Rede von Winfried Wolf, Verkehrsexperte, Journalist und Herausgeber von ‚LunaPark21′, auf der 518. Montagsdemo am 29.6.2020
Liebe Freundinnen, liebe Freunde,
lasst mich mit zwei Vorbemerkungen beginnen:
- Das ist jetzt heute – nach einem halben Dutzend Zoom-, Skype- und anderen Video-Schalten – meine erste Rede, die ich, nach der Corona bedingte Zwangspause, wieder öffentlich halten kann. Und es ist ein besonders gutes Gefühl, dass ich hier in Stuttgart auf der Montagsdemo reden kann. Ich hoffe, das hält an; und wir können unseren Protest auch in Zukunft auf der Straße äußern. Wo nötig mit Mundschutz. Aber nie mit Maulkorb.
- In den letzten Stunden überkletterte die Spendenkampagne, die wir Mitte Januar 2019 für „LENK-IN-STUTTGART“ starteten, die 100.000-Euro-Marke. Viele waren vor eineinhalb Jahren hoch-skeptisch, ob das klappen würde; nicht zuletzt ich, der ich noch nie eine vergleichbare Geldsammlung betrieb. Hier vor Ort gab es viele, die das aktiv unterstützten. Vor allem zwei, die auf dem Platz sind: Doris und Bernd. Ganz herzlichen Dank! Wichtig dabei ist: Es gab inzwischen fast 1000 Leute, die spendeten. Die durchschnittliche Höhe je Spende liegt bei 120 Euro. Es sind also vor allem eher einfache Leute, die „Lenk in Stuttgart“ wollen. „Nur“ ein Drittel der Spenden kommt aus Stuttgart und der Region. Ein zweites Drittel aus dem übrigen Baden-Württemberg. Und ein Drittel aus dem übrigen Bundesgebiet: aus Köln, München, Leipzig, Hamburg, Berlin, Rostock oder auch aus den beiden Frankfurt: an der Oder und am Main. Das zeigt, wie unser Widerstand gegen das Monsterprojekt weiterhin breite Unterstützung findet. Es fehlen noch knapp 10.000 Euro bis zum 110.000-Euro-Ziel. Und das sollte bis Ende des Sommers zu schaffen sein.
Und dann – ja dann spricht sehr viel dafür, dass diese wunderbare, 10 Meter hohe Skulptur, die Peter Lenk in Bodman am Bodensee in nunmehr zweijähriger Arbeit geschaffen hat, dass dieser „Schwäbische Laokoon“ hier in der Landeshauptstadt einen würdigen Platz erhält – und dann von der Absurdität und Monstrosität des Projekts selbst und von der Ausdauer und Kreativität des Widerstands gegen Stuttgart 21 Zeugnis ablegt. weiterlesen