auf eine „große Wendlinger Kurve“. „Nur ein drittes Zugpaar in die Simulation aufzunehmen reicht nicht aus, auch der Fahrplan muss stimmig sein. Einfach einen zusätzlichen Zug in 5 Minuten Abstand zum Taktzug fahren zu lassen, geht an den Bedürfnissen der Fahrgäste vorbei. Das ist Trickserei! Auf diese Weise wird versucht, zukünftig anfallende Kosten für einen notwendigen Ausbau auf das Land abzuwälzen.“

Hannes Rockenbauch, Sprecher des Aktionsbündnisses und Fraktionsvorsitzender SÖS/Linke im Stuttgarter Stadtrat kritisiert, dass in der Simulation nicht alle Anforderungen der Landesregierung an einen kundengerechten Fahrplan berücksichtigt wurden. „Der Stresstest steht nach wie vor auf tönernen Füßen. Da die tatsächliche Kapazität des heutigen Kopfbahnhofs nicht untersucht wurde, kann die Simulation keine Aussage darüber treffen, ob der geplante Tunnelbahnhof mehr leistet als der heutige Kopfbahnhof“, so Rockenbauch.

Das Aktionsbündnis lehnt den Stresstest in seiner aktuellen Ausgestaltung ab und fordert eine vollständige Neubearbeitung unter realitätsnahen Bedingungen.

Für Rückfragen:
Brigitte Dahlbender, E-Mail: brigitte.dahlbender@bund.net
Hannes Rockenbauch, E-Mail: hannes.rockenbauch@stuttgart.de
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9 Antworten zu Pressemitteilung: Stuttgart 21 hat Stresstest nach wie vor nicht bestanden

  1. Krimi sagt:

    Es ist schon unglaublich, wie die Bahn mit den Fakten umgeht!

    • Petra sagt:

      Unglaublich ist vor allem, mit welcher laschen Berichterstattung sich die Journalistengilde schmückt. JOURNALISTEN übernehmen die PRESSE-Meldung der Bahn über den Stresstest, zum wiederholten Male, ungeprüft als bestanden, oder gar als Sensationsmeldung. Denn die Verkündung der Bahn ist ihre eigene persönliche Bestätigung vor sich selber, ihrer seit Jahren pos. Berichterstattung zu S21. Deshalb interessiert diese Schreiberlinge auch nicht die Bohne, woher die Daten für diese Berechnungen stammen, oder wer sie auf ihre Richtigkeit überprüft hat. Dabei wäre ein Gutachten für jeden neutralen und neugierigen Journalisten ein gefundenes Ei um darin nach Fragen zu wühlen, doch wer voreingenommenen und abhängig ist, kann keinerlei Objektivität an den Tag legen. Zur weiteren Erläuterung dieser abstrusen Medienabhängigkeit s. zB. den Verleger u.a. von StN, StZ… Richard Rebmann der auch hier im Vorstand tätig ist Verwaltungsrat der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) desweiteren ebenfalls hier mitwirkt, Die Gremien der Bürgerstiftung Stuttgart sowie oberster Vertreter der Schreiberlinge in der…

      Südwestdeutsche Medien Holding

  2. Peter Illert sagt:

    Irgendwo sind wir doch auch selber schuld, wenn wir uns auf Mediation, Stresstest oder auch Volksentscheid eingelassen haben. Die Mehrheit der Projektgegner hat immer gehofft, es nicht in letzter Konsequenz auf der Strasse ausdemonstrieren und aussitzen zu müssen. Der Bürgerinnenentscheid hätte ein Ausweg sein können. Aber viel zu wenige haben auf der Strasse wirklich vehement einen Bürgerinnenentscheid für Stuttgart eingefordert- der vielleicht zu „Frieden für Stuttgart“ führen würde.

  3. Taubergrund sagt:

    Niemand hat die Absicht……

    ………..In Stuttgart Frieden zu Schaffen

    ………..Die Akte S21 zu schließen

  4. Martin sagt:

    Die DB ist selbst heute nicht in der Lage ihre Probleme in den Griff zu bekommen.
    Sie versößt permanent gegen sämtliche Sicherheitsbestimmungen , z.B. ständig überfüllte S- Bahnen in Stuttgart, kaum Möglichkeiten für Behinderte mit und ohne Rollstuhl in die Bahnen ein – oder auszusteigen. Es wird Zeit das Grube und Keefer das Feld räumen und fähige Menschen mit Rechtsbewußtsein und tatsächlicher Fachkompitenz das Ruder in die Hand nehmen.
    Desweiteren meinen die Herren weiter am S21 Projekt herumtricksen zu können und weiter zu graben. Denn zum Wassermanagment gehören auch Arbeiten wie z.B. in Feuerbach oder in Zuffenhausen Bohrungen und Rohrverlegungen vorzunehmen. Wir lassen uns das nicht länger gefallen und werden uns Maßnahmen überlegen die die DB dazu zwingen endlich legal und rechttreu zu arbeiten.

  5. HaJo sagt:

    Wir sollten uns nichts vormachen:
    wo Geld offensichtlich keine Rolle spielt, werden es gut ausgebildete Ingenieure irgendwann schon schaffen, einem alten Bahnhof in seiner Leistungsfähigkeit nahe zu kommen.
    Diese unselige Diskussion um die Leistungsfähigkeit ist ein Schattenboxen und geht weit am Thema vorbei – weshalb man sich je darauf einlassen konnte, ist mir nicht klar…. es war wohl der ‚Strohhalm‘, an den man sich klammert und dabei das Schwimmen vergisst!
    Das einzig Gute daran ist doch, dass die Kosten der Bahn aus dem Ruder laufen werden – aber das wird leider sehr geschickt ausgesessen – darin haben sie ja viel Erfahrung sammeln können.
    Wir dürfen weder Stresstest noch Volksentscheid größere Beachtung zukommen lassen und ihnen dadurch den Platz weisen: bedeutungslos!

  6. Wilfried sagt:

    Die verlogenen Tricksereien der DB – ich weigere mich, das gute alte „Deutsche Bahn“ für diesen Heuschreckenclub zu verwenden – werden heute sogar in der StZ/Wirtschaftsteil(!), S.12, unter der Überschrift „Ein ausgefallener Zug gilt als pünktlich“ auf die Hörner genommen. Die DB rechnet in ihrer neuerdings von Grube („Transparenz“ – der Hohn!) stolz veröffentlichten Verspätungsstatistik u.a. nicht angekommene Züge als pünktlich (!), nutzt die S-Bahn mit ihrem weitgehend separaten Netz zur Aufschönung und lässt verpasste Anschlüsse ganz aus der Statistik heraus. Gerade die sind für uns Bahnfahrer aber am ärgerlichsten und zeitraubendsten!
    @HaJo: Die Leistungsfähigkeit des Bahnhofs ist m.M.n. sehr wohl ein wichtigestes Argument – wird es doch von den Prolern ständig mit gefälschten Zahlen vorgebracht und war in den 90er Jahren angeblich Grundlage für die Planung des neuen Bahnhofs. Schon Stohler/Geißlers Kompromiss fand die Zustimmung von ca. 70% der Befragten – also auch vieler CDU-Wähler – , und der neueste Vorschlag von Vieregg/Rössler/Ostertag ist erst im Kommen. Schließlich geht es uns ja um eine zukunftsorientierte, leistungsfähige Konzeption bei angemessenen Kosten und geringstmöglichenSchäden/Verlusten.

  7. Reini sagt:

    Ich hab noch keine Wahl erlebt, die Nichtwähler als Befürworter für eine Sache werten!
    Würde man dies bei der Bundes-oder Landtagswahl anwenden könnten cdu und fdp ewig regieren!
    Eine so hohes Quorum wie in BaWü gibt es in Deutschland außerdem nirgends!
    Hier wird doch das Grundgesetz auf den Kopf gestellt, oder anderes …..hier muss einer schon studiert haben um solch ein Demokratie-feindliches Gesetz als „legal“ durchzubringen!

    Wir müssen deshalb Klage beim Bundesverfassungsgericht erheben und diese Praxis der Wahlfälschung endlich in den Müllhaufen werfen lassen!

    Jeder Wähler der seine Stimme nutzen will MUSS auch zur Wahl gehen!

    Diese sogenannte „Volksbefragung“ gehört in das Regelwerk einer DIKTATUR aber nicht in die eines Rechtsstaates!!

    Viele Menschen können das nicht glauben, wenn man ihnen erklärt, dass ihr Stimme als Zustimmung gewertet wird, obwohl sie nicht zur Wahl gehen!

    Die Medien weigern sich ebenfalls etwas für die Aufklärung der Bevölkerung zu tun:

    Ich habe die Zeitungen im Kreis schon mehrmals aufgefordert endlich die Summen für die Städte und Gemeinden in ihren Blättern zu bringen, die für S21 aufgebracht werden müssen! Die weigern sich schlicht, weil sie allesamt zu den Befürwortern zählen!

    Wir müssen also selber die Menschen informieren und ihnen die Flyers in den Briefkasten stecken, damit sie informiert werden.

    Viele Menschen könne es bis heute nicht glauben, dass selbst kleinste Gemeinden 10 000 Tausende Euros 10 Jahre lang der Bahn in den Rachen schmeißen müssen! Druckt Flyers….wir werden sie verteilen!

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