Sehr geehrter Herr Dr. Grube,
ich wende mich in dieser öffentlichen Form an Sie, da Sie jüngst in Sachen Ihrer Beratertätigkeit für die Firma Herrenknecht mitteilen ließen, dass Sie nicht direkt zu sprechen seien, sondern bei derlei Nachfragen nur noch über Ihre Anwälte mit der Öffentlichkeit kommunizieren wollten.
Wobei ich das mit dem akademischen Grad, den Sie haben, konkretisieren will. Schließlich verlieh Ihnen vor wenigen Monaten die Technische Universität Hamburg (TUHH) die Ehrenprofessur. Nun ist uns dieses Verfahren mit den Professuren ehrenhalber oder „honoris causa“, das eigentlich auf ein Nazi-Gesetz zurückgeht, hier in Stuttgart wohl vertraut.
Schließlich hat Herr Ministerpräsident Winfried Kretschmann solche Ehrenprofessur-Titel ja auch den S21-Lautsprechern Wolfgang Schuster als dem ehemaligen Oberbürgermeister und Erwin Teufel als dem ehemaligen Ministerpräsidenten verliehen. Und die Grüne baden-württembergische Bildungsministerin Theresia Bauer, die vor Antritt Ihres Ministerinnenamts einmal sagte, ein solcher Titel sei für die gesamte Forscherszene „geradezu beleidigend“, hält bei diesem Thema längst die Klappe.[1]
Sie, Herr Professor Grube, erhielten Ihren neuen akademischen Titel am 2. November 2017 in einer akademischen Feierstunde der besagten Hamburger Universität. Der Laudator war – Überraschung! – Hartmut Mehdorn, dessen Büroleiter bei Daimler-DASA Sie Anfang der 1990er Jahre waren. Und dessen Nachfolger Sie 2009 als Bahnchef wurden. Wobei Frau Merkel wiederum Sie als Nachfolger wählte, weil Mehdorn selbst Sie zum eigenen Nachfolger vorgeschlagen hatte… weiterlesen