Klimabahn statt Betonbahn: Demo – Konferenz – Film 14./15.Mai

Stuttgart 21 ist der Leuchtturm der klimaschädlichen Beton-Bahnprojekte. Am 14./15.Mai kommen deshalb Bahnfreund*innen und Klimaschützer*innen zur Konferenz "KlimaBahn statt Betonbahn" nach Stuttgart:

Kundgebung 12:30 Hbf mit Prof. Hermann Knoflacher (Wien), Prof. Helge Peukert (Siegen) und einem Beitrag aus dem Val di Susa, Italien (angefragt), Musik: Eva-Leticia Padilla & Band, Moderation: Dr. Angelika Linckh

Konferenz ab 14:00 Gewerkschaftshaus und Gietinger-Film 'Klima-Skandal Stuttgart21' 20:00.

Bitte unterstützen: digital weiterverbreiten, Printversion demnächst auch an der Mahnwache.
Dabei sein: Anmeldungen an r.e.goetz@web.de

Stuttgart-Konferenz-Mai22-Zeitung-GESAMT

Kommentare deaktiviert für Klimabahn statt Betonbahn: Demo – Konferenz – Film 14./15.Mai

Taktische Atomwaffen

Peter Grohmanns Wettern der Woche am 19.4.2022

 

Neulich stand einer am Gartenzaun, der sah aus wie General Heusinger und erklärte mir, warum es uns (außer Geld) nichts bringe, den Ukrainern zum Beispiel den Schützenpanzer Marder zu liefern. „Grohmann, das sind letztlich hochkomplexe Systeme, das meiste computergesteuert – eine Sache, von der Sie eh keine Ahnung haben! Und was, wenn da mal ein Chip ausfällt? Da kannste dann nicht auf den Techniker von Kraus-Maffei warten! Abgesehen davon: Die Geräte sind heute hochkomplex, eine Panzerbesatzung muss gründlich geschult werden... da fehlt leider die Zeit!“ – „Aber wir könn' doch nicht zusehen, wie die abgeschlachtet werden“ wende ich ein. Der Heusinger (oder war's Speidel?) sieht mich mitleidig an. „Guderian!“, sagt er nur. „Eine Zangenbewegung: Im Süden stehen unsre Nato-Partner Türkei, Griechenland, Ungarn, Albanien, Bulgarien, Rumänien, im Westen Polen, Tschechien...“. – „Montenegro, Slowenien, Albanien!“, ergänze ich. Er lacht spöttisch, macht eine abfällige, ja diskriminierende Handbewegung: „Sie ha'm Nordmazedonien vergessen! Aber lassen Sie mich fortfahren: Lettland, Litauen, Estland im Osten – das wäre eine einzige, kluge Operation, und über Nacht ist der Spuk vorbei.“ Ich bin erleichtert: „Dann zieh'n die Russen ab!“ – „Ich merk' schon, Sie haben nicht gedient! Danach gibt's nichts mehr abzuziehen!“ Er klopft mir auf die Schultern, will los zum Ostermarsch. „Und wenn was schiefgeht?" Er schüttelt nur den Kopf. „Ihr mit eurem Wenn Wenn Wenn! Glauben Sie, der Norweger, der Finne, der alte Schwede legt die Hände in den Schoss, wenn's bumst?“ Ich hab' mir den Kopf zerbrochen, wie ich dem Mann noch mehr Wissen aus dem alten Knobelbecher leiern kann, dann fiel mir's ein: „Schwere taktische Atomwaffen!“ weiterlesen

Verschlagwortet mit , | Ein Kommentar

Die 609. Montagsdemo am 25.04.22 auf dem Schlossplatz

Die 609. Montagsdemo findet am 25. April 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, weiter auf die Königstraße, rechte Seite der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

  • Dr.-Ing. Hans-Jörg Jäkel, Ingenieure22; "Doch nichts aus S21 gelernt - frühe Öffentlichkeitsbeteiligung nach Art der DB".

Motto: "Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: Mike Janipka, Gitarre und Gesang
Moderation: Johanna Tiarks, Fraktionsgemeinschaft "Die FrAKTION"

Kommentare deaktiviert für Die 609. Montagsdemo am 25.04.22 auf dem Schlossplatz

Leerdenker-Olympiade: Wer schafft es auf Platz 1?

Karikatur: Tobias Mey

Kommentare deaktiviert für Leerdenker-Olympiade: Wer schafft es auf Platz 1?

Die 608. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am 11.4.2022

Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für Die 608. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am 11.4.2022

Die Welt brennt, aber die Schilder fehlen

Rede von Luigi Pantisano, Stadtplaner, Architekt und Stadtrat „Die FrAktion“, auf der 608. Montagsdemo am 11.4.2022

Liebe Freundinnen und Freunde,

wir sind in den letzten Jahren nicht nur gegen irgendeinen Bahnhof auf die Straße gegangen – wir stehen hier zu hunderten und tausenden, weil wir für eine klimagerechte Zukunft kämpfen. Wir kämpfen für den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Boden, Wasser und Luft müssen geschützt werden. Dazu brauchen wir mehr Wind- und Sonnenenergie, statt mehr Gas und Öl, und wir brauchen vor allem eine nachhaltige Mobilität, mit mehr Fuß, Rad und Bahn und weniger private Autos.

Wir erleben aktuell drei große und weltweit stattfindende Krisen gleichzeitig. Die globale Corona-Pandemie, die großen Kriege in der Ukraine, im Jemen und in Syrien mit globalen Auswirkungen und die globale Klimakrise. Alle drei Krisen haben ihren Ursprung in der Ausbeutung der natürlichen Lebensgrundlagen auf unserer Erde. Das hinter diesen Krisen stehende System nennt sich Kapitalismus. Die Anhäufung von Reichtum in den Händen von Wenigen – auf Kosten der Vielen.

Diese wenigen Reichen, ob wir sie nun Oligarchen nennen, die mit Yachten auf den Weltmeeren herumfahren oder sie als Superreiche bezeichnen, die mit ihren Raketen ins All fliegen – sie sind gemeinsam die Hauptverursacher dieser Krisen. Sie häufen in ihren wenigen Händen so viel Reichtum an, dass die vorherrschenden Krisen mit ihrem Geld sofort gelöst werden könnten. Das wollen sie aber nicht, denn dann müssten sie ihren Reichtum teilen. weiterlesen

Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für Die Welt brennt, aber die Schilder fehlen

Intervention für den „Marsch für das Wasser und das Leben“ – indigener Widerstand gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen

Rede von Yvonne Sauter, Extinction Rebellion (XR) Stuttgart, auf der 608. Montagsdemo am 11.4.2022

Zur Zeit ist eine Karawane für das Wasser und das Leben in Mexiko unterwegs. Sie besucht Orte des Kampfes um Wasser und des Widerstandes gegen Konzerne und die Regierung. Die Karawane läuft seit dem 22. März, dem Weltwassertag, in Altepelmecalli, das wegen des Kampfes um die ehemals besetzte Wasserfabrik des Konzerns Danone bekannt ist.

Monatelang gab es kein fließendes Wasser und verheerende Auswirkungen auf die Landwirtschaft, weshalb am Weltwassertag vor einem Jahr beschlossen wurde, die Förderanlage zu besetzen und zu versiegeln. Das Fabrikgelände verwandelten sie in ein Gemeindezentrum, von dem aus Projekte in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Landwirtschaft und Frauen organisiert wurden. Nach knapp einem Jahr wurde das Gelände geräumt, und das Abpumpen des Wassers soll nun wieder weiter gehen.

Auch Aktivistis aus Deutschland haben sich der Karawane angeschlossen, um den Kampf gegen Unterdrückung zu unterstützen, denn viel zu häufig hängen Ausbeutungen im globalen Süden mit Konzernen des globalen Nordens zusammen. Dies können wir bei unserer geliebten Deutschen Bahn und ihren Auslandsgeschäften um Enteignungen, Zwangsvertreibungen und Umweltzerstörung wie beim Tren-Maya-Projekt in Mexiko sehen. weiterlesen

Verschlagwortet mit , , , , , | Kommentare deaktiviert für Intervention für den „Marsch für das Wasser und das Leben“ – indigener Widerstand gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen

Die 608. Montagsdemo am 11.04.22 auf dem Schlossplatz

Die 608. Montagsdemo findet am 11. April 2022 ab 18 Uhr auf dem Schlossplatz in Stuttgart statt. Ab 18.40 Uhr beginnt der Demozug, ausgehend vom Schlossplatz, weiter auf die Königstraße, rechte Seite der Baumallee bis auf den Gehwegbereich vor der Mahnwache, dort endet die Demonstration mit dem Schwabenstreich.

  • Luigi Pantisano, Stadtplaner, Architekt und Stadtrat 'Die FrAKTION'; "Die Welt brennt, aber die Schilder fehlen.“ 
  • Yvonne Sauter, Extinction Rebellion (XR) Stuttgart: "Intervention für den 'Marsch für das Wasser und das Leben' - indigener Widerstand gegen die Zerstörung der Lebensgrundlagen"

Motto: "Ihr kriegt uns nicht los, wir euch schon!"
Musik: Rainer Markus Wimmer, kabarettistisch poetischer Liedermacher und Autor
Moderation: Michael Kaufmann, Badener gegen S21

Verschlagwortet mit | Kommentare deaktiviert für Die 608. Montagsdemo am 11.04.22 auf dem Schlossplatz

Die 607. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am 4.4.2022

Verschlagwortet mit , , , | Kommentare deaktiviert für Die 607. Montagsdemo gegen Stuttgart 21 am 4.4.2022

Ronald Pofalla, Schaumschläger und andere Katastrophen

Rede von Dieter Reicherter, Vorsitzender Richter am Landgericht a.D., auf der 607. Montagsdemo am 4.4.2022

Liebe Freundinnen und Freunde,

„Ich kann deine Fresse nicht mehr sehen!“ Hoppla, bestimmt seid Ihr jetzt erschrocken. Ich habe aber nicht Euch gemeint. Ganz im Gegenteil, denn ich habe die Begegnung mit Euch sehr vermisst. Nein, dieses Zitat stammt von unserem heutigen Preisträger. Ich habe nämlich die Ehre, den scheidenden Bahnvorstand Ronald Pofalla mit dem Schaumschlägerpreis des Aktionsbündnisses auszuzeichnen. Allerdings ist die Übergabe nur symbolisch. Denn eine persönliche Konfrontation mit ihm hier auf der Bühne wäre mir angesichts seiner vorher zitierten Drohung gegenüber seinem Parteikollegen Wolfgang Bosbach doch zu gefährlich.

Also spreche ich lieber in seiner Abwesenheit, zumal ich das zweifelhafte Vergnügen hatte, zusammen mit Eisenhart von Loeper und weiteren Mitstreitern im Jahr 2015 neben Bahnvorständen auch Ronald Pofalla, damals wegen Anstiftung zur Untreue – wenn auch ohne Erfolg – anzuzeigen. Konkret ging es um seine Tätigkeit als Chef des Kanzleramts. Und damit sind wir schon beim Thema. Bereits 2013 hat er sich um das Wahnsinnsprojekt Stuttgart 21 in hohem Maße verdient gemacht. Denn getreu dem Motto seiner Chefin Angela Merkel, die Welt gehe unter, wenn Stuttgart 21 nicht gebaut werde, nahm er sich die Staatssekretäre als die Vertreter der Bundesregierung im Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG zur Brust und sorgte dafür, dass diese für den Weiterbau stimmten. Denn damals stand das Projekt auf der Kippe, weil seine Unwirtschaftlichkeit erwiesen war und die Kosten aus dem Ruder liefen. Was daraus geworden ist, das wisst Ihr.

Ronald Pofalla sollte seinen Einsatz nicht bereuen. Denn finanziell hat es sich für ihn gelohnt. Dass er empfänglich für die Lockungen des Geldes ist, sagte man ihm schon lange nach. Ich erinnere nur an die sogenannte Montblanc-Affäre. Es ging darum, dass verschiedene Bundestagsabgeordnete auf Kosten der Steuerzahler Luxusschreibgeräte bestellt hatten. Ronald Pofalla zeichnete sich dabei besonders aus. Er bestellte 5 Füller zu je 606,25 € und einige Kugelschreiber, der teuerste für 474,79 €. Innerhalb von vier Jahren, nämlich von 2006 bis 2009, verjubelte er auf diese Weise 14.722,32 € für Schreibgeräte. Damit qualifizierte er sich hervorragend für ein unnützes Großprojekt mit Milliardenrisiken. weiterlesen

Verschlagwortet mit , , , , | Ein Kommentar

Butscha – ein Versuch

Peter Grohmanns Wettern der Woche am 4.4.2022

 

Butscha – das kennen wir aus Vietnam, als die Armee der Freien und Gleichen mit Flammenwerfern die Hütten niederbrannte, in die sich die Menschen geflüchtet hatten – Alte, Frauen, Kinder, Familien. Das war gestern. Doch Klartext für heute: Wer die Zahl der Toten, der Ermordeten, der Opfer des "Westens" benutzt, um Putins Kriegsverbrechen zu verkleinern, ist moralisch bankrott.

Amnesty International hat im Laufe des russischen Überfalls Angriffe des russischen Militärs auf die zivile Infrastruktur dokumentiert – auch auf Schulen, Krankenhäuser, Kindergärten und Wohnviertel. Über die Zahl der Opfer ist das meiste bekannt. Im Norden der Ukraine hat Amnesty International u.a. einen Angriff mit Streumunition auf eine Schule dokumentiert, bei einem gezielten Fliegerangriff auf eine Gruppe Hungernder, der um Essen anstand, wurden 47 Zivilpersonen getötet. weiterlesen

Verschlagwortet mit , | Kommentare deaktiviert für Butscha – ein Versuch

Stuttgart 21 wird am fehlenden Brandschutz scheitern

Papier des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 zum Brandschutz auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des „Alternativen Geschäftsberichts Deutsche Bahn 2021“ in Berlin am 30. 3. 2022

Stuttgart 21 – schon jetzt zu klein

Stuttgart 21 ist ein System von 57 km weit verzweigten Tunnelröhren mit dem Tiefbahnhof in der Mitte, in den alle Röhren münden, offizielle Bezeichnung „Tunnelspinne“. Vorgesehen ist ein S-Bahn-artiger Betrieb (kurzer Abstand der Zugfolge). Dieses System ist daher viel komplexer als ein üblicher Eisenbahntunnel ohne Verzweigung, welcher nur in größerem Zeitabstand von einzelnen Zügen befahren wird.

Weil die Kapazitäten nicht ausreichen und die Leistungsfähigkeit des Großprojekts weit hinter den Erfordernissen an einen modernen Bahnknoten zurückbleibt, sind inzwischen umfangreiche weitere Ergänzungen (zweites Stuttgart 21) mit zusätzlichen 47 km Tunnelröhren und u.a. einem unterirdischen Kopfbahnhof vorgesehen. Sie verschlingen nicht nur einige Milliarden Euro mehr, sondern werden auch weitere Jahrzehnte Bauzeit benötigen. Gleichzeitig sind sie mit extrem schädlichen Emissionen an Treibhausgasen verbunden.

Der Gedanke, stattdessen den bestehenden oberirdischen Kopfbahnhof zu ertüchtigen, was Stuttgart 21 samt den weiteren Ergänzungen (zweites Stuttgart 21) überflüssig machen würde, stößt bei den Verantwortlichen trotz ungeklärter Finanzierung der explodierenden Kosten bisher auf keine Gegenliebe.

Stuttgart 21 –  nach veraltetem Zwei-Röhren-Prinzip gebaut

Gebaut wird Stuttgart 21 nach dem Zwei-Röhren-Prinzip, also eine Röhre für jede Fahrtrichtung. Zwischen beiden Röhren sind im Abstand von 500 m Querschläge mit Schleusen zum Überwechseln. Dieses Prinzip bringt massive Einschränkungen, falls die Evakuierung eines im Tunnel liegengebliebenen Zugs nötig wird. Denn Evakuierung und Rettung müssen über die Gegenröhre erfolgen. Konkret führt dies dazu, dass im Brandfall Hilfe und Rettung durch Feuerwehr und Rettungskräfte (sogenannte Fremdrettung) innerhalb der bis zur tödlichen Verrauchung des Tunnels verbleibenden Zeit unmöglich ist. Die Menschen im Tunnel sind deshalb ausschließlich auf Selbstrettung („Rette sich wer kann“) angewiesen. weiterlesen

Verschlagwortet mit , , | Kommentare deaktiviert für Stuttgart 21 wird am fehlenden Brandschutz scheitern