Nächster Nordflügel-Prozess: Einlassungen vom 25.8.2011

Am 26.7.2010 demonstrierten ca. 50 Menschen gegen den Abriss des Nordflügels und gegen Stuttgart 21. Es war die erste große entschlossene Aktion zivilen Ungehorsams und erfuhr erstmals bundesweite Aufmerksamkeit. Es fanden bereits einige Verhandlungen dazu statt und gestern eine weitere vor dem Amtsgericht Stuttgart. Zudem wurde genau vor einem Jahr, am 25.8.2010, mit dem Abriss des Nordflügels begonnen.

Beim dem Prozess lies sich die Richterin und die Staatsanwältin auf eine Anregung eines Angeklagten ein. Daraufhin wurden die Verfahren für zwei Angeklagte unter Auflagen eingestellt. Sie müssen nun 60 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.

Die drei anderen Angeklagten plädierten auf Freispruch. Zwei wurden zu 10 Tagessätzen à 40 bzw. 50 Euro, einer zu 20 Tagessätzen à 5 Euro verurteilt.

Hannes Rockenbauch, Benjamin Maier und Johannes Margraf trugen ihre Einlassungen und Schlußplädoyers frei vor.

Einlassung und Schlussplädoyer von Karl Braig

Einlassung und Schlussplädoyer von Dominik Blacha

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3 Antworten zu Nächster Nordflügel-Prozess: Einlassungen vom 25.8.2011

  1. Politologe sagt:

    So sieht sie also aus, die Freiheit und Demokratie, die die NATO-Imperialisten mit Krieg und Terror in alle Welt exportieren wollen.

    Diejenigen, die sich gegen Rechtsbruch zur Wehr setzen und ihre demokratischen Grundrechte wahrnehmen, die ihren Lebensraum verteidigen, werden zu Kriminellen gemacht.

    Und die Agenten des Kapitals dürfen sich weiterhin und immer noch dreister unwidersprochen und ungestraft alles erlauben.

  2. Uwe Mannke sagt:

    Diese Schlussplädoyers sind daraufhin zu untersuchen, an wen sie sich tatsächlich richten und wen sie auf welche Art auch immer erreichen und so etwas bewirken.

    Grundsätzlich gibt es 2 Zielrichtungen:
    – Verunsicherung bei der Justiz direkt erzeugen, auch wenn es sich beim Urteil kaum auswirkt.
    – Begeisterung bei den Zuhörern im Gerichtssal, sodass diese in ebensolchem Tun bestärkt werden.

    Dabei ist es immer wichtig, zu wissen, welche Strategie verfolgt wird.

    Es kann eine Auseinandersetzung mit dem System, Staat an sich sein.
    oder der Aufruf, bestehendes Recht angemessen und neu umzusetzen.
    Es kann aber auch die Formulierung eines Rätsels sein, weil unser gesamtes Gesellschaftssystem in einer bestimmten Art korrupt ist und wir ein Teil dieses Systems sind und jede Art von Kritik auch auf uns zurück fällt. Die Unterteilung zwischen Gut und Böse ist in der Realität nicht immer einfach.

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