Wahlkampfauftritt - Stuttgart-21-Gegner pfeifen Merkel aus
Nach Athen nun auch in Stuttgart (hier wegen "S21"):
Bürger zeigen deutlich ihren Unmut über Merkel
Fast 5000 Stuttgarter Bürger kamen am heutigen Nachmittag trotz strömendem Regen auf dem Stuttgarter Marktplatz zusammen, um einer Wahlkampfrede von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu lauschen.
Merkel wollte damit ihren persönlichen Favoriten, den in Berlin beheimateten Oberbürgermeister-Kandidaten Sebastian Turner stützen, der im ersten Wahlgang nur Platz 2 hinter dem Kandidaten der Grünen, Fritz Kuhn, erreichte. Am Sonntag in einer Woche entscheidet eine Stichwahl über den neuen Stuttgarter OB.
Da sich die Zuhörerschaft vor dem Rathaus zu rund 90 Prozent aus Gegnern des durch die jüngsten Enthüllungen zum fehlenden Brandschutz weiter in Mißkredit geratenen Bahnhof- und vor allem Immobilien-Projekts "Stuttgart 21" handelte, wurde die Kanzlerin mit einem gellenden Pfeifkonzert begrüßt und sie und Turner unüberhörbar während ihrer gesamten Ansprache mit Sprechchören wie "Haut ab!" und "Lügenpack" bedacht. Die überraschend wenigen angereisten CDU-Anhänger auf dem von zahlreichen Polizisten beschützten Geviert hatten zuvor auf reservierten Sitzplätzen vor der Bühne Platz gefunden, umkreist von einer Unzahl von Schildern, Plakaten und Transparenten, die sich in erster Linie gegen Merkel richteten und auf Mappus-Verfehlungen und dessen Engagement für S21 verwiesen.
Vor der Abwahl von Ministerpräsident Mappus waren dieser und Merkel seinerzeit in der Stuttgarter Liederhalle auf fast gleiche Weise "empfangen" und die Rede der Kanzlerin auch damals lautstark begleitet worden.
Einen Einblick zur OB-Wahlveranstaltung gibt es hier: