Etikettenschwindel mit Juchti-Bier

Donnerwetter, das ging aber schnell! „Wir können alles, auch Bier“! Das muss man der DB lassen, ihre Werbeabteilung ist auf zack. Kaum ist die erste Hype-Welle um den überalterten Juchten-Kot abgeebbt, kaum haben sich Gutachter, Experten, Fachleute, Sachverständige,  Zeitungen und Fernsehen ein bisschen beruhigt (die Karawane zieht weiter), da fällt der Bahn ein, dass sie eigentlich doch von  der Juchti-Schiete profitieren könnte.

Da wir es bei der Bahn bekanntermaßen mit Profis zu tun haben, ist es also nicht erstaunlich, dass gleich nach dem Kack-Fund mit Juchti-Köteln experimentiert wurde. (Es waren ja genug in der gefundenen Flasche, da konnte man ein paar für das Labor abzweigen.) Nach nur zwei Wochen wurde nun ein Juchti-Export-Bier aus reiner DB-Anzucht“ hergestellt und abgefüllt. Und um die Bodenständigkeit dieser neuen Bier-Marke zu demonstrieren, steht auf der Flasche der Zusatz: „gebraut nur unter Verwendung von Lug und Trug“. Dieser Hinweis muss sein, um leidenschaftlichen BiertrinkerInnen das Gebräu besonders schmackhaft zu machen. Allerdings fehlt der Hinweis  auf das Reinheitsgebot, was ausnahmsweise einmal ehrlich ist, da man sich nicht so richtig vorstellen kann, wie aus dem Sud von Juchti-Schiete, Wasser, Gerste und Hopfen ein leckeres Schwabengetränk werden könnte.

Warum aber ist es ein Export-Bier? Nun, die Marke soll anzeigen, dass das Bier nicht nur, aber auch für ferne Länder geeignet ist und vornehmlich in Staaten exportiert werden soll, die sich an dem Zusatz „gebraut nur unter Verwendung von Lug und Trug“ nicht stören, für die das sogar ein lupenreines Gütezeichen ist.

Ein paar wenige Test-Flaschen konnten am letzten Montag nach der Montagsdemo in der Bahnhofshalle bei einer spontanen Vernissage verkostet werden, und solange der Stuttgarter Bahnhof nur rauchfrei ist und (noch) nicht alkoholfrei, konnte dort fleißig gebechert werden. So also das Juchti-Bier, wie unser Foto zeigt.

Juchti-Bierflaschen wurden übrigens auch im Turmforum und am Eingang des Kommunikationsbüros der DB an der Jägerstraße gesichtet. Dann mal Prost, solange die Kacke noch am Dampfen ist!

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