Stellungnahme zu den Gesprächen

Das Ergebnis der Runde mit Herrn Geißler gestern war für den Widerstand nicht befriedigend. Die Bahn will insbesondere im umzäunten Bereich des Mittleren Schlossgartens während der "Faktenschlichtung" weiter Fakten schaffen. Dieser Punkt soll am heutigen Freitag im direkten Gespräch mit Bahn und Land weiter diskutiert werden. Danach folgt die Entscheidung, ob wir in die Gespräche einsteigen oder sie sofort wieder verlassen müssen.

Ich habe deshalb gestern ein Spontanplenum im Park einberufen. Ca. 50 Personen (aus dem SprecherInnenrat aber auch sonstige Interessierte) haben nach einer längeren Erläuterung meinerseits darüber diskutiert, ob eine Teilnahme der Aktiven Parkschützer an dieser weiteren Sondierung Sinn macht. Gleichzeitig fand eine Abstimmung der Aktiven Parkschützer intern über Doodle statt.

Die Stimmung war in beiden Fällen klar für eine Teilnahme der Parkschützer an den heutigen Sondierungen.

p.s.: Die Meldung momentan im Deutschlandfunk, dass heute Vormittag die Vermittlungsgespräche beginnen würden, ist falsch. Reuters z..B. hatte gestern Abend begriffen, dass heute zuerst die Sondierung erfolgreich abgeschlossen werden muss. Andernfalls gibt es keine Faktenschlichtung und auch keine sonstigen Vermittlungsgespräche.

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13 Antworten zu Stellungnahme zu den Gesprächen

  1. marc sagt:

    Hallo Fritz,

    vielen Dank für die Info/Erklärung. Könntest Du die Reuters-Meldung verlinken an dieser Stelle? -Danke!

    Übrigens, wenn Ihr in Eure Rubrik „Berichte vom XXX“ den „Freitag“ zusätzlich beachten könntet, wäre das toll. Es gibt dort eine von der Redaktion extra verlinkte Blog-Sammlung mit sehr informativen, niveauvollen Blogs der freitags-Community zu S21. Weiterhin einen Redaktionsbeitrag von Tom Strohschneider und einen beachtenswerten Beitrag von Heide Simonis zu unserem Widerstand.

    L.G.
    marc

  2. Matthias aus Leipzig sagt:

    Also ich finde es gut, dass es nun loszugehen scheint. Auch wenn heute noch die letzten Sondierungsgespräche geführt werden. Fakt ist nun mal, dass die 25 Bäume weg sind. Daran lässt sich leider nichts mehr ändern. Selbst wenn die Bahn Ihr Grundwasser-Management weiterbaut (lt. Bahn, wenn man ihr noch glauben darf, wird das Fundament erst Ende November gegossen). Ich als Nicht-Baufachmann denke, dass dieses sogar noch reparabel ist. Wichtig ist jetzt, dass alle Fakten auf den Tisch kommen. Es wäre schlimm, wenn dies nicht geschehen würde, weil man sich von, meiner Meinung nach, Kleinigkeiten davon abbringen lässt.

    Ich wünsche Heiner Geißler für seine schwierige Aufgabe viel Erfolg.

    Oben bleiben aus Leipzig

  3. Alice sagt:

    Schließe mich Matthias aus Leipzig an.
    Finde die Gespräche ultrawichtig und bitte euch, sie nicht platzen zu lassen. Die Fakten müssen schnellstens auf den Tisch, damit der Wahnsinn gestoppt wird. Wenn es keine Gespräche gibt, wird erstrecht weitergebaut werden und dann? Und „wir“ sind dann wieder die Sturköpfe, während die Regierung wieder betont, immer gesprächsbereit gewesen zu sein.
    Sicher würde ich trotzdem zukünftig jede Demo besuchen und euch unterstützen, aber stoppen wir damit dann S21? Das bezweifle ich.

    Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass heut alles klappt und versichere euch, egal was heute passiert, meine Unterstützung und Anerkennung ist euch sicher!

    Oben bleiben

  4. Brigitte Schneider sagt:

    Vielen Dank für Euren Einsatz.

    Ich glaube auch, daß es wichtig ist, daß alle Fakten auf den Tisch kommen. Im übrigen wird der Arbeitsmarkt nächstes Jahr für alle osteuropäische EU-Länder geöffnet. Wer erhält die hochgelobten Arbeitsplätze?

  5. Mirjam aus Stuttgart sagt:

    Hallo,
    ich finde auch, dass die Gespräche auf keinen Fall platzen dürfen. Hauptsache, die Fakten kommen endlich auf den Tisch. Das wollend die S21-Macher doch unbedingt vermeiden. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Stuttgart 21 nicht zustande kommen wird, wenn die Fakten endlich alle öffentlich bekannt werden.
    Ich wünsche uns allen, dass wir uns nicht provozieren lassen und möglichst gelassen bleiben!

  6. Uwe Bausch sagt:

    Diavortrag und Gespräch mit Egon Hopfenzitz
    Beginn 19:30
    Ende 21:30
    Ort: FranzK, Reutlingen
    Details: „Stuttgart 21: Ein Immobilienprojekt oder ein Bahnprojekt?“

    Ein Diavortrag von Egon Hopfenzitz, Bundesbahn-Oberrat a.D. und langjähriger Leiter des Stuttgarter Hbf. Er kennt die Geburtsgeschichte des Projekts und kann nachweisen, daß der heutige denkmalgeschützte Kopfbahnhof leistungsfähiger ist als der geplante Tiefbahnhof.

  7. Uwe Bausch sagt:

    Entschuldigt!! Termin mit Egon Hopfenzitz in Reutlingen: 27.Oktober.

  8. Aufgeklärter sagt:

    Auch ich glaube, daß es jetzt viel, viel besser ist, die Gespräche durchzuziehen. Es ist die Chance, daß wirklich alle Fakten, auch die der Wirtschaftlichkeitsrechnung auf den Tisch kommt. Wenn die Gespräche abgebrochen werden, wird auf jeden Fall weitergebaut bis zu einem St. Nimmerleinstag, an dem nichts mehr zurück geht. Vielleicht war das wirklich die Spekulation von Grube und Mappus, daß sie mit ihrer Verweigerungstaktik das Gespräch zum Platzen gebracht hätten (man denke an die Provokationstaktik am 30.09., die nicht aufging!). Es könnte ein gutes Zeichen sein, daß Geißler hartnäckig an die Sache ranging und sich hat nicht aus der Ruhe bringen lassen!

  9. MichiM sagt:

    Ich kann mich nur anschliessen. Ich denke die Gespräche bringen mehr Chancen als Risiken.

  10. Guido sagt:

    Hallo, ich schätze die Chance von Gesprächen auch hoch ein. Allerdings sollte vorab klar sein, was diese Formulierung „alle Fakten auf den Tisch“ konkret bedeutet. Bahnchef Grube und Stefan Mappus geben sich ja gerne aufklärungsbereit und sachorientiert. Tatsächlich stößt ein kritischer Frager schnell an die Grenze von Betriebsgeheimnissen oder wird auf die Komplexität der Materie verwiesen. Was dann nichts anderes bedeutet als: Wir sind sachlich, soweit es uns passt. Deswegen sollte die Faktenoffenlegung anhand nachprüfbarer Kriterien spezifiziert werden.

  11. Nick sagt:

    Ihr macht das gut! Weiter so.

  12. Uwe Mannke sagt:

    Was begrifflich noch schwierig ist: ein Protest, der sich auf das Demonstrationsrecht beruft und sich Widerstand nennt (gemäß dem Satz von Bert Brecht, der aber Literatur ist)
    Blockade ist in bestimmten tolerierten Fällen Protest, in anderen Nötigung; wir rechnen ihn dann (juristisch) zum zivilen Ungehorsam, nennen ihn aber Widerstand. Der Übergang zum Widerstand gegen die Staatsgewalt ist dann sprachlich nur noch sehr knapp. Praktisch ist es individuell unterschiedlich; manche können sich da sehr gut zurückhalten. So auch Polizisten.
    Aber hier genau liegt das Problem, wenn das Wort Widerstand in seiner eigentlichen Bedeutung entwertet wird.

    Wir sollten beim scharfen Protest und beim zivilen Ungehorsam bleiben als Mittel des politischen Ausdrucks. Stuttgart21 kann nicht von einer paar hundert Demonstranten verhindert werden. Wir müssen immer auch an unsere Abstimmungen mit den Füßen denken. Sie sind das eine und dann gibt es noch richtige demokratische Abstimmungsverfahren, die neue Legitimationen schaffen.

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