Rede von Dipl.-Ing. Klaus Gebhard, Ingenieure22, auf der 383. Montagsdemo am 28.8.2017
Das Desaster von Rastatt und die Folgen
Guten Abend, liebe Bewohner eines Dritte-Welt-Landes,
ja, sie haben richtig gehört, so weit ist es schon gekommen: Unser einst so stolzes High-Tech-Land wird wegen der bei uns sich so auffällig häufenden Bau-Desaster vom Ausland mittlerweile als Entwicklungsland verspottet. So schreibt etwa die Basler Zeitung zum jüngsten Rastatter Tunnelbohr-Unglück: „Die Schweiz täte gut daran, Deutschland künftig als Drittweltstaat einzustufen, insbesondere, wenn es dort um Infrastruktur- und Verkehrspolitik geht. Die Schweiz muss sich deshalb überlegen, ihr Entwicklungshilfebudget aufzustocken, um so im Krisengebiet vor Ort dringend benötigte Planer und Ingenieure zum Einsatz bringen zu können. Nach Deutschland mitreisen könnten gleich auch ein paar Juristen, die in Berlin die Bedeutung von Unterschriften erklären. Deutschland hat sich 1996 per Staatsvertrag verpflichtet, seinen Gotthard-Zubringer auf eigenem Territorium fertigzustellen. Rechtzeitig. Der Termin ist verstrichen, ein neuer ist nicht in Sicht.“
Also nochmal guten Abend, liebe Eingeborene eines Bahn-Schwellenlandes!
Mit dem jüngsten Unglück in Rastatt haben wir einen gewichtigen Grund mehr, den systemischen Ursachen für die schmählich sich häufenden Großprojekts-Debakel in unserem Land und Ländle auf den Grund zu gehen. Wir brauchen dazu keine TVM, keine Tunnelvortriebsmaschine, dafür reicht eine LVM, eine Logikvortriebsmaschine. Die hat jeder direkt unter seinem Schädeldach. weiterlesen






