Fotobericht zu den S21-Protestaktionen während der Einheitsfeier

Nachdem es schon am Mittwoch, 2.10., S21-Protestaktionen am Rande der zentralen Einheitsfeier gegeben hatte (siehe Fotos und Video auf BAA, 2.10.), ging es am Donnerstagmorgen vor der Stiftskirche weiter. Etwa 30 S21-Gegner hielten Flaggen und Schilder hoch, während Merkel, Kretschmann und die weiteren geladene Gäste über den roten Teppich in die Kirche gingen.

Um etwa 11 Uhr wurde der Protest gegen S21 und die Politik, die solche Projekte begünstigt, vor der Liederhalle fortgesetzt. Die ausgewählten Gäste, hauptsächlich Politiker und Wirtschaftsfunktionäre, wurden von etwa 200 S21-Gegner lautstark empfangen.

Unterdessen hatte es wegen der Proteste gegen die Einheitsfeier schon eine Hausdurchsuchung bei einer verdi-Jugendsekretärin gegeben; das Linke Zentrum Lilo Herrmann war seit dem Morgen von Polizeikräften umstellt und das Gebäude konnte nur nach Personenkontrolle verlassen werden - laut Polizeiaussage zur Gefahrenabwehr. Daher entschlossen sich etwa 50 der vor der Liederhalle Versammelten, ein Zeichen gegen die Repression zu setzen und machten sich auf den Weg zum Lilo Herrmann. Ab dem Zeitpunkt ihrer Ankunft wurden dort keine weiteren Personenkontrollen durchgeführt und die letzten Aktivisten konnten das Lilo Herrmann unbehelligt verlassen.

Gemeinsam gab es dann einen spontanen Demozug über die Königstraße. Von Einzelnen wurden die S21-Gegner sogar mit Applaus gegrüßt, von anderen wiederum aufs Heftigste beschimpft. Einige S21-Gegner, die als solche erkenntlich während den zwei Tagen alleine unterwegs waren, berichteten auch von einer aggressiven Stimmung und Beschimpfungen.

Ab 14 Uhr schlossen sich dann ca. 200 S21-Gegner der Antikapitalistischen Demo gegen die Deutschlandfeier an und zogen gemeinsam vom Hauptbahnhof, durch das Kernerviertel, bis zum Rotebühlplatz.

Dabei gab die Polizei mit ihren Autos das Tempo der Demo vor. S21-Gegner, die den Abschluss der Demo bildeten und nach Ansicht der Polizei zu langsam waren, wurden kurzerhand von den Polizeiautos überholt. Die Polizei bestritt, dadurch Einzelne von der Demo auszuschließen bzw. zu gefährden, denn man könne ja auf dem Gehweg wieder zur Demo aufschließen.