Erklärung der Bürgerinitiativen zur Faktenschlichtung

Die Bürger gegen Stuttgart 21, vertreten durch die Initiativen

  • Ingenieure gegen Stuttgart 21, für Baden-Württemberg 22
  • Unternehmer gegen Stuttgart 21
  • Arbeitskreis ArchitektInnen für K21
  • Parkschützer

und weitere Gruppen

kritisieren, dass Bahn und Politik bisher im Schlichtungsprozess vielerlei Unterlagen zurückgehalten haben und vielfältige Inhaltspunkte nicht geklärt wurden.

Für uns ist offensichtlich, dass das von Bahnchef Grube und Ministerpräsident Mappus öffentlich erklärte Versprechen „Alle Fakten auf den Tisch“ im Laufe der Schlichtung von den Bahn- und Politikvertretern nicht eingehalten wurde. Daher konnte die notwendige und vielfach geforderte Transparenz im Schlichtungsprozess nicht ausreichend hergestellt werden. Bevor Bahn und Politik nicht die geforderten Unterlagen und Informationen zur Verfügung stellen, lehnen wir es ab, die Schlichtungsgespräche zu beenden.

Bahn und Politik halten u.a. noch immer folgend Unterlagen geheim:

  • Die betriebliche Aufgabenstellung für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke (BAST). Aus der BAST ergeben sich Anforderungen und Zielstellungen für beide Projekte sowie die damit verbundenen Kosten.
  • Ergänzende Unterlagen zur BAST, die Aussagen über die Leistungsbemessung des Bahnhofs und der Strecken beinhalten. Daraus ergibt sich, ob die von den Projektbetreibern versprochene Leistungsfähigkeit eingehalten werden kann.
  • Die vollständige Machbarkeitsstudie zu Stuttgart 21 von 1995. Sie enthält unter anderem die Fahrpläne, die dem Gutachten von Prof. Martin (verkehrswissenschaftliches Institut Stuttgart) zum Nachweis der Leistungsfähigkeit des Tiefbahnhofs und des Kopfbahnhofs zugrunde gelegt wurden. Diese sind nicht Teil des Gutachtens von Prof. Martin. Somit ist eine unabhängige wissenschaftliche Beurteilung des Gutachtens unmöglich.
  • Ein Verzeichnis über den Zustand der aktuellen Infrastruktur im Kopfbahnhof, dem Gleisvorfeld und im Großraum Stuttgart. Nur so kann beurteilt werden, ob die von der Bahn getätigten Aussagen über den Sanierungsbedarf zutreffen.
  • Diverse geologische Gutachten über die von der Bahn durchgeführte Untersuchungen.

Eine detaillierte Liste liegt dem Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 vor.

Im Verlauf der Schlichtungsgespräche wurden wichtige Punkte nicht eingehend besprochen und geklärt. Die genannten Unterlagen stehen Bahn und Politik exklusiv zur Verfügung und wurden von diesen nicht herausgegeben. Mit diesem Vorgehen wollten Vertreter der Befürworterseite den Eindruck erwecken, dass die Vertreter von K21 nicht informiert seien. Für die seriöse Einschätzung des Umfangs des K21-Konzeptes ist aber bspw. eine genaue Kenntnis über den aktuellen Zustand der Infrastruktur des Kopfbahnhofs, des Gleisvorfelds und der Strecken im Großraum Stuttgart nötig. Ohne dieses Wissen ist es unmöglich, eine seriöse Kostenschätzung für K21 abzugeben. Die von der Deutschen Bahn in den Raum gestellte K21-Kostenschätzung ist nicht nachprüfbar, damit haltlos und dient der Verunglimpfung des K21-Konzeptes.

Wir stellen fest, dass die Hinhaltetaktik der Befürworter aufgeht, wenn die Schlichtungsgespräche jetzt nicht fortgesetzt werden. In weiteren Runden müssen die noch ausstehenden Fakten und Unterlagen vollständig auf den Tisch gelegt werden. Nur so ist es möglich, die Öffentlichkeit über die Planungsdefizite von Stuttgart 21 vollständig zu informieren.

Auch bezüglich der zahlreichen offen gebliebenen Fragen ist es notwendig, dass weitere öffentliche Schlichtungsgespräche stattfinden. Beispielsweise wurde bis zum heutigen Tag kein ausreichendes Betriebskonzept für den Tiefbahnhof vorgelegt. Dies ist nicht akzeptabel, wenn die Bahn gleichzeitig am Bau von Stuttgart 21 festhält.

Fazit

Wir fordern von den S21-Projektbetreibern, ALLE Unterlagen offenzulegen und die offenen Fragen zu beantworten. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg haben ein Recht auf umfassende Information.

Wir fordern ein Moratorium für Stuttgart 21 und die Neubaustrecke und die Herstellung absoluter Transparenz durch die Projektbetreiber, bis diese Fakten öffentlich geklärt sind und nachvollziehbare Konsequenzen daraus gezogen werden!

Rückfragen an Marc Braun von den Ingenieuren gegen Stuttgart 21, Tel. 0171-3200961, mbweb(at)web.de

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23 Antworten zu Erklärung der Bürgerinitiativen zur Faktenschlichtung

  1. Ulrich sagt:

    das ist konsequent und ich stehe voll und ganz dahinter.
    Wir lassen uns nicht klein kriegen.

  2. Hans-Martin sagt:

    Diese Erklärung klärt nichts,verkennt abermals ,an welchem Punkt wir gerade stehen und was die Schlichtungsgespräche im Kern für die Gegenseite (und mit Abstrichen auch für Geissler) bewirken sollten.
    Euch fehlt politisches Gespür.Ihr werdet Gelkegenheit haben,es euch anzueignen.

    • Uwe sagt:

      @hans-martin
      Vielleicht ist es dir möglich, dein eigenes Fazit hier einzustellen. Jeder muss es wagen können, bei diesem komplexen Thema aus der Deckung vorzugehen und einen ersten Entwurf vorzulegen.
      Wie ist deiner Meinung nach die Situation.

      Wo konnten den Projektbetreibern deiner Meinung nach Defizite nachgewiesen werden, wo waren wir besser, welche Forderungen sollten wie vorgetragen werden? Was bedeutet dies bei einem Schlichtungsende ohne vollständige Faktenklärung?

  3. Hans-Martin sagt:

    Hallo Uwe,ich war/bin Schlichtungsgegner.
    Ich habe aber verstanden,dass die Schlichtung mehrheitlich für hilfreich und und dienlich empfunden wurde.
    Im Übrigen ist auch klar,dass die Leute,die sich Jahre lang in die Materie reingearbeitet haben und schon lange gegen dieses Projekt Kleinarbeit gemacht haben eine solche Möglichkeit begrüsst haben.
    Für mich standen andere Gesichtspunkte im vordergrund:
    Die Einwilligung in die Schlichtung (etwas worüber in der Bewegung nichtmal ein Stimmungsbild erstellt wurde,ganz gleich ob die Mehrheit deutlich dafür war,denn es geht um ein Verfahren der Vermittlung „Führung“ zu „Basis“) war ein Geschenk an Mappus und den Rest.Nach dem Schwarzen Donnerstag an einen Tisch sitzen war schon 1:0 für den Gegner.

    War auch Resultat von angst vor einer möglichen Konfrontation.
    Nachdem nun die _Schlichtung an einen Punkt gekommen war,wo,wer augen und Ohren aufgemacht hat,erfahren konnte wie von der Betreiberseite geeiert und getrixt wird—nachdem das Projekt K21 (insbesondere auch durch die Vorträge zu Stadt,Ökologie…) fassbar geworden war und sympathisch,nachdem absehbar war,dass der Hickhack ums Anfordern und Verweigern von Unterlagen ewig so weiter gehen wird,—
    wäre es an der _Zeit gewesen,den Abgang vorzubereiten.
    Und nicht zuletzt wegen der Unverschämtheit des Untersuchungsausschusses.
    An dieser Stelle eine kleine Selbstkritik: wir (Leute aus den ausserparlamentarischen Bewegungen) haben es versäumt,hier initiativ zu werden.
    Wir waren selbst zu lange verunsichert von dieser Bewegung als Bürgerbewegung“
    Wir hätten parallel zum Untersuchungstheater eine Art Tribunal veranstalten können,,,und dort hätten die Politiker der um Aufklärung „bemühten“Parteien Farbe bekennen müssen,hätten nix entschuldigen können mit Sachzwängen und Mehrheiten im Ausschuss.

    Spätestens aber nach der Erklärung von Schuster (Bürgerbeteiligung als Verlängerung der Schlichtung),der Erklärung von Mappus (wir akzeptieren,sogar wenns teurer wird,alles nur keinen Bautopp),und nach den Andeutungen Geisslers zum Schlichterspruch wäre es drauf angekommen gegenüber der Bewegung mit karen worten wieder mal in Erscheinung zu treten und auch dem Rest im Land klar zu machen:
    Wir werden nicht die Statisten in diesem Schlichtungsfolgeprozess sein.
    Stattdessen nun die Erklärung der Bürgerinitiativen,defensiv,ohne jedes politische Gespür (wer ausser den Experten und den Verängstigten wie es nun weitergehen soll wünscht sich denn eine Verlängerung …“bis alle Fakten geliefert werden?)
    Man könnte fast meinen die Verfasser dieser Erklärung setzen nun auch auf Wahlen und wollen näher an den März rücken.
    Jeder ht das Recht,seine Haltung zu ändern und ich finde es selbst wichtig,sich auf neue _Verhältnisse einzustellen.
    Die „Bewegung“ ist aber keine Sache,die parallel dazu brufbereit steht…
    man kann auch unnötige Abspaltungen produzieren (vielleicht ohne es überhaupt zu merken)
    An diesem Punk sind wir jetzt meiner ansicht nach.
    Wenn ich daneben liege mit solcher Einschätzung,bitte korrigieren!!!

    • glotzbebbele sagt:

      Du sagst: „Die Einwilligung in die Schlichtung (etwas worüber in der Bewegung nichtmal ein Stimmungsbild erstellt wurde,ganz gleich ob die Mehrheit deutlich dafür war,denn es geht um ein Verfahren der Vermittlung “Führung” zu “Basis”) war ein Geschenk an Mappus und den Rest.“
      Genau.
      Wer hat das Wort „Schlichtung“ und „Schlichter“ überhaupt in den Konflikt eingeführt?

      Dein Vorschlag eines Tribunals: d’accord.

      Jetzt wieder zu einer machtvollen Bewegung zu kommen, wird schwer, sehr schwer.
      Die Schlacht der Wörter und der Fakten können wir wohl so nicht gewinnen.
      Ich hatte zum Beispiel den Fakt, dass die Betreiber es billigend in Kauf nehmen, dass Menschen mit Handicaps im Unglücks- oder Katastrophenfall an Leib und Leben geschädigt werden können, als ein K.O.-Kriterium aufgefasst. Was passierte: Kein empörter Aufschrei, kein Aufmucken der Interessensverbände, keine Androhung des Rückzugs aus den Gesprächen: Schweigen im Walde.
      Was jetzt?
      Muss man jetzt aufgeben, auswandern? Gibt es keine Perspektive mehr, Höhlenbahnhof und Mini-Hattan zu verhindern?
      Ich für mich bleibe beim: Oben bleiben, Eben bleiben! Eben oben bleiben!

  4. GeislerProS21 sagt:

    Leider schlägt sich der Herr Geißler langsam aber sicher auf die Pro S21 Seite. Das Alles hat doch keinen Sinn mehr. Wir müssen wieder auf die Straße und dieses Projekt endlich zum Fall zu bringen. Der Kefer dreht die Fakten um und der Geißler läuft Ihm hinterher. Kefer versteht eine Grafik nicht richtig, Geißler lässt sie wegnehmen, da die Grafik angeblich „nur verwirrt“. Wo kommen wir denn da hin?! Ich lasse mich nicht für blöd verkaufen!

  5. Rudi sagt:

    Herr Geißler will nicht glauben, zu welch abgrundtiefer Bosheit Menschen fähig sein können, wenn es ums große Geld geht.

    (Meine Chemielehrerin in der Schule sagte einmal, sie würde für 1 Million einen Kuhfladen essen. Und das ist noch nicht mal böse.)

  6. Aktivist sagt:

    Diese „Schlichtung“, und nichts anderes habe ich davon leider erwartet, war eine absolute Farce. Sie war durchaus in manchen Punkten hilfreich, die Argumente gegen S21 überzeugend. Allerdings: „Alle Fakten auf den Tisch!“ Dieses vollmundige Versprechen wurde natürlich nicht erfüllt. Und: Aus dem Protest ist etwas die Luft raus.

    Mein Plädoyer: Wir müssen den Protest auf der Straße wieder deutlich intensivieren und zahlreich und deutlich zum Ausdruck bringen das wir mit dem Verlauf der Schlichtung unzufrieden sind!

    Und deshalb hier gleich mal der Aufruf der Aktionskonferenz gegen S21 zur morgigen Demo:

    Wir bleiben auf der Strasse!

    Weg mit Stuttgart 21

    Nur die massiven Demos haben zu den Gesprächen geführt. Aber diese
    Gespräche werden von der Gegenseite genutzt, um aus dem Druck
    herauszukommen und ihrerseits Druck aufzubauen. Sie wollen, dass Ruhe
    einkehrt, sie steigern die Hetze in den Medien, sie greifen die
    Parkbesetzung an.

    In den Schlichtungsgesprächen haben die guten Argumente von unserer
    Seite überwogen. Aber der Gegenseite, den Baulöwen, den Banken und ihren Politikern geht es nicht um Vernunft oder ein gutes Verkehrssystem. Es geht um ihre Interessen, also Macht und Geld.

    Dagegen müssen weiter unsere einzige Gegenmacht stellen: Widerstand auf der Straße, im Park, in der ganzen Stadt!

    Demonstration am 27.11. 2010 um 14.00 auf der Schillerstr.

    Auftaktkundgebung mit :
    RednerInnen aus dem Widerstand!
    der ParkbewohnerInnen
    von Bezugsgruppen
    für Volksabstimmung
    Musik aus dem Widerstand

    Demonstration 15.00 Uhr
    Ende gegen 17.00 im Schlossgarten zum Advent Resist

    • glotzbebbele sagt:

      Erinnern wir uns, dass der Grube mal gesagt hat, dass die „Wahrheit auf den Tisch“ muss?????
      Da haben sich die Herren aber sehr erfolgreich gedrückt. Keiner hat sie in den zurückliegenden Wochen dahingehend festgenagelt. Keiner hat gesagt: „Schluss jetzt, es reicht, macht euer Spiel alleine!“
      Wir haben nicht bloß nicht die Wahrheit auf dem Tisch gefunden, wir haben nicht mal alle Fakten auf dem Tisch gefunden und gezeigt bekommen. Und das nennen Mappus und Konsorten: Schlichtung…
      Donald würde sagen: Würrg, kotz!
      Nein: das war das bürgerliche Programm von 1848: Ruhe ist die erste Bürgerpflicht.
      Nur mit dem Druck der Straße lassen sich Ergebnisse erzielen. Von Erfolgen vermag ich noch nicht zu sprechen.

  7. Hans-Martin sagt:

    Ich werde auf jeden Fall zur Demo kommen.
    Bin allerdings erstaunt.
    Am Abend vor der Demo ein aufruf der Aktionskonferenz???
    und das alles wieder null kommuniziert.
    So wird das nichts,auf lange Sicht schon garnicht.

  8. Heidrun Ritter sagt:

    Als ich das statement gerade las, glaubte ich es fast nicht:
    Also Leute, ich verstehe das nicht (Erklärung der Bürgerininitiativen und der Parkschützer): Entweder Ihr habt einen Grund, den Ihr aus taktischen Gründen nicht nennen wollt, die Schlichtung weiter zu fordern oder Ihr seid in dieser Sache auf dem Irrweg.

    Ich war an zwei Freitagen ganztags im Schocken, um die Schlichtungen zu verfolgen. Unsere Leute waren sehr gut (an den 2 Tagen), aber die Gegenseite: Volle Verarsche. Bis heute Vorenthaltung wichtigster Unterlagen, und immer wieder – in 6 Sitzungen – leierkastenartig – die nachgebetete Forderung von H. Geissler (aufgrund der ständigen Reklamationen u n s e r e r Leute): angeforderte Unterlagen zu liefern.

    Bitte: keine Schlichtung mehr nach morgen. Die Bevölkerung hat’s jetzt begriffen, was für ein Spiel da läuft, oder sie wird es durch die Fortsetzung der Schlichtung nicht mehr begreifen.
    Wir brauchen die Kraft unserer Leute, die in der Schlichtung gebunden sind (durch Teilnahme oder Protokollierung) jetzt für wichtigere Sachen, nämlich planen, wie es mit dem a k t i v e n Widerstand weitergehen wird.

  9. Wolfgang sagt:

    Liebe Stuttgart 21 Gegner,

    Die „Faktenchlichtung“ geht ihrem Ende zu. Am Dienstag will Dr. Heiner Geißler seinen Schlichterspruch, von dem er selbst sagt, dass er wohl nicht konsensfähig sei, fällen.

    Aus diesem Anlass möchte ich mich mal wieder zu Wort melden und einige Gedanken und eine Bitte oder Aufforderung loswerden.

    Ich persönlich war von Anfang an gegen diese Schlichtung und überhaupt gegen Gespräche jeder Art. Ich war davon überzeugt, dass es vergeudete Zeit und Energie ist, die man da in 6 Wochen reinsteckt, da es am Ende keinen Kompromiss wie bei einer normalen Schlichtung geben kann. Hier gibt es nur OBEN oder UNTEN, K21 oder S21. Der Schlichter kann bestenfalls eine unverbindliche Empfehlung an die Gegner und Befürworter geben, die mehr oder weniger unbefriedigend wenn nicht gar unannehmbar sein wird.

    Heute muss ich aber eingestehen, dass ich mich geirrt habe – die Faktenschlichtung hat doch etwas gebracht.

    – zwar haben wir Projektgegner nicht übermäßig viel erfahren, was nicht schon bekannt gewesen wäre
    – die Schlichtung wird kaum einen Befürworter zum Projektgegner bekehrt haben

    – aber es war wichtig, an der Schlichtung teilzunehmen, damit niemand den Vorwurf erheben kann, die Projektgegner wären nicht gesprächsbereit
    – die Schlichtung hat gezeigt, dass unsere Delegation den millionenschweren Befürwortern mit gigantischem Apparat im Rücken nicht nur Paroli bieten können, sondern sie locker zerpflücken
    – es hat sich gezeigt, dass die Bahn AG nach 15 Jahren Planung keine Antworten auf unsere Fragen hat
    – und vielleicht der wichtigste Punkt – die Projektbefürworter haben den BürgerInnen von BW und in der ganzen BRD gezeigt, was sie unter Offenlegung aller Fakten halten – nämlich gar nichts. Es wurde auch in der Schlichtung gemauschelt, getrickst und verheimlicht

    Den Schlichterspruch brauchen wir uns im Grunde gar nicht mehr ansehen und anhören. Das absolut höchste der Gefühle könnte eine Empfehlung für einen Volksentscheid sein, aber ich wage nicht einmal davon zu träumen. Den Volksentscheid und die damit verbundene Änderung der Landesverfassung von BW müssen wir uns selbst erstreiten

    Die Ziele für den 27.März sind also klar:

    – CDU aus der Landesregierung und Mappus aus der Villa Reitzenstein jagen
    – FDP an der 5% Hürde scheitern lassen
    – die neue Landesregierung zur Verfassungsänderung zwingen

    Und ab nächster Woche ?

    Ich persönlich denke, wir sollten wieder das volle Demoprogramm Fahren. Montagsdemo ist sowieso klar. aber wir müssen auch wieder Freitags oder Samstags auf der Strasse sein. Nur mit permanenten Demos erreichen wir wirklich etwas und nicht durch Faktenschlichtung. Die hätte es ohne unsere Demos auch nicht gegeben.

    Und hier nun meine Bitte und meine Aufruf an alle Projektgegner!!!

    Wir müssen wieder zweimal die Woche eine Demo machen, wir müssen wieder viel mehr Leute bei den Demos sein und wir müssen vor allem den Winter über durchhalten. Wir müssen Mappus und Grube zeigen, dass wir, auch im Winter, nicht aufgeben werden und dass unser Protest nicht im Sande verlaufen wird, dass wir uns von der „Faktenschlichtung nicht einlullen haben lassen..

    Meiner Meinung nach wäre eine (spontane) Demo am Dienstag der richtige Auftakt.

    In diesem Sinne

    OBEN BLEIBEN

    Wolfgang

    • Axel Sauter sagt:

      Eine spontane Großdemo am Dienstag abend wäre großartig. Geißler ist und bleibt immer ein CDU-Mitglied, attac hin oder her. Seit gestern wird sein wahres Gesicht wieder sichtbar. Wenn er dann zu Ablenkung gegen die unselige Privatisierung von Staatseigentum wettert, kann ihm das keiner mehr glauben. Deshalb: oben bleiben und weiter massenhaft zur Demo.

    • Aktivist sagt:

      Sehr gutes Statement. Die Idee mit einer Demo am Dienstag fänd ich sehr toll.

      Aber nicht vergessen auch heute gibts schon ne relativ spontane (aber soweit ich weiß durchaus angemeldete) Demo die noch nicht sehr bekannt ist, organisiert von der Aktionskonferenz gegen S21. Auftaktkundgebung, 14 Uhr Schillerstraße, Demobeginn 15 Uhr, Ende gegen 17 Uhr.

    • Hans-Martin sagt:

      Hi Wolfgang,super Programm,was du da vorstellst: beispielsweise der Punkt
      „die FDP an der 5% Hürde scheitern lassen“—haben wir bisher FDP gewählt?

      • Wahlstratege sagt:

        Die meisten wohl nicht, aber viele haben sicherlich garnicht gewählt, und das senkt natürlich die 5%-Hürde gemessen an der benötigten Stimmenanzahl. Daher wird es für die FDP umso schwerer die Hürde zu nehmen umso mehr ehemalige Nichtwähler jetzt andere Parteien als die FDP wählen (vorzugsweise natürlich LINKE und Grüne). Also auch die ehemaligen Nichtwähler, und nicht nur ehemalige FDP-Wähler können etwas zu diesem Ziel beitragen.

  10. S21-Nein-Danke sagt:

    Ich wurde heute auch immer ärgerlicher – Herr Geissler hat heute echt mit zweierlei Maß gemessen. Die Pro Seite konnte mit Vermutungen und Annahmen hausieren so viel sie wollten, kam was von uns in dieser Art wurde das sofort vom Tisch gefegt. Heute wurde besonders deutlich, wie sehr die Pro Seite uns verarscht – da werden Verwirrspielchen und Zahlentrixereien veranstaltet, dass einem schwindelig werden konnte 😐 Die Zeit wurde nur für diese Spielchen und süffisante Grinsereien genutzt und das Unterlagen erst einen Abend zuvor zur Verfügung gestellt werden, ist ja wohl schlechtester Stil – nach dem Motto: in der kurzen Zeit können die gar nicht alles erkennen und aufarbeiten. Dass Herr Geissler das nicht durchschaut und unterbindet, enttäuscht mich sehr. Falls er es aber erkennt und nicht gegensteuert – tja, was soll man dann davon halten… Ich bin ebenfalls dafür, dass bis die wesentlichen Fakten nicht auf dem Tisch waren, die Schlichtung nicht beendet wird – alles andere wäre ungerecht und würde die ganze Aktion ad Absurdum setzen. Bei der Bevölkerung würde einmal mehr der Eindruck entstehen, dass die sowieso machen was sie wollen und wir „dummes Stimmvieh“ eh keine Checkung haben und das auch schön so bleiben soll incl. „Gönner(haftes)süffisantgrinsen“. Was soll der morgige „letzte“ Termin denn noch bringen? Schade, dass Herr Palmer heute nicht da war, der hätte da gut gegenhalten können.

    Sieht so aus, als müsse der Widerstand wieder deutlich intensiviert werden

    Oben bleiben!

  11. xys sagt:

    ja, lasst uns den widerstand endlich wieder intensivieren. die schlichtungsgespräche waren jetzt lang genug dauerverarsche und von anfang an ein fehler.

    entreißt euch aus der tödlichen umarmung!

  12. Heidrun Ritter sagt:

    Der einzige Grund, die Schlichtung fortzuführen, wäre für mich, wenn sie bis zur Landtagswahl gestreckt werden könnte.

    Hut ab vor unseren Leuten, die die vielen Schlichtungstermine in der Schlichtung durchgestanden haben. Ich habe es an den Tagen, wo ich diese gesehen habe (die Schlichtungen), fast nicht ertragen, die Trickserei, Hinhaltetaktik, das Verweigern von Unterlagen und die Veränderung bei Geißler in seiner Haltung zu sehen und zu hören.

  13. glotzbebbele sagt:

    Jau!!!
    info über dienstagsdemo an:
    glotzbebbele@2011.temporarily.de

  14. Hans-Georg Schulz sagt:

    Ich habe die Auffassung, dass der Druck von der Straße wieder aufgebaut werden muss. Die Schlichtung hat bewiesen, dass wir auch Berufsdemokraten sind; damit ist gemeint, dass die Argumente sehr wohl ausgetauscht werden können.
    Und sie hat bewiesen, dass die Risiken enorm sind. Die Befürworter von S21 messen mit zweierelei Maß, wenn sie gegen das K21 Projekt argumentieren. Ich bin mir sicher, wie bleiben mit K21 oben!

  15. Aufgeklärter sagt:

    Gestern abend, nachdem ich mitbekommen habe, daß lt. Politikbarometer in BW und BRD die CDU wieder im Aufwind ist und die S21-Befürworter in BW und Großregion Stuttgart die Mehrheit geworden sind, hatte ich Depressionen bekommen und mein Engement, weiterhin auf die Demos zu gehen, hat mit einem Schlag nachgelassen. Als ich das triumphierende Lächeln einer Frau Gönner und einem Herrn Kefer im Fernsehen erblickte, war mir klar, daß die total im Aufwind sind. Sieht man einmal davon ab, daß Kefer dem Palmer wegen seines Fahrplans Respekt zollte, zog er dennoch die Gegner mit seinem dauerhaften Grinsen und souveränen Auftreten alle über den Tisch. Wie soll es weitergehen?

    Es verstärkt sich offensichtlich der Trend, daß der 30.09. schon wieder langsam aber sicher vergessen wird. Die Empörung darüber ist gewichen und viele neigen sich weiterhin der „law and order“-Politik a la Mappus zu. Anders läßt der Zuwachs der sogenannten „C“-Partei nicht erklären. Unter diesem Umständen verliere ich ehrlich gesagt die Lust, für meine Landsleute weiterhin gegen das Projekt auf die Straße zu gehen, wenn die Mehrheit für das Projekt immer mehr wird und sich selbst die Chance nehmen, endlich mal nach fast 60 Jahren die CDU-Herrschaft zu brechen. Dann kann ich nur sagen: Baut diesen Unsinn weiter, schade um die Bäume, aber nach ein paar Jahren, wenn die ersten Häuser in der Urbanstrasse Risse haben, wenn das Mineralwasser versiegt oder verschmutz ist, wenn der Tunnelmund neben dem Wagenburgtunnel eröffnet ist und einem häßlich entgegenglotzt, wenn 2015/2016 eben noch als Top die Bundesregierung die Neubaustrecke doch nur mit 0,9x rechnet und einen endgültigen Baustopp verfügt, dann erst werden die heute so feurigen Befürworter merken, welche Zerstörung die Bahn angerichtet hat. Es ist gerade der umgekehrte Fall, daß viele, die jetzt zu den Befürwortern umgeschwenkt sind, so behäbig sind und alles über sich ergehen lassen, wie es die FDP eigentlich den Gegnern vorwarf. Ich befürchte, eine Fortsetzung der Protestbewegung wird sich nicht mehr lohnen, die meisten Leute wollen es nicht anders, als daß Stuttgart erst mal zerstört wird. Erst dann bzw. spätestens in 10 Jahren, wenn absehbar wird, daß S21 auf absehbare Zeit wegen der Kosten-Zeit-Streckung nicht verwirklicht wird, stehen unsere Kinder und Enkelkinder wieder am Zaun und rufen „Aufhören, weg mit der Geldverschwendung“. Schade um Stuttgart, traurig für die Einwohner, Stuttgart hätte gewiß besseres verdient!

    Kann mir jemand wieder Mut machen. Meine Parole kommt seit gestern etwas kleinlaut: Oben bleiben! Oben ist besser mit Kopf als unten ohne. Oben ist Leben, Licht und Sonnenschein, unten ist nur Langeweile, Dunkelheit und der Tod!

  16. Peterle sagt:

    @Aufgeklärter: Dein Satz: „Gestern abend, nachdem ich mitbekommen habe, daß lt. Politikbarometer in BW und
    BRD die CDU wieder im Aufwind ist und die S21-Befürworter in BW und Großregion Stuttgart die Mehrheit
    geworden sind…“ sagt mir, dass Du fern gesehen hast. Hast also den Medien gelauscht.
    1. Lektion: Medienberichte sind gelenkte Informationskampagnen im Dienste bestimmter Interessengruppen.
    Die logische Folge der Ruhe um die „Schlichtung“ ist, dass auch die Empörung bei den Leuten wieder zurück geht.
    Wer jedoch hat die Schlichtung am Bildschirm verfolgt ? Ich denke in erster Linie S21-Gegner und einige Befürworter.
    Alle anderen lesen was in der Zeitung steht, im Radio kommt, womit wir wieder bei Lektion 1 angekommen wären.
    2. Lektion: Psychologie ist mindestens der halbe Erfolgsfaktor.
    Es ist auffällig, dass die CDU seit dem Parteitag Aufwind zu haben scheint. Das hat sie (wenn es stimmt) wohl damit
    geschafft, dass sie aggressiver und kampflustiger geworden ist. Das „starke“ Prinzip bedient. Viele warteten gradezu
    auf jemanden der den Eindruck erweckt, zu wissen wo es lang gehen soll. Das beeinflusst die psychologische Haltung
    der Leute. Und das motiviert anscheinend viele, dann denen zu Folgen, die laut sagen: „Ich weiss wo es lang geht!“
    Auch wenn die Richtung letztlich falsch ist.
    Es scheint noch immer zu früh zu sein, selbst den Kurs zu bestimmen, aber das will ich nicht mehr glauben und lass
    mich daher auch nicht mehr einlullen. OBEN BELIBEN und den Kopf heben, Nase in den Wind und dann den Kurs
    bestimmen.

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