Zur Vorstellung des „Alternativen Geschäftsberichts Deutsche Bahn 2021“ am 30.3.2022 in Berlin u.a. mit Dieter Reicherter vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21
Zur Vorstellung des „Alternativen Geschäftsberichts Deutsche Bahn 2021“ am 30.3.2022 in Berlin u.a. mit Dieter Reicherter vom Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21
Die 607. Montagsdemo findet am 04. April 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, weiter auf die Königstraße, rechte Seite der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
Motto: "Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: Walter Spira, Liedermacher aus Ulm
Moderation: Michael Becker, Kernen 21
Rede von Peter Grohmann, Kabarettist, Autor und AnStifter, auf der 606 Montagsdemo am 28.3.2022
Hochverehrte Schar von Demonstrantinnen, Bürgerinnen und Kaufwütigen,
ja, auch ihr seid gemeint: Morgen schon könnte es keine Luxusgüter mehr geben im Milaneo – Moskau ist bereits ausverkauft. Der Krieg schwappt rüber vom vergessenen Babin Jar und Kiew, von der Ukraine zum Fliegerhorst Büchel in der Pfalz.
Keine feinen Taschen mehr bei Breuninger exquisit, niente capitalista im Gerber, nix mehr von Prada am Nesenbach: Njet nada. Keine Kreuzfahrten, keine Luxusjachten, nix Chanel oder Rolex. Auch in Leningrad keine Vikunja-Luxussocken von Falke, der Lieblingsmarke von Putin: Das Paar für 980 Euro. Sind das die Sorgen der Reichen und Schönen vor dem Krieg?
Von Stuttgart nach Bratislava sind es knapp 600 km, von Bratislava in die Ukraine nochmal 1200 km. Militärtransporte fahren nachts, auf diese Weise stören sie weder den Tourismus nach Österreich noch die Flüchtlingsströme aus Kiew.
Jede Zeit, überall auf der Welt, lebt von den Ideen, für die sich die Menschen begeistern lassen – Wohlstand, Jesus, Sozialismus, Panzerfäuste, Eisbein mit Sauerkraut, Scholz und Baerbock, ein trockener Spätburgunder, Hitler, Stalin, Hegel oder Brezeln vom Waible im Heusteigviertel, bewaffnete Drohnen, Atomkraftwerke, Muttermilch von Nestle, ersatzweise Apollinaris.
Unsere Zeit lebt seit 150 bis 180 Jahren von der Idee, dass der Mensch – also ihr, ob aus Heslach, Winnenden oder Backnang – aus eigener intellektueller Kraft die Welt komplett erkennen und perfekt beherrschen kann, wenn man ihn lässt. In Stuttgart hat man ihn sogar gewählt. weiterlesen
Die 606. Montagsdemo findet am 28. März 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, weiter auf die Königstraße, rechte Seite der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
Motto: "Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: Gerd Schinkel, Liedermacher, Autor und Sänger aus Köln
Moderation: Katja Luft, Capella Rebella
Peter Grohmanns Wettern der Woche am 23.3.2022
Dumm gelaufen: Jetzt muss Annalena Baerbock über Nacht mit Putin gleichziehen und bis morgen früh die kaukasische Traumrakete beschaffen, sonst wird's nichts mit der nukleare Abschreckung, dem heute hochgelobten und vielbeschworenen Gleichgewicht des Schreckens. Putins Nuklearmacht kann nach dieser Lesart (nur) von einem atomaren Erstschlag abgehalten werden, wenn er weiß, dass die Guten, also wir, selbst nach einem nuklearen Erstschlag noch vernichtend zurückschlagen können. Dann bleibt von der Maaß bis an die Kreml nicht viel übrig.
Kinschal, wie der traditionelle Dolch der Tscherkessen, heißt die neue Hyperschallrakete der russischen Wehrmacht: 8 Meter lang, zehnfache Schallgeschwindigkeit, Reichweite 2000 km (Moskau - Möhringen), immer manövrierfähig, katastrophal in der Wirkung: Abschrecken? Nachmachen!
Die Hyperschall-Waffentechnik gilt als der größte 'Fortschritt' in der Raketen-technologie – und wer wär' schon gern gegen Fortschritt? Das gefährliche an Putins Wunderwaffe ist Putin selbst – nebst nuklearer Teilhabe. weiterlesen
Rede von Bernd Riexinger, Mitglied des Deutschen Bundestages, auf der 605. Montagsdemo am 21.3.2022
Es freut mich sehr, hier bei Euch zu sein und an Eurer Seite gegen Stuttgart 21 zu kämpfen. Seit dieser Legislatur sitze ich für DIE LINKE im Verkehrsausschuss des Bundestags, und ich werde Euren Kampf im Bundestag unterstützen.
Heute findet die 605. Montagsdemo statt, und wir können mit erhobenen Kopf sagen, dass wir mit allen Kritikpunkten recht hatten. Stuttgart 21 ist ein Projekt zum Schienenrückbau, ein Projekt, an dem korrupte Immobilienhaie verdienen wollen, ein Projekt, das über 10 Milliarden Euro kostet, und ein Projekt, das niemals hätte gebaut werden dürfen. Hätte nur einer der Verantwortlichen auf einer der 600 Demonstrationen ernsthaft zugehört, dann hätte es nicht so weit kommen müssen.
Thema Korruption
In den letzten Monaten haben sich die Meldungen zu Stuttgart 21 überschlagen. Los ging es mit der Financial Times, die in einem Artikel von einem glaubhaften Korruptionsverdacht beim Projekt Stuttgart 21 berichtet hat. In einer Anfrage an die Bundesregierung haben wir eine lückenlose Aufklärung der Vorwürfe gefordert.
Der Vorwurf: bei der Vergabe von Auftragsleistungen beim Projekt Stuttgart 21 kam es zu Korruption. Dass dieser Vorwurf erst durch einen Bericht der Financial Times bekannt wurde, ist ein politischer Skandal. Die Deutsche Bahn ist zu 100% in öffentlicher Hand und hat auch entsprechend zu handeln und für volle Transparenz zu sorgen. Bei Stuttgart 21 handelt die Bahn nach dem Prinzip: verstecken, vertuschen, vergessen. Stuttgart 21 ist ein Fass ohne Boden. Die negativen Folgen für die Bahninfrastruktur werden uns noch viele Jahre begleiten. weiterlesen
Die 605. Montagsdemo findet am 21. März 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, weiter auf die Königstraße, rechte Seite der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.
Redner:
Motto: "Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: 'Two dogs left', Gitarre und Gesang
Moderation: Uli Gsell, Capella Rebella
Rede von Dr. Winfried Wolf, Verkehrsexperte, Journalist und Herausgeber von ‚LunaPark21′, auf der 604. Montagsdemo am 14.3.2022
Ja, es ist eine Zeitenwende, die wir seit dem 24. Februar erleben. Zum ersten Mal seit der Wendezeit 1990/91 unternimmt Russland einen Angriffskrieg gegen ein souveränes Land. Und wie jeder Angriffskrieg muss er von allen demokratisch Gesinnten und allen humanitär Fühlenden abgelehnt werden. Wir verurteilen diesen verbrecherischen Akt der Aggression der russischen Führung auf die ukrainisch-sprachige und auf die russisch-sprachige Bevölkerung in der Ukraine. Wir verurteilen diesen auf der 604. Montagsdemonstration gegen Stuttgart 21 – der ersten seit längerem, bei der wir wieder auf dem Platz stehen können – eingeschränkt – mit Abstand. Uneingeschränkt in der Solidarität. Und wir verurteilen diesen Krieg ohne Wenn und Aber.
Geht man weiter zurück und setzt Russland mit der Sowjetunion gleich, dann besteht die Zeitenwende darin, dass zum ersten Mal seit 43 Jahren von der Kreml-Führung ein Angriffskrieg gestartet wird. Damals, im Dezember 1979, marschierten rund 100.000 sowjetische Soldaten in Afghanistan ein. Auch wenn es einige Unterschiede zu heute gibt – auch das war damals ein Angriffskrieg. Wie er ein Jahrzehnt später endete, ist bekannt. Und ein für Moskau vergleichbar schmähliches Ende könnte der aktuelle Krieg der Kreml-Führung gegen die Ukraine nehmen.
Und so rufen wir Putin zu: Schauen Sie sich an, in welchen blutigen Bürgerkrieg die sowjetischen Einheiten in Afghanistan verwickelt wurden! Wie sehr damals das Bild Russlands in aller Welt beschädigt wurde! Es war der vorletzte Generalsekretär der KPdSU, Michail Gorbatschow, der diesen schmutzigen Krieg beendete. Schauen Sie, Herr Putin, sich an, wie die Fratze des Krieges damals dazu führte, dass Gegenspieler mit unmenschlichen Fratzen ins Leben gerufen wurden – damals massiv gefördert durch die USA: die sogenannten Gotteskrieger, die islamistisch-fundamentalistischen, extrem frauenfeindlichen Mudschahedin, von denen sich dann ein Teil zu den Taliban entwickelte, die den nächsten Aggressor, USA und Nato verjagten, und die nunmehr das Land beherrschen. weiterlesen
Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter gegen Stuttgart 21, liebe Freundinnen und Freunde,
seien Sie sehr herzlich begrüßt zur 604. Montagsdemo: gegen das Klimaverbrechen Stuttgart 21, für Klimagerechtigkeit, für eine echte Verkehrswende und – heute mehr denn je – für ein sofortiges Ende des Kriegs in der Ukraine, für einen sofortigen Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine und von ihren Grenzen, für Abrüstung statt Militarisierung!
Ein ganz herzliches Willkommen Ihnen allen, und auch besonders den Radler*innen, die auch schon da sind.
Und direkt zu Beginn einen großen Dank allen Spendensammler*innen und Ihnen allen für Ihre großzügigen Spenden zur Finanzierung unserer Demos.
Gestern haben wir im Oberen Schlossgarten eine ermutigende Demo gegen den Krieg in der Ukraine erlebt. Besonders beeindruckt hat mich, wie unser menschliches Miteinander betont wurde und wie wichtig uns Hilfsbereitschaft und Mitgefühl ist unabhängig von Hautfarbe oder Staatsangehörigkeit und ohne rassistische und nationalistische Zurückweisung. Die mutige Rede einer russischen Mitbürgerin gegen Putins Krieg war hierfür ein starkes Signal.
Und lasst mich bitte noch eine kurze Passage aus der gestrigen Rede des Friedensaktivisten Jürgen Grässlin zitieren: „Krieg ist die schlimmste Form der Umweltzerstörung“, und seine Rede endete mit der Forderung: „Wir fordern von der Bundesregierung statt eines 100-Milliarden-Euro-Aufrüstungsprogramms einen 100-Milliarden-Euro-Friedens- und Sozialfonds – für Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, Gesundheit und Pflege, für den Ausbau regenerativer Energiequellen, für die sozial-ökologische Transformation (…)“
Endlich sind auch wir wieder auf der Straße, wie haben wir das herbeigesehnt – und wie belastet ist doch heute unsere erste Demo auf dem Schlossplatz. Ich hatte mir das, wie sicher die meisten auf dem Platz, wirklich anders vorgestellt!
Dass hier heute nicht Chain of Fools spielen und den Platz flott machen, das hat leider auch einen ernsten Grund: Drei Musiker*innen von Chain of Fools sind an Corona erkrankt und in Quarantäne. weiterlesen