Betreff: |
S21: Verträge sind einzuhalten |
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Datum: |
Tue, 23 Jan 2018 19:58:08 +0100 |
Von: |
Dieter Reicherter |
An: |
gruene.fraktion@stuttgart.de |
Liebe Clarissa, sehr geehrte Herren Winter und Stopper,
heute hatte ich Gelegenheit, Ihren Antrag vom 22.1.2018 zum Bahnprojekt Stuttgart 21 zu lesen. Gestatten Sie mir bitte, einige Gedanken dazu zu äußern. Zwar bin ich kein Stuttgarter Bürger (mehr), jedoch zum einen häufig in Ihrer ehemals schönen Stadt, zum anderen als Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs in und nach Stuttgart direkt von Ihren Ausführungen betroffen.
Zum Kurswechsel ehemaliger Streitgenossen gegen das Projekt Stuttgart 21 jetzt im Rahmen Grüner Politik an selbigem als angeblich unumkehrbar festzuhalten, will ich mich hier nicht äußern. Sie wissen aber sicherlich genau so gut wie ich, dass der von ihnen ins Feld geführte „Volksentscheid im Jahr 2011“ weder mit der Durchführung des Projekts Stuttgart 21 insgesamt, noch mit der Beteiligung der Landeshauptstadt Stuttgart an diesem etwas zu tun hat. Zur Abstimmung stand lediglich die Prüfung des Ausstiegs des Landes aus dem Finanzierungsvertrag. Wie Sie weiter wissen werden, wurde bei der Abstimmung das sogenannte Quorum nicht erreicht, weshalb keinerlei rechtliche Folgen eingetreten sind. Sich dennoch auf eine angeblich klare Entscheidung durch diese Abstimmung zu berufen, halte ich gelinde gesagt für unredlich. Ich habe den Eindruck, dass dadurch Ihre eigene Verantwortung für das Projekt ausgeblendet werden soll.
Politik verstehe ich aber als Verpflichtung, im Interesse der Bevölkerung das Bestmögliche herauszuholen. Welche Konsequenzen Sie aus dieser Verpflichtung für Ihre Arbeit ziehen, mag Ihr Gewissen und mögen die Wählerinnen und Wähler in Stuttgart entscheiden. weiterlesen