629. Montags-Demo gegen Stuttgart21, 19.09.2022, Dr. Winfried Wolf Dreifachkrise: Krieg, Wirtschaftskrise, Klimakrise und die fatale Grundsanierung des Schienennetzes.
629. Montags-Demo gegen Stuttgart21, 19.09.2022, Jürgen Resch, Deutsche Umwelthilfe: Warum hält der Staat immer weniger internationale Verpflichtungen ein?
629. Montags-Demo gegen Stuttgart21, 19.09.2022, Dr. Helge Peukert, Klimaforscher, Uni Siegen: Klimaneutralität, Kompensation, Emissionshandel
629. Montags-Demo gegen Stuttgart21, 19.09.2022, Fritz Herkenhoff, Fridays for Future Kipp-Punkte in Sicht – Wie und mit wem können wir das Ruder noch herumreißen?
629. Montags-Demo gegen Stuttgart21, 19.09.2022, Musik: The Lonely Wolfes
Die 629. Montagsdemo am 19.9.22 auf dem Schlossplatz
Dreifachkrise, die fatale Grundsanierung des Schienennetzes und ein Ex-Bahnchef, der gesteht: Es ging bei Stuttgart 21 „immer nur ums Gelände“
Rede von Dr. Winfried Wolf, Verkehrsexperte, Journalist und Herausgeber von ‚LunaPark21′, auf der 629. Montagsdemo am 19.9.2022
Aktuell erleben wir eine Dreifach-Krise, wie die Menschheit eine solche noch nie erlebt hat: Erstens Krieg und neue weltweite Rüstung, zweitens eine soziale und neue Wirtschaftskrise und drittens eine Klimakrise, die bereits als Klimakatastrophe zu bezeichnen ist.
Der unsägliche russische Krieg in der Ukraine soll hier nur am Rande Thema sein. Zu betonen ist, dass das Militär weltweit der größte Emittent von Klimagasen ist. Und dass die Bundesregierung auf den Krieg mit einer Energiepolitik reagiert, die die Klimakatastrophe beschleunigen muss: Steinkohle, Braunkohle, Flüssiggas, Fracking-Gas – all das wird reaktiviert und verstärkt; und dann noch mit dem Segen der Grünen.
Dass wir ab Jahresende eine heftige Wirtschaftskrise erleben werden, ist sicher; die soziale Krise ist bereits da. 2022 und 2023 wird es wegen Inflation und Energiepreis-Explosion einen Abbau der Realeinkommen von rund 10 Prozent geben. Vergleichbares gab es seit Ende des Zweiten Weltkriegs noch nie. weiterlesen
Trauer ist unsere Königin
Peter Grohmanns Wettern der Woche am 19.9.2022
(Diese Woche ohne Film)
Wir trauern mit den Müttern und Vätern in aller Welt, die ihre Kinder in den Kriegen verloren haben.
Wir trauern mit den Töchtern und Söhnen.
Wir trauern mit den traurigen Kindern, die keine Tränen mehr haben.
Wir trauern um Zehntausende, die in den Fluten des Mittelmeers ertrunken sind, um die vielen, die an unseren Grenzen, an den Grenzen der Reichen und Satten, zurück ins Meer getrieben wurden.
Wir trauern um alle, die im Stacheldraht sterben, um die Gedemütigten, Vergewaltigten, Gefolterten und Gemarterten in den Gefängnissen Nordafrikas, die die Küsten nicht erreichten.
Wir trauern um die Kinder, Millionen, die verhungert sind, die Hungernden mit den großen Augen heute und morgen.
Wir trauern mit jenen, die im Elend zurückbleiben, mit den Flüchtlingen und Geflüchteten, den Vertriebenen und den Verfolgten, den Gefolterten und Geschlagenen überall auf dem Erdball, mit den Leidenden und Ausgebeuteten.
Nicht nur heute.
Kipp-Punkte in Sicht – Wie und mit wem können wir das Ruder noch herumreißen?
Podiumsdiskussion nach der Montagsdemo
mit:
- Mit: Johanna Schellhaben (Regisseurin "Der laute Frühling"
- Jürgen Resch (DUH)
- Prof. Helge Peukert (Autor "Klimaneutralität jetzt)
- Dr. Winfried Wolf (Lunapark21)
19:30 Uhr auf dem Klimacamp im großen Zelt
Die 629. Montagsdemo am 19.09.22 auf dem Schlossplatz
Die 629. Montagsdemo findet am 19. September 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab ca. 19.00 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz nach links in die Bolzstraße, weiter nach links in die Friedrichstraße weiter in die Börsenstraße, nach rechts in die Willi-Bleicher-Straße, die Schlossstraße queren, über die Schellingstraße in den Stadtgarten zum Klimacamp der 'Europäischen Mobilitätswoche'.
Redner:
- Fritz Herkenhoff, 'Fridays for Future'
- Prof. Dr. Dr. Helge Peukert, Universität Siegen, Klimaforscher
- Johanna Schellhagen, Regisseurin, Drehbuchautorin und Produzentin
- Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH)
- Dr. Winfried Wolf, Verkehrsexperte, Journalist und Herausgeber von ‚LunaPark21′
Motto: "Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: "Two Lonely Wolves", Wolf Abromeit und Christof Altmann, Bass, Klavier und Gesang; Schwäbisch-amerikanischer Blues
Moderation: Katja Luft, Capella Rebella
Die 628. Montagsdemo am 12.9.22 auf dem Schlossplatz
Verkehr von Gütern und Menschen in einer nachhaltigen Stadt
Rede von Konrad Nestle, Mahnwache, auf der 628. Montagsdemo am 12.9.2022
Liebe Mitlernende an der „Volkshochschule auf der Straße“,
denn so möchte ich euch und mich heute Abend gerne verstanden wissen. Ich kann nur wenig harte Fakten bieten und gebrauche keine Namen, die Pfeifkonzerte auslösen. Ich möchte mit euch ein paar Gedanken durchgehen, die von der Klimakatastrophe ausgehen und – auch – mit S21 und dem Verkehr in der Stadt zu tun haben.
Fridays for Future fordern „System Change – not Climate Change!“ Was heißt „System Change“? Die Fridays bleiben vage, soweit ich sehe – es gibt gute Gründe dafür. Vielleicht sind sie einverstanden, wenn ich sage: wir brauchen ein System, das nachhaltig ist. Bei diesem inflationär und oft zur Täuschung verwendeten Begriff sollte man definieren, was das ist. Vorschlag: Nachhaltig kann genannt werden nur das, was späteren Generationen auf dem ganzen Planeten ein gutes Leben ermöglicht. Das heißt erst mal: Fehlentwicklungen (wie der viel zu hohe CO2-Ausstoß u. ä.) müssen sofort beendet werden; und ebenso: Viele Trends des vergangenen halben Jahrhunderts (vielleicht darüber hinaus) sind umzukehren.
Die Globalisierung mit ihren Handelsverträgen hat den Gütertransport rund um die Welt irrsinnig verstärkt. Auch ohne das gibt es Blödsinn genug: Mineralwasser von Frankreich nach Deutschland zu karren und umgekehrt, oder ganz ähnlich schmeckendes Bier von Süden nach Norden und andersrum, sind auffällige Spitzen. Ich meine aber mehr: den Ressourcenverbrauch aller Art, auch bei der Lebensmittelproduktion, und ebenso z.B. das Artensterben als Folge.
Letztlich geht es um die Frage: wie wollen wir leben? – in einer nachhaltigen Stadt, die wir nicht haben, und von der wir uns vielleicht noch wenig genauere Vorstellungen gemacht haben. Die Frage „wie wollen wir leben?“ ist im Grunde die Frage nach dem Glück. Claire Waldoff hat vor 100 Jahren sehr lustig davon gesungen: „Wat braucht der Berliner um glücklich zu sein?“ – ohne noch das Wort „Nachhaltigkeit“ gehört zu haben.[1] weiterlesen