Die 639. Montagsdemo am 5.12.22 auf dem Kleinen Schlossplatz
Teileröffnung der Neubaustrecke Stuttgart – Ulm: Unsinn, Risiko, Betrug
Rede von Martin Poguntke, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, Theologinnen und Theologen gegen Stuttgart 21, auf der 639. Montagsdemo am 5.12.2022
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
Sie haben’s mitbekommen, die Medien laufen sich langsam warm: Am kommenden Wochenende wird die Neubaustrecke eröffnet. Oder sagen wir mal: teileröffnet, denn die Fortsetzung von Wendlingen über die Filder, vorbei am Flughafen, ist ja noch nicht fertig, und man kann auch noch lange nicht in den Tiefbahnhof einfahren.
Wie auch immer – Bahn, Politik und Stadt Ulm feiern schon mal kräftig. Am kommenden Freitag fährt von Stuttgart ein ICE nach Ulm, in dem nur akkreditierte Presseleute mitfahren dürfen. Auch ab Wendlingen fährt ein Regionalzug nach Ulm – mit Halt in Merklingen, auch nur für die Medien offen. Und dann – ganz eindrucksvoll – sollen um 11.45 Uhr beide Züge – Regionalzug und ICE – parallel in die Gleise 2 und 3 des Ulmer Hauptbahnhofs einlaufen. Anschließend zieht man in gemeinsamem Gang zur Bahnhofspassage, der sogenannten „Sedelhof Passage“, um dort mit illustren Gästen zu feiern und einander Jubelreden zu halten.
Leider ist nicht zu erwarten, dass da dabei auch nur ein Wort der Klarheit gesprochen werden wird, darüber, was für eine Fehlplanung das Ganze ist. Ja, die Neubaustrecke ist natürlich – im Unterschied zum S21-Kellerbahnhöfle – wirkliche zusätzliche Infrastruktur, die wirklich zusätzliche Züge möglich macht. Deswegen haben wir ja diese NBS auch bei unserem Protest nur nebenher laufen lassen. Aber zusätzliche Infrastruktur kann mehr oder weniger sinnvoll sein. Und diese NBS ist sehr wenig sinnvoll. Sie ist vielmehr ein gefährliches und ein klimaschädliches Projekt – und zudem ein betrügerisches. weiterlesen
Video 639. Montagsdemo: Teileröffnung der Neubaustrecke nach Ulm – Unsinn, Risiko, Betrug
Die 639. Montagsdemo am 05.12.22 auf dem Kleinen Schlossplatz
Die 639. Montagsdemo findet am 05. Dezember 2022 ab 18 Uhr auf dem Kleinen Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Kleinen Schlossplatz zur Theodor-Heuss-Straße, weiter nach rechts zur Bolztraße, weiter nach links auf die Königstraße bis zur Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Martin Poguntke, Sprecher des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21, Theologinnen und Theologen gegen Stuttgart 21; "Teileröffnung der Neubaustrecke Stuttgart-Ulm – , Unsinn, Risiko, Betrug"
Gäubahngipfel, S21- und Zusatztunnel, Neubaustrecke Wendlingen-Ulm: Medienhype ante portas - und niemand schert sich um CO2-Emissionen und 1,5 Grad.
Denn was für Exxon, Shell, Katar, Kuwait, USA... das Geschäftsmodell mit den Fossilen ist, ist für Herrenknecht, Hoch-Tief, Züblin, Strabag, Porr, Heidelberger Zement das Geschäftsmodell mit Tunneln, Beton und Stahl.
Deswegen: 5.12., 18:00, Kleiner Schlossplatz Montagsdemo gegen Stuttgart 21
Musik: Georg & Johannes Bomhard, Gitarre und Gesang
Moderation: Margarete Bühler, Mahnwache
Die 638. Montagsdemo am 28.11.22 auf dem Kleinen Schlossplatz
China bebt
Peter Grohmanns Wettern der Woche am 28.11.2022
Die Welt jubelt: In China wird demonstriert! Gegen Xi (für meine alten China-Freunde: 習近平/习近平), gegen die korrupten und anderen Kommunisten, gegen den Kapitalismus, für Menschenrechte. Steht auf, rufen die Demonstranten, steht auf, rufen auch die Demonstrantinnen! Alle, die keine Sklaven mehr sein möchten, rufen sie, steht auf! Erhebt Euch!
Normalerweise stehen die meisten Massenmedien unseres Vaterlandes und die ihnen unterstellten Regierungen derartigen Forderungen eher skeptisch gegenüber. Eine Demo muss angemeldet und genehmigt werden, glauben sie. Aber Glauben ist nicht Wissen: Bei uns haben nämlich alle Deutschen das Recht, sich jederzeit ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln – und das auch noch ungehindert durch die Polizei! weiterlesen
Der Stuttgarter Tunnelwahnsinn nimmt kein Ende
Rede von Steffen Siegel, Schutzgemeinschaft Filder, auf der 638. Montagsdemo am 28.11.2022
Eigentlich weiß doch jeder, ein Durchgangsbahnhof ist viel geschickter als ein Kopfbahnhof. Warum stimmt dies bei S21 nun aber ganz und gar nicht? Nun, Stuttgart bildet einen Kessel mit Öffnung nach (Nord-)Osten, Richtung Neckar. Also fährt man sinnvollerweise schon seit jeher aus Richtung Nordosten in den Kessel und in den Kopfbahnhof hinein und dann wieder nach Nordosten hinaus.
Ein- und ausfahrende Züge stören sich nicht: Stuttgart hat ein geniales „Tunnelgebirge“, durch das Züge raffiniert mehrstöckig mit Höhenunterschieden bis zu 12 Metern neben-, über- und untereinander hinweg geführt werden und das Stuttgart zu den besten Bahnhöfen Deutschlands macht.
Doch was sagte der Stuttgarter Verkehrsexperte Prof. Martin bereits 2009: „Der heutige Stuttgarter Hauptbahnhof entspricht 16 nebeneinander liegenden Sackgassen. Wenn ein Zug diagonal ausfährt, versperrt dieser eine Zug alle anderen Ein- und Ausfahrten…. Dagegen können acht Durchfahrgleise in Verbindung mit der geplanten Ringstruktur und trotz unveränderter Zulaufstrecken deutlich mehr Zugverkehr aufnehmen.“
Kann es sein, dass ein Verkehrsfachmann noch nie vom genialen Tunnelgebirge in Stuttgart gehört hat? Sollte man eigentlich nicht Prof. Martin den Professorentitel absprechen? weiterlesen
Die 638. Montagsdemo am 28.11.22 auf dem Kleinen Schlossplatz
Die 638. Montagsdemo findet am 28. November 2022 ab 18 Uhr auf dem Kleinen Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Kleinen Schlossplatz zur Theodor-Heuss-Straße, weiter nach rechts zur Bolztraße, weiter nach links auf die Königstraße bis zur Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
- Steffen Siegel, Schutzgemeinschaft Filder; "Der Stuttgarter Tunnel-Wahnsinn nimmt kein Ende"
Gäubahngipfel, S21- und Zusatztunnel, Neubaustrecke Wendlingen-Ulm: Medienhype ante portas - und niemand schert sich um CO2-Emissionen und 1,5 Grad.
Denn was für Exxon, Shell, Katar, Kuwait, USA... das Geschäftsmodell mit den Fossilen ist, ist für Herrenknecht, Hoch-Tief, Züblin, Strabag, Porr, Heidelberger Zement das Geschäftsmodell mit Tunneln, Beton und Stahl.
Deswegen: Protest am Montag, 28.11., 18:00, Kleiner Schlossplatz Stuttgart!
Musik: Anja Wiggenhauser, Gitarre & Gesang
Moderation: Katja Luft, Capella Rebella
Video 637. Montagsdemo am 21.11.22 auf dem Kleinen Schlossplatz
Pressegespräch zu „Das Trojanische Pferd“ am 21.11.2022
Katar über Köln in den Pfaffensteig
Über die Zusammenhänge zwischen dem DB-Engagement in Doha, dem ICE-Brand in Köln und dem Abtauchen der Gäubahn in einen Pfaffensteigtunnel
Rede von Dr. Winfried Wolf, Verkehrsexperte, Journalist und Herausgeber von ‚LunaPark21′, auf der 637. Montagsdemo am 21.11.2022
Gestern begann die Fußballweltmeisterschaft in Katar. Es ist erfreulich, dass es in den letzten Wochen dazu viel Kritik in den Medien gab. Wegen des Todes Tausender nepalesischer und pakistanischer Vertragsarbeiter, die die Stadien geschaffen haben. Wegen der Frauenfeindlichkeit, der Homophobie und der Transphobie, von denen das katarische Gesellschaftssystem charakterisiert ist.
Rufen wir uns nochmals die extrem anti-demokratischen Dimensionen ins Bewusstsein: In Katar leben drei Millionen Menschen. Von denen hat nur ein Zehntel einen katarischen Pass, womit sie als Bürger gelten. Ich sage „Bürger“. Das Wort wird nicht gegendert. Denn die rund 150.000 katarische Bürgerinnen sind ebenfalls weitgehend rechtlos. Insgesamt sind 95 Prozent der Bevölkerung – überwiegend Arbeitskräfte aus Pakistan, Indien, Bangladesch und besagte Katarerinnen – absolut entrechtet.
Kritik im Rahmen großer Sportereignisse ist richtig. Ich erinnere daran, dass es eine vergleichbare, ebenso notwendige Kritik bei der Olympiade in Mexiko 1968 nicht gab. Damals hatte das mexikanische Militär wenige Wochen vor Beginn der Spiele auf dem Tlatelolco-Platz mehrere Hundert protestierende Jugendliche erschossen.
Es gab eine solche Kritik auch nicht zehn Jahre später, 1978, bei der Fußball-WM in Argentinien. Mit dieser Weltmeisterschaft wurde die Militärdiktatur des General Jorge Rafael Videla gestärkt. Dieser und sein Regime waren verantwortlich für die Ermordung von rund 30.000 Menschen, vor allem Gewerkschaftsmitglieder und Linke. weiterlesen
Stuttgart 21 Abstellbahnhof Untertürkheim – die Fehlplanungen gehen in die nächste Runde
Rede von Michael Brunnquell, Ingenieur, Vorstand Bürgerinitiative „Lärmschutz Untertürkheim e.V.“, auf der 636. Montagsdemo am 14.11.2022
Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 636. Montagsdemo,
auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen. Es ist wirklich ein starkes Zeugnis, dass Ihr jetzt schon zum 636. Mal für Eure Überzeugungen demonstriert! Als Ihr mit dem Protest angefangen habt, da habe ich noch in Nürnberg studiert. Natürlich habe ich mitbekommen, dass hier ein großes Bauprojekt geplant ist und dass es mehr als kontrovers ist. Aber für mich war das weit weg.
Bis zu dem Moment, als ich nach Stuttgart – genauer gesagt nach Untertürkheim – gezogen bin. Jetzt bin ich selbst Betroffener. Und ich kann Eure Wut und Euren Ärger über die Planung und Durchführung komplett nachvollziehen.
Untertürkheim ist wahrscheinlich einer der Stadtteile, der langfristig zu den großen Verlieren von S21 zählen könnte. Wieso ist das so? Was plant die Bahn in Untertürkheim?
Ein Verkehrsknotenpunkt wie Stuttgart benötigt Abstellfläche für viele Züge, z.B. nach Betriebsschluss oder zum Bereitstellen für Züge, die in Stuttgart starten. Aktuell wird dazu das Areal beim Rosensteinpark genutzt. Diese Fläche soll zur Stadtentwicklung genutzt werden, und der Abstellbahnhof soll nach Untertürkheim umziehen. Warum ist das so lukrativ? Auf dem Rosenstein-Abstellbahnhof sollen 4.500 Wohnungen entstehen. Wie viele davon bezahlbar sein werden, kann sich jeder an fünf Fingern abzählen.
Und was bedeutet das für Untertürkheim? weiterlesen






