Presseerklärung: Die Verschleierungstaktik geht weiter

Parkschützer zur 5. Faktenschlichtungsrunde zu Stuttgart 21

Stuttgart, 19. November 2010: Beim fünften Gespräch zu Stuttgart 21 ging es heute um Ökologie und städtebauliche Entwicklung.

Die Bahn weigert sich, Unterlagen zur Geologie sinnvoll bereitzustellen und wird hierin vom Land Baden-Württemberg unterstützt. Geißler droht daraufhin mit dem Abbruch der Gespräche. (10:37 Uhr) Nachdem die Bahn dies mit fragwürdigen Argumenten zu begründen versuchte, meinte Geißler (10:46 Uhr): "Mir reicht's bald. Geologische Risiken dürfen kein Geheimnis sein. Die Öffentlichkeit hat Anspruch darauf."

Zur der ständig angeführten positiven Ökobilanz kann die Bahn weder Zahlen noch Fakten vorlegen. Die Experten verlieren sich in allgemeinen Betrachtungen zur Ökobilanzierung des Bahnverkehrs. Damit geben sie die Aussage von Bahn und Land, dass es sich bei Stuttgart 21 um das ökologischste Großprojekt handelt, der Lächerlichkeit preis. Geißler fasste dies zusammen (14:35 Uhr), dass K21 ökologischer sei als S21.

Nachdem Bürgermeister Hahn die städtebaulichen Entwicklungsmöglichkeiten von S21 als Möglichkeit der Bürgerbeteiligung vorstellte, zählte Conradi die bisherigen Großprojekte in Stuttgart auf. Dabei stellte er fest (15:43 Uhr), dass ausnahmslos nach der gepriesenen Bürgerbeteiligung die Interessen des jeweiligen Investors umgesetzt wurden. Des Weiteren konnte er belegen, dass im Vergleich zu K21 lediglich 32 ha mehr an städtebaulicher Entwicklungsfläche zur Verfügung ständen.

Unstrittig war, dass bei den Grundstücken, die dem Städtebau zur Verfügung stehen sollen, sich durch den Kaufpreis von 2002 plus Zinsen bei hochgegriffenen 50 ha Baufläche bei einem Weiterverkauf 2020 ein Quadratmeterpreis zwischen 2.500 und 3.000 Euro ergibt (17:22 Uhr).

Nachdem Geißler mehrfach bezweifelte (u.a. 17:30 Uhr), dass bei diesen Preisen eine andere Bebauung als "Klein-Manhattan" möglich wäre, führte Bürgermeister Hahn an (17:31 Uhr), dass der bezahlte Preis nicht 1:1 weitergegeben werden müsse. Stocker stellte fest, dass hiermit Stuttgart 21 massiv subventioniert worden sei. Dies ist ein weiterer Beweis für die Verschleierung der realen Projektkosten. Rockenbauch legte dar, dass, wenn K21 statt S21 umgesetzt würde, durch eine Rückgabe der bei K21 verbleibenden Gleisflächen an die Bahn (eine Möglichkeit, die vertraglich garantiert ist) Stuttgart schuldenfrei wäre (17:39 Uhr). Die Verschuldung der Stadt Stuttgart betrug zum 31.12.2009 417 Mio. Euro, die Rückgabe aller Grundstücke an die Bahn würde über 800 Mio. Euro erbringen.

Rückfragen an Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, Tel. 0174-7497868 oder an Carola Eckstein, Tel. 01525-3684818 oder an Fritz Mielert, Tel. 0176-66681817
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4 Antworten zu Presseerklärung: Die Verschleierungstaktik geht weiter

  1. S21-Nein-Danke sagt:

    Falls es nicht zu naiv ist: wenn selbst Geißler anfängt nach Vorenthaltung von wesentlichen Infos Contrastellung zu beziehen und Stuttgart schuldenfrei werden könnte (bei 800 Mio wären die K21 Variantenkosten bereits mit drin?), dann ist es eigentlich keine Frage mehr, wie es weiter geht: Oben bleiben 🙂

  2. Pingback: Zusammenfassung der gestrigen Faktenschlichtung - Claudia-Jalilas Blog

  3. andrea behrendt sagt:

    geologie 6faktenschlichtung
    warum ist das alles so geheim mit den quellen die brauchen uns nicht vormachen. die quellen werden nicht mehr sprudeln warumm haben sie jetzt schon schwierigkeiten mit dem nesenbach.
    wir wollen oben bleiben.
    ich bin auf den grube so sauer bis zum geht nicht mehr

  4. Ralf Kollmann sagt:

    Keine Frage!
    Es wurden sicherlich bereits im Vorfeld, diverse Konten bedient, zur Umsetzung des Projekts!
    Natürlich haben die was zu verbergen!
    In der Bananenrepublik Deutschland ist alles möglich.
    Nur so lässt sich das unmögliche und so gänzlich undemokratische Vorgehen der Regierenden erklären!
    Diese Art der Politik (politische Beeinflussung durch schnöden Mammon) wird auf Bundesebene (Lobbyismus/Lobby = http://www.bpb.de/popup/popup_lemmata.html?guid=OLLJMU) schon längst erfolgreich umgesetzt – der Bürger wird doch nicht gefragt und die Regierenden leisten sich regelmäßig den öffentlichen Meineid! Mit der Aussage = „Zum Wohle des deutschen Volkes“!
    Wen kümmert das noch?

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