Recht herzlichen Dank für die Chance, für die Möglichkeit, heute hier zu Euch sprechen zu dürfen. Ich habe im Vorfeld drei Mal geschaut und die Zahl mir drei Mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen: 576! Das ist Kampfkraft, das ist Standhaftigkeit, und da haben sogar wir von der GDL noch ein Stück zu lernen. Dafür kann ich Euch nur beglückwünschen und sagen: macht weiter so! 576 Montagsdemos, das sind über elf Jahre ohne Corona, das ist ein toller Kampf, den Ihr da hinlegt.
Wir sind als GLD auch kampfkräftig, wir sind schlagkräftig, und wir werden nicht immer gemocht. Und heute ist so ein Tag, an dem wir sicherlich nicht gemocht werden. Denn unsere Kollegen sind wieder in einen Arbeitskampf gegangen – ein Arbeitskampf, der richtig und der notwendig ist. Ein Arbeitskampf gegen ein Bahnmanagement, das mit Lug und Trug die Öffentlichkeit blendet, aber auch die Mitarbeiter demotiviert. Etwas, was auch Ihr mit Euren Aktionen rund um Stuttgart 21 kennt.
Und es geht nicht nur um die Lokführer. Es geht um die Zugbegleiter und Fahrdienstleiter, es geht um die Kollegen, die an den Bahnsteigen Auskünfte geben, die Euch helfen, die richtigen Bahnsteige zu finden. Es geht um die Kollegen in den Werkstätten, die Züge instand halten. All diesen bringt der Bahnvorstand die selbe Wertschätzung, nämlich keine entgegen, genauso wie Euren Interessen und Forderungen zu Stuttgart 21. Das lassen wir uns nicht bieten und dagegen kämpfen wir, egal was die Medien sagen.
Und es tut gut, Eure Unterstützung an unserer Seite zu wissen. Es tut gut, wenn unsere Streikzeitung von vielen, die heute hier stehen, mitgenommen wird, und Ihr so mithelft, diese bei den Menschen und Fahrgästen zu verteilen. Und dafür möchte ich mich im Namen der gesamten GDL, der Kolleginnen und Kollegen bei Euch bedanken, für Euer tolles Engagement, und dafür, dass Ihr mit Eurem Namen unseren Kampf unterstützt, so wie auch wir Eure Demonstrationen unterstützen. Recht herzlichen Dank!
Und es ist nichts Unredliches, was wir für die Eisenbahner und Eisenbahnerinnen verlangen: 3,2% über 28 Monate, 600 Euro Einmalzahlung Coronaprämie, keinen Angriff auf unsere Betriebsrenten und keinen Angriff auf das kleine bisschen Planungssicherheit, das wir uns in über 10 Jahren Tarifauseinandersetzung erkämpft haben. All das ist normal, ist real, das hat auch der öffentliche Dienst bekommen, nicht mehr wollen wir. Und weil uns das Bahnmanagement nicht mal das bereit ist zu gönnen, kämpfen wir und sind wieder im Streik. Und wir werden auch solange kämpfen, bis wir dieses erreicht haben. Damit die Eisenbahner und Eisenbahnerinnen die Wertschätzung erhalten, die sie verdient haben! weiterlesen →