Wasser marsch

Peter Grohmanns Wettern der Woche am 11.7.2022

 

ist der Befehl der Feuerwehr, eine Wasserleitung freizugeben, vor allem, wenn's brennt. Doch was tun, wenn's nur tröpfelt? Brennen lassen. An heißen Tagen sterben in Deutschland jedes Jahr Tausende Menschen. Was tun? Sterben lassen? Die meisten Behörden ignorierten diese Katastrophe. Sie wissen nicht einmal genau, wer denn da bedroht ist, stellt die ZEIT aktuell fest. An heißen Tagen fallen aber auch die Vögel tot vom Himmel, Felder und Wälder und Wiesen verdorren. Flüsse versiegen. „Erzähl' mir nichts vom Pferd“, sagt da meine Omi Glimbzsch aus Zittau, und die kennt Katastrophen. Die extreme Dürre in der Po-Ebene ist momentan besonders extrem – die Ernten sind im Eimer, und ein Loch ist im Eimer, oh Henry, ein Loch. Schnee im Sommer – sowas gab's immer. Bereits 2006 floss mal Salzwasser aus den italienischen Leitungen, weil der Pegelstand des Po unter dem des Meeresspiegels lag. Hydrologen warnen weltweit, aber sie werden politisch überhört. Wer lässt sich schon gern was von Katastrophen erzählen außer meiner Omi Glimbzsch aus Zittau und Euch?

Grenzen sind unsicher, Frieden ist unsicher, Nahrung ist unsicher, nur das Klima ist sicher: Deutschland trocknet aus, eher früher als später, da kannste dich auf'n Kopp stellen. Die Republik mit den meisten Grünen weltweit gehört nämlich auch zu den Regionen mit dem höchsten Wasserverlust pro Jahr weltweit. „Deutschland hat in 20 Jahren Wasser im Umfang des Bodensees verloren. Das ist unvorstellbar viel Wasser“, sagte uns Jay Famiglietti. Der Professor weiß es. Er war der leitende Wasserwissenschaftler am Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena, Kalifornien. „Der Wasserrückgang in Deutschland beträgt etwa 2,5 Gigatonnen oder Kubikkilometer im Jahr. Kleiner Schock? Nein. weiterlesen

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Klimafahrplan von McKinsey für die Stadt Stuttgart

Rede von Hannes Rockenbauch, Fraktionsvorsitzender ‚Die FrAktion‘, auf der 618. Montagsdemo am 4.7.2022

Liebe Freundinnen und Freunde einer Klimabahn und des Kopfbahnhofs,

kein Klimafahrplan ohne Klimabahn! Kein Klimafahrplan ohne Gäubahn! So könnte das vorweggenommene Fazit meiner Rede heißen. Aber bevor ich zu meiner Rede komme, möchte ich Euch sagen: es ist einfach großartig: 618 mal Montagsdemos – und ihr seid immer noch da. Und das in Zeiten, in denen die Krise zum Dauerzustand wird. Erstmal diese Klimakrise, dann die Coronakrise und jetzt kommt noch so ein verdammter Krieg oben drauf. Und da ist es einfach wichtig, dass es Orte gibt, wo man sich treffen kann, wo man sich begegnen kann, wo man sich informieren, diskutieren und sich vielleicht auch mal streiten kann, aber wo man zusammen kommt. Denn nur so gelingt es, dass man zusammen bleibt, und deswegen finde ich es einfach großartig, 618 mal oben bleiben, hier, heute, toll!

Jetzt zum Klimafahrplan: Als Tom mich fragte, ob man zu diesem Klimafahrplan, der gerade im Gemeinderat gemacht wird, nicht auch mal was auf der Montagsdemo sagen müsste, dachte ich nur, „ja, dazu muss man sogar sehr viel sagen“. Das Thema Klima muss ich hier nicht erklären, das ist super relevant – durch Corona ein bisschen verdeckt – aber das Aartal hat uns gerade wieder daran erinnert. Aber auch, was in Italien gerade passiert, das muss man sich mal überlegen: In einer Situation, in der der Weizen eh schon knapp wird, liegt jetzt in Italien die Region, wo 80% aller Nahrungsmittel produziert werden, einfach trocken – ohne Wasser. Was das in Zukunft noch bedeutet bei der Knappheit dieser Nahrungsmittel und der Teuerung, die es da schon gibt, das möchte man sich nicht vorstellen.

Aber auch bei uns stand heute in der Stuttgarter Zeitung: „Waldbrandgefahr!“, und hier im Kessel wissen wir, was jedes Grad mehr bedeutet. Jedes Grad globale Erwärmung bedeutet in Stuttgart das doppelte, und wir leiden heute schon darunter. Ich muss Euch also über die Relevanz des Klima nichts erzählen. weiterlesen

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Die 619. Montagsdemo am 11.07.22 auf dem Schlossplatz

Die 619. Montagsdemo findet am 11. Juli 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, weiter auf die Königstraße, rechte Seite der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Carly Schweizer, Sprecher der Aktionsgemeinschaft Inselbahnhof; "Ein Blick vom Bodensee auf Stuttgart 21 und dessen Folgen"
  • Bernd Riexinger, Mitglied des Deutschen Bundestags 'Die LINKE'; "Bericht vom Verkehrsausschuss"

Motto: "Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: Rainer Markus Wimmer; kabarettistisch poetischer Liedermacher und Autor Moderation: Michael Kaufmann, Badener gegen Stuttgart 21 

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Die 618. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am 4.7.2022

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Die 618. Montagsdemo am 04.07.22 auf dem Schlossplatz

Die 618. Montagsdemo findet am 04. Juli 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, weiter auf die Königstraße, rechte Seite der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Hannes Rockenbauch, Fraktionsvorsitzender "Die FrAKTION"

Motto: "Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: 'Chain of Fools', Soul, Blues & Rock
Moderation: Sabine Vogel, Gewerkschaftssekretärin ver.di

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Die 617. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am 27.6.2022

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Der Großmaulfrosch

Peter Grohmanns Wettern der Woche am 27.6.2022

 

Der Großmaulfrosch gilt als gefährdete Art, mancherorts ist er offenbar völlig ausgestorben. Chinesische WissenschaftlerInnen der Hunan-Universität (湖南大学) in Changsha begründen das damit, dass das Tíer sein Maul zu weit aufgerissen habe (Hyperventilation). Diese häufig unphysiologisch vertiefte und / oder beschleunigte Atmung führt, wie sich heute belegen lässt, zu einer Verminderung des alveolären und arteriellen CO-2-Partialdrucks, ähnlich wie bei tatsächlichen oder eingebildeten Großmächten mit verlorenen Führungsrollen. Insoweit feiert ja das Großdeutsche Reich (ohne die durch Egon Bahr und Willy Brandt verlorenen gegebenen Ostgebiete) zur Zeit eine Wiedergeburt, aber eben ohne Atomwaffen.

Gern erinnern wir uns hier an den alten Faschisten Werner von Braun, den allerdings die Nordamerikaner nach unseren geplatzten Großmachtträumen kidnappten und in die USA entführten. Wäre es anders gekommen, hätten wir jetzt die Atombombe. So aber dürfen wir sie nur hin- und herfliegen. Schon Bert Brecht forderte von uns: weiterlesen

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Kommt zur Großdemo zum Schutz der Filderböden und gegen den wahnwitzigen Pfaffensteigtunnel!

Rede von Steffen Siegel, Schutzgemeinschaft Filder, auf der 617. Montagsdemo am 27.6.2022

Ich wuchs in Möhringen auf, einem damals landwirtschaftlich geprägten Filderort. Es nisteten Störche mitten im Ort auf dem Spitalhof. Vereinzelt gab es noch Zerstörungen durch den zweiten Weltkrieg, und wir waren überzeugt, dass es nie wieder Krieg gäbe und es nur eine Frage der Zeit wäre, bis Hunger und Krankheit weltweit besiegt würden.

Wie hatten wir uns getäuscht! Nicht nur weltweit, nein gerade auch bei uns, einem inzwischen hochentwickelten Land, nimmt der Wahnsinn rasant zu. Man setzt auf grenzenloses Wachstum und zerstört, was dem im Wege zu stehen scheint.

Wer die fruchtbare Filderebene kennt, muss verzweifeln, wie die Kommunen, der Flughafen, die Messe, die Autobahnen usw., ja selbst eigentlich positiv besetzte Firmen wie die Bahn allerbeste einzigartige Böden malträtieren.

Seit 20 Jahren kämpft die Bahn – bislang ergebnislos – um die Führung der Gäubahn von Rohr zum Flughafen im Mischverkehr mit der S-Bahn. Das war eine hirnrissige Idee und würde die S-Bahn und die Bevölkerung massiv beeinträchtigen. Das Planfeststellungsverfahren zu diesem Abschnitt 1.3b ist nach Jahrzehnten trotz einer windigen Ausnahmegenehmigung noch immer nicht zu einem Ende gekommen, aber allen ist klar, das liegt daran, dass es eine völlig untaugliche Idee ist. Und hinter allem stehen ausgewachsene, meist studierte Menschen, die kräftig mithelfen, unsere Welt zu zerstören. Alles Wahnsinn, oder? weiterlesen

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Mit schwäbischer Hartnäckigkeit – Der Journalist und Bahnkritiker Arno Luik

Seit knapp einem Monat gibt es das 9-Euro Ticket. Zeit eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen und noch mehr - mit Arno Luik. Er gilt als Deutschlands profiliertester Bahnkritiker. 2019 erschien sein Buch "Schaden in der Oberleitung".

Sendung in SWR2 Tandem am Dienstag, 28.6. 2022 um 19:05 Uhr (105,7 MHz)

https://www.swr.de/swr2/leben-und-gesellschaft/arno-luik-journalist-und-buchautor-swr2-tandem-2022-06-28-100.html

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Die 617. Montagsdemo am 27.06.22 auf dem Schlossplatz

Die 617. Montagsdemo findet am 27. Juni 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, weiter auf die Königstraße, rechte Seite der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Steffen Siegel, Schutzgemeinschaft Filder; "Kommt zur Großdemo zum Schutz der Filderböden und gegen den wahnwitzigen Pfaffensteigtunnel"

Motto: "Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: Gerd Schinkel, Liedermacher, Autor und Sänger aus Köln
Moderation: Michael Becker, Kernen 21

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Die 616. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am 20.6.2022

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Abgrundtief + bodenlos: S21-Absacker in Obertürkheim

Rede von Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel, Ingenieure22, auf der 616. Montagsdemo am 20.6.2022

Bei „Abgrundtief + bodenlos“ fällt sicher vielen zuerst das Buch von Winfried Wolf mit der Titelfortsetzung „Stuttgart 21 und sein absehbares Scheitern“ ein. Bei seinem Erscheinen 2017 hatten wir es auf gerade mal 370 Montagsdemos gebracht und die Attribute waren natürlich auf das Gesamtprojekt, seine exorbitanten Kosten und seine schlechte Funktionalität bezogen. Inzwischen ist das Buch beim Verlag ausverkauft und Winfried Wolf überlegt, ob er zum 100-jährigen Jubiläum unseres Hauptbahnhofes im Oktober eine gründlich überarbeitete und ergänzte Neuauflage herausbringt.

Abgrundtief und bodenlos ist das am vergangenen Dienstag unter dem S-Bahn-Gleis in Obertürkheim entstandene Loch ja nicht. Aber ein Trichter mit einem oberen Durchmesser von ca. 3 Metern und einer Tiefe von einem Meter, bei dem der dort normalerweise die Schwellen tragende Schotter nach unten verschwunden ist, das ist ein gravierendes Sicherheitsproblem für den Bahnverkehr und hat dann auch zur sofortigen Sperrung dieses Gleises mit den entsprechenden Auswirkungen auf den Bahnbetrieb geführt.

Das Brisante – eigentlich Unfassbare – ist nun, dass genau unter diesem Trichter ein Tunnel für Stuttgart 21 gebaut wurde – die Zuführung von Esslingen zur Halbtiefschrägstation. Nach einer Grafik von „Bahnprojekt Stuttgart Ulm“ ist er dort auch im Rohbau fertig. Wie kann dann jetzt der Schotter der darüber führenden Bahnlinie in diesem Umfang nachrutschen? Auf Nachfrage der Stuttgarter Zeitungen zur Ursache antwortet ein Bahn-Sprecher, dass dies „noch unklar“ sei. Er bestätigt aber, dass genau dort Tunnel für Stuttgart 21 gebaut werden. weiterlesen

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