Es klappert die Mühle am Nesenbach – die Justiz und Stuttgart 21

Rede von Dieter Reicherter, Vorsitzender Richter am Landgericht a.D., auf der 699. Montagsdemo am 11.3.2024

Liebe Freundinnen und Freunde,

heute will ich über juristische Verfahren im Zusammenhang mit Stuttgart 21 berichten. Inzwischen sind es sehr viele. Ich fürchte, das wird eine Fortsetzungsgeschichte, und ihr dürft mich noch öfter auf der Bühne erleben. Damit es nicht zu trocken wird, hat sich die Capella Rebella wieder bereit erklärt, die Rede mit passenden Liedern aufzulockern. Dafür ein ganz toller Dank!

Meine Aufstellung der Themen war bereits fertig, als mich ein befreundeter Journalist auf die Idee eines ganz dringenden Projekts brachte. Es ist nämlich höchste Zeit, angesichts des von der Stuttgarter Zeitung als Desaster bezeichneten Zustands des Projekts Stuttgart 21 die Schuldigen nicht nur zu benennen, sondern auch zur Verantwortung zu ziehen. Wenn schon der CSU-Kasper Andi Scheuer wegen lächerlicher 243 Millionen Euro Schaden durch seine Mautverträge fast verklagt worden wäre, so muss erst recht juristisch vorgegangen werden gegen diejenigen, die jetzt schon über 11 Milliarden Euro auf dem Gewissen haben. Ob man da ein Tribunal veranstalten, einen Untersuchungsausschuss einsetzen, strafrechtlich wegen Untreue ermitteln oder als geschädigtes Land, Landeshauptstadt, Region, Flughafen Klage erheben müsste, muss dringend geklärt werden. Spontan fallen mir als Beklagte Grube, Mappus, Schuster und Ramsauer ein. Ich sehe schon, das muss in einer Extrarede vertieft werden.

Nun aber zu den schon anhängigen juristischen Verfahren.  weiterlesen

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Deutsche Bahn: Die Insider – Tricks hinter den Kulissen

Sendung im ZDF vom 5.3.2024:

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzeit/deutsche-bahn-die-insider-100.html

 

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„Wer die Bahn so ruiniert, kann sie nicht retten“

Interview von Steffen Herrmann mit Arno Luik in der Frankfurter Rundschau vom 5.3.2024

Bei der Deutschen Bahn wird gestreikt, mal wieder. Für 35 Stunden will die Lokführergewerkschaft GDL den Bahnverkehr lahmlegen und damit auf ihre Kernforderung hinweisen: die Absenkung der Arbeitszeit auf 35 Wochenstunden. Im Interview spricht der Autor und Bahnkenner Arno Luik über die Hintergründe des Konflikts, falsche Umweltversprechen und darüber, wie die Deutsche Bahn zum Sanierungsfall wurde.

Herr Luik, die Verhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL sind geplatzt. Hat Sie das überrascht?

Da ich die Bahn kenne und weiß, wie sie agiert und wie sie Öffentlichkeitsarbeit beherrscht, bin ich nicht überrascht. Sie hat offensichtlich eine Indiskretion begangen und Interna an die Medien gegeben. So wird Stimmung gemacht.

Wie konnte es soweit kommen? Von außen sah es ja gut aus: vertrauliche Gespräche, zwei erfahrene Moderatoren.

Ich glaube, dass die Bahn-Spitze kein großes Interesse daran hat, dass die GDL-Forderungen geräuschlos in einem Kompromiss umgesetzt werden. Die GDL ist für die Bahn-Chefs einfach lästig. Zu kämpferisch. Sie möchten, vermute ich, dass die GDL nicht tariffähig ist. Das ist der Grund für die Aggressionen zwischen den beiden Tarifparteien. weiterlesen

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Die 698. Montagsdemo am 4.3.24 auf dem Schlossplatz

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Die 699. Montagsdemo am 11.03.24 auf dem Schlossplatz

Die 699. Montagsdemo findet am 11. März 2024 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der  Demozug, ausgehend vom Schlossplatz bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Dr. Jörg Schmid, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW): "13 Jahre nach Fukushima"
  • Dieter Reicherter, Vorsitzender Richter am Landgericht a.D.; "Es klappert die Mühle am Nesenbach - Die Justiz und Stuttgart 21"

Musik: "Fiðla", Martl Jäckel &  Áron Várda, Violine und Schlagzeug
Moderation:
Michael Kaufmann, Badener gegen S21

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In Memoriam Winfried Wolf

Video von Klaus Gietinger:

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In Memoriam Winfried Wolf – wir denken an einen visionären Maulwurf

Rede von Tom Adler, Demoteam, auf der 698. Montagsdemo am 4.3.2024

Meine Damen und Herren, liebe Freund*innen,

die Ereignisse der letzten Wochen bestätigen heftiger als gedacht, wie „abgrundtief und bodenlos“, wie schwankend der Grund ist, auf den die politischen Mehrheiten und die Immobilien- und Baukonzerne immer noch ihr Projekt setzen wollen, ständig begleitet von arglistiger Täuschung der Öffentlichkeit und frecher haltloser Propaganda. Denn durchs faktenblinde Weiterbauen sollen wenigstens die Milliardenprofite gesichert in die Konzern-Kassen gelenkt sein, nachdem alle Stuttgart-21-Verheißungen wie Seifenblasen geplatzt sind.

„abgrundtief + bodenlos – Stuttgart 21, sein absehbares Scheitern und die Kultur des Widerstands“ – so lautet der Titel des Standardwerks über das zerstörerische Projekt Stuttgart 21 und unsere Protestbewegung. Unser Freund, unser unermüdlicher Mitstreiter Winfried Wolf hat es uns gewidmet, „den Aktivistinnen und Aktivisten gegen Stuttgart 21, als einer Bewegung für das Recht auf Stadt, für Demokratie und Urbanität  und für den aufrechten Gang: ‚Oben bleiben‘!“. weiterlesen

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18 Milliarden Euro, die schwäbische Hausfrau und die DB InfraGO

Rede von Joachim Holstein, „Bürgerbahn – Denkfabrik für eine starke Schiene“, auf der 698. Montagsdemo am 4.3.2024

Liebe Stuttgarterinnen und Stuttgarter, liebe Freundinnen und Freunde einer vernünftigen Bahn mit einem gescheiten Bahnhof,

vor fünf Jahren war der 4. März auch ein Montag, das heißt: wir waren hier auf dem Schlossplatz, Bernd Köhler und Joachim Romeis machten die Musik, und für die politische Bildung sorgte Winfried Wolf – er bezeichnete die Montagsdemos ja oft als „Volkshochschule unter freiem Himmel“. Winnie sprach über die pharaonenhaften – und gescheiterten – Großprojekte eines gewissen Rüdiger Grube. Nach der Demo gingen wir in den Württembergischen Kunstverein, wo Winnie seinen 70. Geburtstag feierte – auch das war eine politische und kulturelle Veranstaltung.

www.bei-abriss-aufstand.de/2019/03/04/video-der-455-montagsdemonstration-gegen-stuttgart-21-am-04-03-2019/

www.bei-abriss-aufstand.de/2019/03/05/groessenwahn-und-wachstumszwang-drei-zerstoererische-monsterprojekte-und-eine-verstoerende-personalie-daimler-chrysler-a380-stuttgart-21-der-herr-r-g/

Winnie wäre heute 75 geworden, und ich bin mir sicher, er hätte es sich nicht nehmen lassen, auch an diesem Geburtstag zu Euch, zu uns zu sprechen und dazu aufzurufen, den Kopf oben zu behalten und oben zu bleiben. weiterlesen

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Kultur des Widerstands: Esky Bail – fast 30 Jahre Kunst im Widerstand gegen Stuttgart21. Ein Video-Dokument.

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Die 698. Montagsdemo am 04.03.24 auf dem Schlossplatz

Die 698. Montagsdemo findet am 04. März 2024 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der  Demozug, ausgehend vom Schlossplatz über die Richard-von-Weizsäcker-Planie, nach rechts über den Schillerplatz bis zum Marktplatz. Dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

Redner:

  • Joachim Holstein, „Bürgerbahn - Denkfabrik“; "18 Milliarden Euro, die schwäbische Hausfrau und die DB InfraGO"
  • Film von Klaus Gietinger, "In Memoriam Winfried Wolf - Wir denken an einen visionären Maulwurf"

Musik: Hagen Klee, Liedermacher aus Ludwigsburg, Gitarre und Gesang
Moderation:
Johanna Tiarks, Fraktionsgemeinschaft „Die FrAktion“

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Die 697. Montagsdemo am 26.2.24 auf dem Schlossplatz

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Die Gäubahnunterbrechung und die Blockadehaltung der Stadt Stuttgart               

Rede von Dipl. Ing. Frank Distel, Stellvertretender Vorstand der Schutzgemeinschaft Filder e.V. und Bürgermeister a.D, auf der 697. Montagsdemo am 26.2.2024

Liebe Mitstreiter gegen die größte Fehlplanung deutscher Eisenbahngeschichte! Gegen den Tunnelwahnsinn und die Zumutung, die Gäubahn womöglich 15 Jahre lang rechtswidrig zu unterbrechen.

Professor Weibel, der Ex-CEO der Schweizer Bundesbahnen, hat letzten Montag bei der Gäubahnveranstaltung im Rathaus Johann-Wolfgang von Goethe mit den Worten zitiert: „Wer unten anfängt sein Hemd falsch zuzuknöpfen, kommt oben auch falsch raus“. Dieses Zitat passt fast wie kein zweites auf diese katastrophale Fehlplanung.

Schon mit dem Einstieg der Bahn damals in dieses Immobilienprojekt saß der unterste Hemdknopf im zweiten Knopfloch von unten. Von Anfang dieses Wahnsinns an hatten wir, die Gegner, mit unserem Protest recht, und die Bahn hätte noch alle Zeit gehabt, auf die Sanierung und Modernisierung eines der besten deutschen Bahnhöfe umzuschwenken.

Leider hat die Bahn dann mit Rückenwind der Politik den zweiten Knopf ins dritte Knopfloch geknöpft, dann den dritten ins vierte, usw. Dies, obwohl Ministerpräsident Kretschmann den Gegnern mehrmals bescheinigt hat, sie hätten auf ganzer Linie recht! Dann kamen Schritt für Schritt die von uns schon längst vorausgesagten Kostenerhöhungen, bei denen die lokalen Projektpartner womöglich einen schweren taktischen Fehler begangen haben, nämlich bei jeder Kostenerhöhung den Weiterbau zu fordern. Das muss nicht – aber es kann – dem Land, der Stadt usw. bei der Klage der Bahn auf Beteiligung an den Mehrkosten beim Verwaltungsgericht Stuttgart noch böse auf die Füße fallen. weiterlesen

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