Unterlassungsklage gegen Mappus wegen Medienhetze

Hamburg, 10.12.2010

ROBIN WOOD reicht Unterlassungsklage gegen Mappus ein
Medienhetze gegen „Berufsdemonstranten“ bereitete „Schwarzen Donnerstag“ vor

Die Umweltorganisation ROBIN WOOD hat heute beim Landgericht Bremen Unterlassungsklage gegen den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus (CDU) eingereicht.
Dieser hatte fünf Tage vor dem brutalen Polizeieinsatz am 30. September 2010 im Stuttgarter Schlossgarten gegenüber Focus Online wahrheitswidrig behauptet, es gebe unter den Demonstranten gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 einen „nicht unerheblichen Teil von Berufsdemonstranten, zum Beispiel von ROBIN WOOD“. Bei ihnen würden „Aggressivität und Gewaltbereitschaft zunehmen“.

Der baden-württembergische Landtag hat einen Untersuchungsausschuss zu dem  Polizeieinsatz am „Schwarzen Donnerstag“ eingesetzt, an dem es hunderte zum Teil schwer Verletzte gegeben hat.
Diesem Ausschuss, der auch heute wieder tagt, lag am vergangenen Freitag das Protokoll einer Besprechung von Ministerpräsident Mappus und der Polizei am 20. September vor. Darin heißt es wörtlich: „MP (Ministerpräsident) erwartet offensives Vorgehen gegen Baumbesetzer“.

Aktive von ROBIN WOOD und Parkschützern  halten seit dem 17. September 2010 Bäume im Stuttgarter Schlossgarten besetzt. Auch  habe Mappus in dem Gespräch auf Beginn der Baumfällarbeiten zum frühestmöglichen Termin nach der Baumschutzverordnung, dem 1. Oktober, gedrungen. Dass es gegen die Baumfällungen große Proteste geben würde, wurde allgemein erwartet. Noch am 29. September hatte Mappus sich laut Innenminister Heribert Rech erneut von der Polizei „die Sachlage und die Planungen“ berichten lassen und war über das Bereithalten von Wasserwerfern informiert.

„Mappus hat den Polizeieinsatz direkt beeinflusst. Er hat davor in der Öffentlichkeit ROBIN WOOD-Aktive diffamiert, um ein hartes Vorgehen zu rechtfertigen. Sein  politisches Kalkül heißt ‚teile und herrsche’, sagt Monika Lege, Verkehrsreferentin bei ROBIN WOOD. „Wir klagen, damit dieses Kalkül nicht aufgeht. Der Protest gegen Stuttgart 21 ist groß, vielfältig und friedfertig und lässt sich nicht auseinanderdividieren. Das war vor dem Schlichtungsversuch so und ist auch danach nicht anders.“

Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21, zu dessen Unterstützern ROBIN WOOD gehört, ruft für Samstag, 11. Dezember, um 14 Uhr zur Demonstration in Stuttgart auf.

Stefan Mappus ist in der Woche vor Weihnachten zum Untersuchungsausschuss vorgeladen. Der Termin kann sich wegen der Anhörung zusätzlich geladener Zeugen allerdings noch in den Januar verschieben.

Kontakt:
Monika Lege, ROBIN WOOD-Verkehrsreferentin, Tel. 040 / 380 892-12, verkehr(at)robinwood.de
Dr. Oliver Tolmein, Rechtsanwalt, Tel. 040 / 6000 947 00
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892-22, presse(at)robinwood.de

Mehr Informationen unter: www.robinwood.de/S21

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3 Antworten zu Unterlassungsklage gegen Mappus wegen Medienhetze

  1. daMax sagt:

    Yeah! Auf ihn mit Gebrüll! 😀

  2. S21-Nein-Danke sagt:

    Ich wünsche euch viel Erfolg 🙂 Gegen Polemik und Inkaufnehmen von verletzten Menschen und rechtswidrig gefällte uralte Bäume

  3. Stuttgarter Ureinwohner sagt:

    Also ich möchte darauf hinweisen, dass ich gegen den MP nichts habe. Im Übrigen, das wäre mir wichtig, bitte ich zur Kenntnis zu nehmen, dass der neue MP nicht der alte bleiben muss. Er darf sich gerne einen neuen Wirkungskreis suchen. Die Agentur für Arbeit ist bei der Vermittlung sicher behilflich. Berufserfahrung kann er vorweisen, so dass für ihn sicher ein 1 €uro Job bei der Straßenreinigung mit einem Wasserwerferfahrzeug zu finden sein müßte. Die Bahn könnte ihn ja dorthin „befördern“, wo es gerade „brennt“. Ich empfehle zuvor noch den Gang zum Schneider, um sich „einzukleiden“.
    Herr Stumpf könnte sicher gute Modetipps geben.
    Also dann bis Samstag um 1400 Uhr, leider noch ohne diesen Ritter ohne Lust und Adel. Dann eben bei anderer Gelegenheit bei einer Demo nach dem 27. März 2011 mit ihm auf seinem neuen Tätigkeitsfeld.

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