Die 450. Montagsdemo: Petra Reski, Journalistin
ZDF: Kabarettsendung „Die Anstalt“ über S21 und Bahn
Die beiden Anstaltsprotagonisten Max Uthoff und Claus von Wagner arbeiten das Thema "Stuttgart 21" auf und verschaffen sich einen aktuellen Überblick.
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ZDF-Fakten-Check zu allen Thesen und Aussagen der Sendung sowie Quellenangaben: 12-seitige PDF-Datei
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Die 450. Montagsdemo: Stefan Hiss & Los Santos (2)
Die 450. Montagsdemo: Arno Luik, „Stern“-Autor
Die 450. Montagsdemo: Grußwort von Fridays for Future
Die 450. Montagsdemo: Anmoderation Dr. Angelika Linckh
Die 450. Montagsdemo: Stefan Hiss & Los Santos (1)
Neues aus Rommelhausen
Rede von Joe Bauer, Autor und Stadtspaziergänger, auf der 450. Montagsdemo am 28.1.2019
Schönen guten Abend, verehrte Stuttgarter Protestgesellschaft, herzlich willkommen auch die Freunde der italienischen Oper.
Das Jahr hat noch nicht richtig angefangen, da stehen wir schon wieder zusammen vor unserer Bahnhofsruine. Unsere Nummer 450 allerdings ist nicht irgendein Jubiläum – die 450. Montagsdemo ist vielmehr der Beweis, dass es Menschen gibt in dieser Stadt, die niemals aufgeben. Sie kommen 450 Mal, sie kommen 4500 Mal – und wenn es sein muss, fangen wir wieder von vorne an.
Neulich hat mich ein Bekannter via Facebook gefragt, ob wir eigentlich noch glauben, den Bahnhof verhindern zu können. Oder ob wir nur noch aus Gewohnheit demonstrierten. Die Antwort darauf kann nur lauten: Hättest du nur fünf unserer 450 Kundgebungen besucht, wüsstest du, dass es bei Stuttgart 21 nie nur um einen Bahnhof ging. Dieser Tiefbahnhof ist ein Propaganda-Vehikel zur Vertuschung von Milliardengeschäften mit Immobilien. Ein Bauloch-Monster zur Demonstration von Macht, erfunden von Machos, die heute ihren unterirdischen Bullshit mit dem Spruch bewerben: „Untenrum ist immer geil.“ Bei diesem Dorfdeppen-Marketing kann man sich vorstellen, was bei diesen Herrschaften obenrum so los ist: Würde sagen, voll schlaff im Hirn.
Seit jeher aber müssen wir uns die Phrase anhören, wir seien die Ewiggestrigen. Erst kürzlich hat unser junger Herr Landesverkehrsminister verlautbart, wir, die Gegnerinnen und Gegner der Stadtzerstörung, würden in der Vergangenheit leben. Ich weiß nicht, wie viel Feinstaub man geschluckt haben muss, um auf diesen Satz zu kommen. Meine Damen und Herren: Zum Glück gibt es nach wie vor Menschen in dieser Stadt, die sich unermüdlich gegen das Immobilien-Geschacher der Gegenwart zur Wehr setzen. Und wenn dieselben Menschen fortwährend darüber aufklären, wie Politiker und Geschäftemacher versuchen, uns die Zukunft zu verbauen und zu vermüllen – dann leben diese Menschen nicht in der Vergangenheit. Sie verteidigen vielmehr mit feinem Gespür für die Gefahren unserer Zeit demokratische Rechte – solange es die noch gibt. weiterlesen
Petra Reski auf der 450. Montagsdemo
Rede von Petra Reski, Schriftstellerin und Journalistin, auf der 450. Montagsdemo am 28.1.2019
Liebe Freunde,
von Italien aus gesehen ist Stuttgart 21 ein Déjà-vu-Erlebnis, weil einiges an die Expo in Mailand 2015 erinnert, die ungeachtet aller Warnungen von Antimafia-Staatsanwälten von der Mafia unterwandert werden konnte. Obwohl 60 Bauunternehmen ausgeschlossen wurden, weil bei ihnen Verbindungen zur Mafia nachgewiesen werden konnten, wissen wir heute, dass die Expo das Bauprojekt der kalabrischen Mafia war: „70 Prozent der Aufträge gehören uns“, rühmten sich die Bosse.
Jetzt könnte man sagen: Ja, so ist das eben in Italien. Aber wie ist es denn hier in Deutschland? Wo es, anders als in Italien, kein Antimafia-Verzeichnis einschlägiger Lieferanten, Dienstleister und Bauunternehmer gibt, die nachweislich keinen Unterwanderungsversuchen der Mafia ausgesetzt sind? Wo es keine Antimafia-Informationen gibt, die bei den Präfekturen hinterlegt und regelmäßig überprüft werden?
Ja, die Eindringlichkeit, mit der in Deutschland ein Netzwerk aus Politikern, Unternehmern und Wissenschaftlern das Projekt „Stuttgart 21“ gegen alle Bürgerproteste verteidigt hat und noch weiter verteidigt, macht misstrauisch. Es sind Bürger, die keinen Vorteil darin sehen wollen, wenn ein Bahnhof unter der Erde verschwinden soll, damit aus siebzehn Gleisen acht werden. Bürger, die anprangern, dass es sich bei Stuttgart 21 um keine verkehrstechnische Notwendigkeit, sondern um ein städtebauliches Projekt und um einen Immobilientraum handelt: eine Fläche von 100 Hektar im Herzen von Stuttgart: Bauplatz für Büros, Wohnhochhäuser, Einkaufszentren, Restaurants, Parkplätze.
Eine Investitionssumme von rund zehn Milliarden Euro – und das in einer Region, die seit den 1960er Jahren als Hochburg der ‘Ndrangheta gilt. Die kalabrische Mafia kam im Gefolge der anständigen italienischen Gastarbeiter nach Deutschland, wurde in den 1970er Jahren mit den Entführungen norditalienischer Industrieller reich, investierte ihre Gelder in den Drogenhandel und in Immobilien in Deutschland und kontrolliert heute den Kokainhandel weltweit. Und ist mit ihren geschätzten knapp 53 Milliarden Euro Jahresumsatz die reichste und damit auch gefährlichste italienische Mafiaorganisation. weiterlesen
Herr, schmeiß Hirn ra!
Rede von Arno Luik, Journalist, Hamburg, auf der 450. Montagsdemo am 28.1.2019
Liebe Bahnfreunde, denn, ich weiß es, das seid Ihr – Ihr seid es, nicht die anderen!
Oettinger, Mappus, Mehdorn, Grube – das sind alles so wichtige wie traurige Figuren in Sachen S21. Sie wollten mit aller Macht diesen Bahnhof, sie verloren ihre Macht auch wegen dieses Bahnhofs, und sie sind nun erledigte Gestalten, traurige Gestalten.
Okay, Oettinger wirkt irgendwie noch als irgendwas in Brüssel, versucht dort Englisch zu lernen, und Grube macht jetzt offiziell das, was er auch als Bahnchef tat: Er ist dem Tunnelbohrer Herrenknecht zu Diensten.
Aber noch traurigere Gestalten als diese S-21-Täter sind andere: Kretschmann, Hermann, Kuhn. Das grüne Trio fatale.
Kretschmann, Hermann, Kuhn: Sie kamen an die Macht, weil sie – mehr oder weniger – gegen diesen Bahnhof waren. Aber kaum waren sie an der Macht, vergaßen sie, dass sie dort hinkamen, wo sie noch immer sind, wegen der Menschen, die aus gutem Grund diesen Bahnhof nicht wollten und nicht wollen.
Um an die Macht zu kommen, tat diese Dreier-Bande ziemlich viel: Kretschmann nannte die Finanzierung des Bahnhofs „einen Verfassungsbruch“. Wenn er mal Ministerpräsident sei, so versprach er im Wahlkampf 2011, werde dieser Verfassungsbruch mit ihm nicht weitergehen. Er ging aber weiter, der Verfassungsbruch. Kretschmann, der Ministerpräsident, ist also in seinen eigenen Augen: ein Verfassungsbrecher. Erstaunlich, dass er damit leben kann. Aber erstaunlich ist es dann doch nicht. Kretschmann ist ein ganz Besonderer. Er ist ja – was ich, ich geb’s zu, überhaupt nicht verstehe – hier in Baden-Württemberg Kult.
In der Tat, der Kerl ist einzigartig – und zwar weltweit: In seiner Jugend war er in seiner oberschwäbischen Heimat stolzer Träger des Froschkuddelordens. Er war Schützenkönig und frommer Katholik, Oberministrant, er war aber auch ein harter Maoist. Er war im Kommunistischen Bund (KBW), Mitglied der katholischen Kirche – das alles gleichzeitig, das muss man mal hinkriegen! Er ist geschult in maoistisch-leninistischer Taktik, erzogen im katholischen Internat zu jesuitischer Schläue – vielleicht schafft er es deswegen so gut, mit dem Verrat, den er in Sachen S21 begangen hat, zu leben. weiterlesen
Video der 450. Montagsdemo
s. auch im Parkschützer-Netzwerk https://www.parkschuetzer.de/statements/203391
Dank an Eberhard Linckh!
2.500 Teilnehmer bei der 450. Montagsdemo
2.500 Demo-Teilnehmer an einem schneeregnerisch-kalten Januar-Abend im zehnten Jahr des Protests gegen S21 - das ist ein klares Signal an die Politik, das S21-Desaster zu beenden und auf das Alternativkonzept Umstieg 21 zu setzen.
Die Polizei hat übrigens bei 800 Teilnehmern mit dem Zählen aufgehört 🙂