7. Dezember – Adventsmail aus Zuffenhausen

Sehr geehrter Oberbürgermeister Kuhn,

kurz nachdem Sie Ihr Amt angetreten haben, haben wir Ihnen am 18.1.13 zusammen mit anderen Initiativen aus den Stuttgarter Stadtteilen auch für Zuffenhausen einen Ordner mit Vorschlägen für ein lebenswertes Zuffenhausen übergeben.
Nachdem nun fast ein Jahr vergangen ist, möchten wir Sie daran erinnern.

Unsere Forderung Nr. eins war der Abriss der Rampe Friedrichswahl. Wie wir aus der Presse erfahren haben, sind sich mittlerweile fast alle Fraktionen im Gemeinderat und im Bezirksbeirat einig, dass dies umgesetzt werden soll. Wir freuen uns darüber und warten auf die Realisierung. Eine Verlegung der B10/27 in einen Tunnel wäre dabei ein riesiger Fortschritt für unseren stark belasteten Stadtteil.

Unter Forderung Nr. eins und drei hatten wir ebenfalls darauf hingewiesen, dass wir gegen den Bau des Rosensteintunnels sind, weil dieser für Zuffenhausen erheblich mehr Verkehr (ca. 30.000 Fahrzeuge pro Tag) und damit starke Umweltbelastungen bringen wird. Wir sind zutiefst enttäuscht, dass die Stadt Stuttgart diesen Klimakiller weiterhin realisieren will und fordern erneut den Stopp dieses Projektes.

Unter Punkt zwei hatten wir darauf hingewiesen, dass eine Neugestaltung des Siegelbergdurchlasses und Lärmschutzmaßnahmen für die dortigen Bewohner dringend nötig sind. Leider ist hier nichts geschehen.

In Punkt vier hatten wir uns für eine Neugestaltung der Unterländer Straße und eine Reduzierung oder am besten Abschaffung der vielen Spielhallen eingesetzt. Auch hier sehen wir bis jetzt keine Ansätze für eine Verbesserung.

Unter Punkt fünf hatten wir auf die fundierten Vorschläge der Fahrradoffensive für ein Radnetz in Zuffenhausen verwiesen. Auch hier ist nichts geschehen.

Unter sechstens hatten wir uns gegen die geplante Bioabfallvergärungsanlage in Wohnortnähe ausgesprochen. Der aktuelle Stand ist uns unbekannt. Wir würden uns über mehr Transparenz freuen.

Unter Punkt sieben hatten wir uns kritisch zu der geplanten Bebauung im Roten Stich geäußert. Die ersten Baumaßnahmen haben begonnen, ohne dass transparent kommuniziert wurde, ob auf die kritischen Punkte Rücksicht genommen wird.

Unter Punkt acht hatten wir uns ausführlich dazu geäußert, dass dringend bezahlbarer Wohnraum in Zuffenhausen nötig ist. In unserem Stadtteil wohnen viele Menschen, die sich teure Mieten einfach nicht leisten können. Leider werden nach unseren Informationen pro Jahr immer noch weniger Sozialwohnungen gebaut, als gleichzeitig die Sozialbindung verlieren. Hier ist eine dringende Kurskorrektur nötig.

Weiterhin wollen wir auf unsere Forderung unter Punkt neun nach kostenlosem öffentlichen Nahverkehr hinweisen. Dies würde insbesondere zu einer Entlastung durch den Massenverkehr mit PKW beitragen.

Das Problem der Kinderspielplätze, das wir unter Punkt zehn genannt haben, besteht nach unserem Wissen weiterhin.

Wie unter Punkt elf genannt, werden aus unserer Sicht Schulen und Kindergärten, deren Sanierung, die Schaffung von Fahrradwegen, die für Kinder geeignet sind usw. vernachlässigt. Haben Sie Pläne, was Sie in der nächsten Zeit in diesem Bereich unternehmen werden?

Unter Punkt zwölf wiesen wir auf die mangelhafte Versorgung im Bereich Neurologie/Psychiatrie sowie Psychotherapie trotz steigenden Bedarfs in unserem Stadtteil hin. Auch hier hat sich nichts verändert.

Unser Wunsch unter Punkt 16 nach einem autonomen Bürgerhaus scheint völlig untergegangen zu sein. Es besteht aber für Initiativen und Vereine ein Bedarf.

Die unter Punkt 17 genannte Mangelsituation bei kostenlosen, öffentlichen Toiletten besteht unverändert. Gibt es Pläne seitens der Stadtverwaltung, dies zu ändern?

Unsere letzte Forderung 18 „Kein Stuttgart 21“ möchten wir deutlich unterstreichen. Wir können nicht verstehen, dass für ein solches unsinniges Projekt mit hohen Risiken Milliarden Euro verschleudert werden, während für andere für die Menschen in dieser Stadt und in unsrem Stadtteil wichtigere Projekte kein Geld da ist.

Wir würden uns über eine Stellungnahme von Ihnen freuen und wünschen Ihnen schöne Feiertage sowie ein Neues Jahr 2014, in dem sie alle diese Probleme mit Schwung und Tatkraft angehen.

Mit freundlichen Grüßen

Inge Möller
Initiative für ein lebenswertes Zuffenhausen

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