Video der 463. Montagsdemo

Danke, Eberhard, fürs treue Dokumentieren!

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„Große Wendlinger Kurve“ macht S21 nur etwas weniger schlecht

Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen S21 vom 5.5.2019

„Große Wendlinger Kurve“ macht S21 nur etwas weniger schlecht

· Weiterhin keine Verbindung von Tübingen nach Ulm
· Kostendeckel durch Hintenrum-Finanzierung erneut überschritten
· Führung der Neubaustrecke Richtung Plochingen viel wichtiger

Das Aktionsbündnis gegen S21 zeigt sich erstaunt, dass die sog. Große Wendlinger Kurve, deren Finanzierung nun vereinbart wurde, von Verkehrsminister Hermann und Medien als großer Fortschritt für den Schienenverkehr und als Anschluss des Neckartals an die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm gefeiert wird.

„Tatsächlich werde hiermit lediglich der Verkehr aus Richtung Tübingen an den Flughafen angeschlossen. Für eine Fahrt nach Ulm müssten die Tübinger*innen trotz dieser „großen“ Kurve erst 15 km von Wendlingen zum Flughafen fahren und dort einen der wenigen am Flughafen haltenden Züge nach Ulm besteigen, um dann diese 15 km wieder zurück über Wendlingen Richtung Ulm zu fahren – also 30 km Umweg für 57 km Fahrt.“, so Martin Poguntke vom Aktionsbündnis. Der Schaden für die Region, den das Schienenrückbau-Projekt S21 anrichtet, werde lediglich etwas gemildert.

Da diese Ergänzung fraglos Teil des Projekts S21 ist, stellt die Beteiligung von Land und Region an dessen Kosten eine Hintenrum-Finanzierung und erneute Überschreitung des auch von den Grünen immer beschworenen „Kostendeckels“ dar. Das Land leistet hier zusätzliche Zahlungen für S21 – und trägt zudem das Risiko von Kostensteigerungen, die angesichts des dortigen kiesigen Baugrunds sehr wahrscheinlich eintreten werden.

Viel wichtiger als diese Kurve wäre es, bei Wendlingen eine zweigleisige Verbindung von Ulm Richtung Plochingen zu schaffen. Durch diese Führung durchs Neckartal würde die Neubaustrecke viel besser genutzt für die unabsehbare Übergangszeit, bis sie in den vielleicht nie in Betrieb gehenden Tiefbahnhof geleitet werden kann. Zudem wäre damit dauerhaft eine Ausweichstrecke vorhanden, wenn ein Tunnel zum Tiefbahnhof wegen zu erwartender Sanierungsarbeiten oder Pannen gesperrt werden müsste. Da es sich auch hierbei um eine Mängelbeseitigungspflicht der DB handelt, sind auch diese entstehenden Mehrkosten alleine von ihr zu tragen.

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Das „Tunnelgebirge“ – seit mehr als hundert Jahren in aller Welt bewunderte Ingenieurleistung

Rede von Dr. rer. nat. Hans Peter Münzenmayer, Technikhistoriker, gehalten von Dr. Norbert Bongartz auf der 462. Montagsdemo am 29.4.2019

Liebe Bewunderer einer nachhaltig funktionierenden Technik!

Ich komme nun wieder mit der alten Leier, mögen Sie stöhnen, da ich das Thema auf allen Schauplätzen bereits behandelt habe. Aber ich bringe aus dem SPD-Ortsverein eine ganz neue Erkenntnis mit: Stuttgart 21 ist ein politisches Projekt!

Es passt ja ins Bild, gewisse politische Erwartungen mit dem Projekt zu verknüpfen. Sobald es aber konkret ans Bauen geht, nützt die Politik gar nichts mehr, denn es ist leider gar nicht bekannt, mit welchen politischen Mitteln man ein Bauwerk standsicher, betriebssicher oder zweckmäßig machen kann. Hinter dem Polit-Argument könnte sich die landläufige Ansicht verstecken, in der Technik gäbe es immer verschiedene Möglichkeiten, es müsse nur der politische Rahmen stimmen.

In der Tat, es existieren in der Technik oft unterschiedliche Lösungen, immer aber sind sie sinnvoll und notwendig innerhalb eines größeren Zusammenhangs. Diesen Zusammenhang zu erkennen oder wo notwendig herzustellen, indem man alle Anfangsbedingungen berücksichtigt, nennt man Planung. Bestgeplant würde also allenfalls ein Projekt heißen, bei dem alle Voraussetzungen bekannt, geprüft und in der Zielsetzung beherrschbar sind. Nennen wir einmal einen derartigen Prüffall: Ist im Schwemmland des Neckars sicher mit zusitzendem Grundwasser beim Tunnelbau zu rechnen? weiterlesen

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Die 463. Montagsdemo am 06.05.2019

Die 463. Montagsdemo findet am 06. Mai 2019 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz über die Königstraße (rechte Seite der Baumallee) in Richtung Arnulf-Klett-Passage, weiter nach links auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache. Dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • N.N., Walk of Care; "Pflege macht sich stark"
  • Karlheinz Rößler, Verkehrsberater; "Stuttgart 21 - viel älter als nur 25 Jahre"

Mto: Wut, Witz, Widerstand!
Musik:
Jürgen Gutmann, Gitarre und Gesang
Moderation: Michael Becker, Kernen 21

 

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Video der 462. Montagsdemo

Dank an Eberhard Linckh!

Siehe auch https://www.parkschuetzer.de/statements/204350

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Wettbewerb zum S21-Rosensteinquartier: Planung der Fata Morgana

Pressemitteilung des Aktionsbündnisses gegen S21 vom 30.4.2019

Wettbewerb zum S21-Rosensteinquartier: Planung der Fata Morgana

Als klima- und verkehrspolitisch aus der Zeit gefallen, bezeichnet das Aktionsbündnis die immer noch nicht aufgegebene Idee einer Bebauung des Gleisvorfelds. Hierfür die Kreativität einer ganzen Schar von Architekt*innen abzurufen, sei Verschwendung von Ressourcen, die die Stadt dringend benötigt, wenn es um das Mietwohnungsproblem und die weiterhin ungelösten Fragen der Klima- und Umweltbelastung in der Stadt gehe.

Erst vor kurzem überboten sich die Rathausfraktionen (außer den Klimaleugnern von AFD & Co) in der Generaldebatte Klimaschutz im Süßholzraspeln gegenüber den geladenen Vertreter*innen der Fridays for Future – Bewegung. Eine Sprecherin der Grünen sah sich gar zu Tränen gerührt angesichts des Aufbegehrens der Jugend gegen das klimapolitische Versagen ihrer Politikergeneration. Zwei Wochen ist‘s her, schon wird weiter gemacht als wäre nichts gewesen.

Großflächige Bodenversiegelung und großvolumige Bebauungen in der Frischluftschneise Stuttgarts würden die mikroklimatische Belastung der Stadt verschärfen und zur weiteren Erderwärmung beitragen. Die Vorbehalte des städtischen Umweltamts, so heißt es, seien in der Jury nicht ernst genommen worden. Die Zerstörung der hocheffizienten Bahninfrastruktur des Gleisvorfelds verbaut der Stadt jede Chance auf Verdoppelung des Fahrgastaufkommens auf der Schiene, wie es nicht nur von der Bundesregierung als Ziel bis 2030 proklamiert wird.

Auch beteiligungspolitisch spricht der Rosensteinwettbewerb allem Hohn, was als Lehre aus Stuttgart 21 zu ziehen gewesen wäre: keine klaren Wettbewerbskriterien, intransparentes Verfahren, keine öffentliche Debatte. Hätte es nicht Vorbehalte in der Jury selbst gegeben, wäre wohl einer der Entwürfe zum Siegerentwurf erklärt worden.

Vieles an dem Verfahren erwecke den Eindruck, dass die Beteiligten den Wettbewerb selbst nicht ernst nehmen. Wie auch, wenn eine Fertigstellung von Stuttgart 21 angesichts der explodierenden Kosten und technischen bzw. Genehmigungsproblemen überhaupt in Frage steht und wenn, dann eine Bebauung des Rosensteinareals frühestens in den 30er Jahren denkbar wäre.

Das Aktionsbündnis schlägt als städtebauliche und klimaverträglichere Alternative die Bebauung des C-Areals, das bei einem Umstieg schnell von Baulogistik frei zu räumen wäre und viel zeitnäher die Realisierung von 1000 Wohneinheiten ermöglichen würde. Das Konzept firmiert als „Die neue Prag“, s. www.umstieg-21.de/4-staedtebauliche-chance.html

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zum Tod von Magda Bubetz: Brief von ihrem Bruder

Eine Freundin der kürzlich verstorbenen Magda Bubetz meldete sich bei mir mit folgenden Worten:

Sehr geehrter Herr von Hermann, der Bruder Walter von Frau Bubetz hat mich auf Ihren Nachruf aufmerksam gemacht und den Wunsch geäußert, noch einen weiteren Text anzuführen.

Dieser Bitte will ich hier entsprechen:

Ein Maus-Klick auf die Brief-Grafik öffnet den Brief in lesbarer Größe.

Ein Kommentar

Nachrufe auf Magda Bubetz: „Kopf bleibt oben“


Karikatur: Kostas Koufogiorgos

Fotografischer Nachruf von Alexander Schäfer.

"Kopf bleibt oben"-Schild: selbst auf DIN A4 ausdrucken und bei den Montagsdemo gegen S21 hochhalten
-> download vom Twitter-Kanal von Alexander Schäfer
-> direkter download hier bei BAA

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Feinstaub in Tiefbahnhöfen: „Stuttgarter Werte werden alles in den Schatten stellen.“

Arno Luik in der KONTEXT-Wochenzeitung vom 24.04.2019

… Die Züge kommen nach langen Tunneln in den Bahnhof, die sind bis zu 30 Kilometer lang, 23mal länger als in Zürich. Und deswegen gibt es dann einen sogenannten Kolbeneffekt: Die Züge schieben die kontaminierte Luft in die Haltestation rein. Absehbare Folge: Dort wird die Luft viel, viel höher verdreckt sein als im sehr verdreckten Bahnhof Zürich. Rößler: „Da sich der Feinstaub zu einem erheblichen Teil aus Eisen, also Abrieb der Räder und Schienen und anderen Metallen, den Bremsscheiben, zusammensetzt, ist zu befürchten, dass diese relativ schweren Partikel an die tiefste Stelle des Tunnelsystems absinken beziehungsweise von den fahrenden Zügen dorthin geblasen werden, wo sie sich immer stärker konzentrieren." … Und noch etwas: Feinstaub ist nicht gleich Feinstaub. Es gibt gefährlichen und besonders gefährlichen. Zünden Sie in einem geschlossenen Raum eine Kerze an, dann knallen die Feinstaubwerte kurz nach oben. Doch dieser Feinstaub ist lange nicht so gesundheitsschädlich wie Eisenbahn- oder Autofeinstaub. Deren schwere Giftpartikel gelangen schneller über die Nase bis in die Lunge, sie gelangen auch eher ins Blut – sie können also eher Herz- und Kreislauferkrankungen auslösen.

Der Tiefbahnhof ist schon im Normalbetrieb unzumutbar

Der Tiefbahnhof Stuttgart: ein Hochrisikobahnhof der ganz besonderen, nein, der unverantwortlichen Art: Es gibt keinen funktionierenden Brandschutz – das ist bekannt. Aber dass er schon im Normalbetrieb unzumutbar ist – das ist bisher nicht bekannt. Seit Jahren weist Eberhard Happe, ehemaliger Bahndirektor, auf dieses Problem der Feinstaubbelastung durch das Abbremsen hin – vergebens. Das sei „ein ganz heikles Thema", aber es werde „einfach nicht zur Kenntnis genommen". …

Weiter im Text geht‘s HIER

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„Kopf bleibt oben“: Magda Bubetz gestorben

Foto: Alexander Schäfer

Dieses Demo-Schild mit doppelter Bedeutung war jahrelang bei jeder Demo gegen S21 zu sehen - nun ist seine Erschafferin und Trägerin Magda Bubetz an Ostern gestorben.

Weitere Fotos von Magda Bubetz mit ihrem Schild auf dem Twitter-Kanal von Alexander Schäfer.

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Ein weiteres unnützes Großprojekt

Rede von Harry Stürmer, Bürgerbewegung Satorralaia aus Donostia-San Sebastian, auf der 461. Montagsdemo am 15.4.2019

Hallo,

ich komme aus dem Baskenland, konkret aus der kleinen Stadt Donostia-San Sebastián, 180.000 Einwohner, an einer schönen Bucht am Atlantischen Ozean gelegen. Ich freue mich sehr, heute endlich mal in Stuttgart zu sein, um an einer eurer berühmten Montagsdemos teilnehmen zu können.

Vor drei Jahren haben uns Maggie, Elsbeth und Pierre schwer beeindruckt, als sie auf einer Veranstaltung bei uns in Donostia in der Zentralbibliothek Koldo Mitxelena über Stuttgart 21 und den langjährigen Widerstand dagegen berichtet haben. Ich soll euch allen übrigens viele liebe und solidarische Grüße von den Mitgliedern unserer Gruppe Satorralaia ausrichten.

Der Name Satorralaia ist baskisch und bedeutet soviel wie fröhlicher oder munterer Maulwurf.

Der Name bezieht sich auf unser Nahverkehrssystem, das eigentlich momentan (noch) ziemlich gut funktioniert – eine Verbesserung könnte leicht durch eine bessere Bus-Bahn Koordination erreicht werden, sowie durch den Ausbau der Zweigleisigkeit auf den eingleisigen Streckenabschnitten bei der Bahn.

Das öffentliche Verkehrssystem besteht aus zwei Teilen: regionale sowie innerstädtische Busse, deren Flotte in den letzten Jahren kontinuierlich erneuert wurde – mit Hybrid-Fahrzeugen und seit zwei Jahren auch mit mehreren 100 % elektrischen Bussen, die in der baskischen Firma Irizar hergestellt werden. Der andere Bestandteil ist ein Regionalzug, eine Art S-Bahn der baskischen Gesellschaft Euskotren. Diese S-Bahn hat zwei Linien: einmal den Küstenzug von Donostia nach Bilbao, und zum zweiten eine Verbindung vom französischen Grenzort Hendaye über Donostia bis zu dem industriellen Ort Lasarte im Westen von Donostia. weiterlesen

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25 Jahre S21: Mit ein bisschen Mut würde man S21 heute beenden!

Pressemitteilung der Parkschützer vom 17.4.2019

25 Jahre S21: Mit ein bisschen Mut würde man S21 heute beenden!

Stuttgart, 17.4.2019: Zum bevorstehenden 25. Jahrestag der Verkündigung der S21-Pläne im Stuttgarter Landtag am 18.4.1994 fordert die Bürgerbewegung gegen S21 eine mutige Entscheidung von Bahn, Stadt und Land: Umstieg 21 statt S21.

„Mit dem Wissen von heute hätte man S21 nie begonnen“ zitiert Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, den jetzigen Bahnchef Lutz und dessen Vorgänger Grube. „Da ist es absurd, 25 Jahre an laufenden Fehlentscheidungen auch noch zu feiern. Mit ein bisschen Mut würden Lutz, Kretschmann und Kuhn das Projekt heute beenden! Denn heute weiß jeder, dass dies das einzig Vernünftige ist angesichts der massiven Planungsmängel, angesichts der vielen Bauprobleme und angesichts der exorbitanten Kosten. Jeder Tag, den Bahn, Land und Stadt die Entscheidung weiter hinausschieben, ist ein verlorener Tag für Stuttgart und bedeutet noch mehr verlorenes Geld für die marode Bahn. Mit dem Konzept Umstieg 21 gibt es einen guten Ausweg aus der Sackgasse, in der man sich seit 25 Jahren befindet. Von Umstieg 21 würden alle Beteiligten profitieren.“

Beim Konzept 'Umstieg 21' werden die vorhandenen S21-Baustellen genutzt, um den Stuttgarter Hauptbahnhof in einen zukunftsfähigen, klimaschonenden Verkehrsknoten umzubauen: Ausreichend Gleis-Kapazität für den integralen Taktverkehr (Deutschlandtakt), ein zentraler Busbahnhof sowie eine Fahrrad- und Carsharing-Station unter dem Bahnhof. Außerdem wird mit Umstieg 21 sofort viel städtischer Boden frei für dringend benötigten Wohnungsbau (die sogeenannten C-Areale in Stuttgart-Nord). Und der S-Bahn-Ringschluss vom Neckartal über den Flughafen bis nach Herrenberg wäre unter Nutzung eines bereits gebauten S21-Viadukts möglich.

Details zum Konzept Umstieg 21 finden Sie unter: https://www.umstieg-21.de/

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