Position des Demoteams zu den Montagsdemos

Mit den Demos ist es genau so, wie mit allem anderen in dieser Bewegung: Wir Bürger müssen sie selber machen und organisieren. Daraus ergeben sich einige Rahmenbedingungen, an denen wir nichts ändern können:

Ort der Demo

  • Zwischen Südflügel und GWM (Straße am Schlossgarten): Seit der Parkrodung ist die Straße am Schlossgarten immer mal wieder gesperrt, das wird auch in Zukunft so bleiben lt. Ordnungsamt. Ob die Straße für Demos frei ist, teilt das Amt jeweils nur kurz vorher mit, zum Teil sogar erst wenige Stunden vor der Demo. Diese Ungewissheit ist für die Technik-Firma nicht leistbar, denn je nach Standort sind unterschiedliche Lautsprecher notwendig, damit alles gut verständlich ist.
  • Auf der Schillerstraße: Mit einer Demo auf der Schillerstraße blockieren wir drei wichtige Buslinien: 40, 42 (die Linie mit den meisten Fahrgästen in Stuttgart) und 44. Auf dem ersten großen Ratschlag hat sich eine sehr klare Mehrheit gegen übermäßige Verkehrsbehinderungen ausgesprochen. Das Demoteam, getragen von Team Aussteiga und Parkschützern, das die Montagsdemos seit dem letzten großen Ratschlag organisiert, steht auch weiterhin hinter diesem Beschluss.
  • Auf dem Parkplatz hinter der Mahnwache: Der Parkplatz ist seit 1.10.2010 Privatgelände und wird von einer Bahntochter (Contipark / DB BahnPark GmbH) betrieben. Wir haben zwar das Recht, hier eine Demo anzumelden und abzuhalten. Wir haben aber keine Möglichkeit, durchzusetzen, den Parkplatz am Montag Abend autofrei zu bekommen. Wenn dann die Autoinhaber genervt rausfahren wollen, ist das für unsere Ordner Stress pur und eine echte Störung der Demo (wir hatten dieses Szenario am 26.11.2011 bei der Bündnis-Demo). Außerdem ist der Parkplatz seit dem Umbau voller Stolperfallen.
  • Vor der LBBW: Direkt vor dem LBBW-Forum ist eine Feuergasse, d.h. dort dürfen wir keine Bühne hinstellen. Die Bühne müsste also da stehen, wo immer die Polizeibusse parken und wo sie beim Mahnwachenfest auch stand. Allerdings sieht man die Bühne dann nicht einmal von der Mahnwache aus, geschweige den von sonst irgendwo. Aufgrund der Engstelle zwischen Rondell und Bauzaun kommen die Leute nicht gut zur Bühne, man sieht und hört ab dem Bauzaun-Knick nichts mehr, wir haben schlechte Erfahrungen mit diesem Ort.
  • Schlossplatz: Der Schlossplatz ist sehr, sehr groß und teuer zu beschallen. Außerdem spricht eigentlich inhaltlich/politisch nichts für den Schlossplatz.
  • Vor dem Finanzministerium (Neues Schloss): Wäre inhaltlich sicher sinnvoll, aber es bleibt ein sehr, sehr großer Platz mit all seinen Nachteilen. Obendrein ist man in dieser Ecke schon ziemlich ab vom Schuss, wird max. aus der Ferne wahrgenommen.
  • Marktplatz / vor dem Rathaus: Im Rathaus sollte über die Geschicke dieser Stadt entschieden werden, so gesehen ist es ein guter Platz zum demonstrieren. Außerdem ist dieser Teil der Stadt um diese Zeit sehr belebt (alle Läden haben offen, es ist Fußgängerzone). Es bekommen also viele Leute ganz direkt mit, was wir zu sagen haben, ohne dass wir sie behindern. Außerdem ist der Marktplatz gut und vergleichsweise kostengünstig zu beschallen. Und von hier aus kann man einen gut sichtbaren Demozug über belebte Straßen machen: zum Bahnhof, zur Mahnwache, zum H7, ... Wir laufen also zum Bahnhof hin statt vom Bahnhof weg.
  • Sonstige Ort: Sind uns bislang nicht bekannt. Wer hat Vorschläge?

Demo-Organisation

Kosten: Jede Demo kostet viel Geld. Wir arbeiten zwar alle ehrenamtlich, aber die Technik müssen wir bezahlen, und die ist je nach Standort mehr oder weniger teuer. Wenn es weiterhin Demos geben soll, müssen wir auch das Geld dafür sammeln, wir brauchen also Spendendosen-Organisatoren und Bauchläden-Freiwillige.

Weitere Organisationsinhalte: Motto überlegen, inhaltliche Ausrichtung festlegen, Haupt- und Kurz-Redner finden, Moderation, Musik, Demo bewerben, Frontbanner organisieren, Ordner während der Demo koordinieren, Kooperationsgespräch mit dem Amt usw. Das alles wollen wir hier nicht ausführlich darstellen, es frisst aber jede Woche sehr viel Zeit.

Das Demo-Team

Seit dem letzten großen Ratschlag gibt es ein Demoteam, getragen von Aussteiga und Parkschützern, das genau das macht: Jeden Montag eine Demo organisieren. Wir alle machen das ehrenamtlich, neben unserem normalen Beruf (sogenannte Berufsdemonstranten). Wir kümmern uns um die Montagsdemos, weil sie uns wichtig sind. Wir sind auch gerne bereit, das weiter zu tun (auch wenn es viel Arbeit ist ;-). Allerdings sind viele von uns nicht bereit, regelmäßige Demos auf der Schillerstraße zu organisieren, weil wir mit den Demos in der Bevölkerung nicht weiter Sympathiepunkte für den S21-Widerstand verspielen wollen. Die Demos müssen wieder attraktiv werden für diejenigen, die inzw. zu Hause bleiben.

Wir fänden es schön, wenn sich auf dem großen Ratschlag Leute finden, die sich zukünftig in der Demo-Orga engagieren, gerne mit neuen Ideen ... damit die zukünftigen Demos dann auch so werden, wie wir sie alle gerne hätten.

Bevor wir jetzt alle weiter an unserer Wunschliste schreiben, sollten wir alle miteinander darüber nachdenken und diskutieren, was wir mit diesen Demos politisch und bei der Bevölkerung erreichen wollen.

Standpunkt des Demoteams:

  1. Wir wollen mit den Montagsdemos eine politische Aussage machen, Forderungen an die Politik stellen, deutlich machen und anprangern, wie S21 uns allen schadet.
  2. Außerdem wollen wir den vielen Aktiven in dieser Bewegung ein regelmäßiges Forum bieten, wo sie sich treffen und austauschen können, neue Infos erfahren und sich vernetzen.
  3. Wir wollen NICHT die Busfahrer dieser Stadt gegen uns aufbringen: Wir wollen nicht, dass die Menschen dieser Stadt nach der Arbeit vergeblich auf ihren Bus warten. Wir wollen nicht, dass alle die bestraft werden, die einfach nur in den Feierabend wollen (und vielleicht auch gegen S21 sind). Wenn wir etwas erreichen wollen, brauchen wir die Unterstützung und Sympathie dieser Menschen, nicht ihren Ärger. Kurz gesagt: Unsere Adressaten sind die Verantwortlichen in der Politik, nicht die Menschen auf dem Heimweg von der Arbeit.

 

Wie viele andere haben auch wir grundsätzlich große Sympathie für den Demoort Kopfbahnhof. Die Diskussion darüber sollten wir allerdings pragmatisch führen und nicht als Wunschkonzert.

Wir freuen uns auf Euch beim Großen Ratschlag am 17.3. im Rathaus!
Das MoDemoTeam

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