Stellvertretend für alle, die immer noch neu zum Widerstand hinzukommen, möchten wir schoko-bella in den Reihen der S21-Protestler willkommen heißen. Wir finden es ganz großartig, dass sich immer neue Leute informieren, wütend werden und ihren Protest auf die Straße tragen. Kommt auch weiterhin zahlreich, wir brauchen euch.
Matthias Roser: Das große Schweigen
oder Erstaunliches aus dem Musterländle.
Einleitung
Zur Verdeutlichung der heutigen Zustände in Baden-Württemberg sei an den berühmten Film von François Truffaut „Fahrenheit 451“ erinnert. Inhalt: die Feuerwehr ist nicht da, um Feuer zu löschen, sondern um Bücher zu verbrennen, denn schließlich sind diese gefährlich für die Regierenden. Mitdenkende Bürger!
Belege
Stuttgart 21 deckt Verhältnisse in unserem Land auf, die ähnlich paradox und daher erschreckend sind. Diejenigen Institutionen und Amtsträger, die sich für den Denkmalschutz engagieren müssten, schweigen oder bekennen sich offen zu S 21.
Einige wenige Beispiele mögen dies verdeutlichen:
- Landesdenkmalamt
als eigenständige Behörde unter MP Teufel aufgelöst und als Landesamt für Denkmalpflege in die Regierungspräsidien integriert - Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Der GF Dieter Angst bekennt sich in Anzeigen als Unterstützer von S 21 - Denkmalstiftung Baden-Württemberg
Lothar Späth als Vorsitzender des Kuratoriums setzt sich für S 21 ein - Verschönerungsverein Stuttgart
Erhard Bruckmann als Vorsitzender bekennt sich zu S 21 - Schwäbischer Heimatbund
schweigt mit Ausnahme einer lauen Stellungnahme - Wirtschaftsministerium
Wirtschaftsminister Ernst Pfister ist paradoxerweise oberster Dienstherr der Denkmalverwaltung und Unterstützer von S 21. Schweigt zum Denkmal Bonatz-Bau - Kultusministerium
Kultusministerin Marion Schick ist offiziell nicht für Denkmalfragen zuständig. Sie schweigt zur Denkmalverstümmelung - Regierungspräsidium
Der derzeitige Amtsleiter Johannes Schmalzl unterstützt wie sein Vorgänger Udo Andriof ganz offen S 21, obwohl er als offizieller Chef des Landesamts für Denkmalpflege zumindest eine denkmalverträgliche Planung einfordern müsste - Kulturbürgermeisterin
Susanne Eisenmann tritt offen für S 21 ein und schweigt zum Teilabriss eines der bedeutendsten Baudenkmäler Stuttgarts - Kulturstaatsminister
Bernd Neumann schweigt - Kulturabgeordnete in Bundestag, Landtag, Gemeinderat
mehrheitliches Schweigen, obwohl man von ihnen gemeinsame eindringliche Appelle hätte erwarten müssen
Lediglich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Prof. Gottfried Kiesow) und die Bundesstiftung Baukultur (Prof. Michael Braum) fordern öffentlich und wiederholt eine Umplanung zum Erhalt des Bonatz-Baus.
Schlussgedanke
Was ist das für eine Gesellschaft, in der die genau die Steine als Füllmaterial für Baugruben verwendet werden, die Teil einer möglichen Weltkulturerbestätte sind? Unter diesem Licht betrachtet wird verständlich, wenn manche S 21-Kritiker einen Vergleich zu Afghanistan ziehen und von der „Tali-Bahn“ sprechen in Anspielung auf Taliban-Kämpfer, die die berühmte 53 m hohe Buddhastatue von Bamiyan gesprengt haben. In Afghanistan wird eine Weltkulturerbestätte zerstört, in Baden-Württemberg verhindert.
Medienberichte 31.10.
ZEIT: Politiker: Ihr da draußen
Stuttgarter Nachrichten: Des Bürgers neue Kleider - eine Stadt bekennt Farbe
LobbyPedia: Akteure des Projekts Stuttgart 21
XN xtranews: „Juristen zu Stuttgart 21“ begrüßen die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses
3sat "neues": Die Macht der Öffentlichkeit
Badische Zeitung: Rüdiger Grube und die neue Dialogkultur
titanic: Beschwerde über Stuttgart 21-Shirt
Focus: Drei Verletzte nach Stuttgart-21-Demonstration
Bieler Tagblatt: DB prüft Alternativen für NEAT-Zubringer
SF TV: Deutschland bricht Staatsvertrag mit der Rheintalbahn
Radio Utopie: Robin Wood und Parkschützer pflanzen 50 neue Bäume
Berliner Morgenpost: Stuttgart 21 -Kein Ende des Streits in Sicht
Presseerklärung: Mit Gewalt illegal gerodet, mit Liebe neu bepflanzt
Presseerklärung vom 30. Oktober 2010
Robin Wood und Parkschützer pflanzen 50 neue Bäume
Stuttgart, 30. Oktober 2010: Auf dem am 1. Oktober illegal gerodeten Areal im Stuttgarter Schlossgarten haben Mitglieder von den Parkschützern und Robin Wood heute 50 junge Platanen, Eschen und Spitzahornbäume gepflanzt. Mit ihrer Aktion fordern Robin Wood und Parkschützer, dass die Arbeiten am Grundwassermanagement für das Bahn-Projekt Stuttgart 21 sofort eingestellt werden und das Gelände dem Park zurückgegeben wird. Durch die bis 2024 vorgesehene Grundwasserabsenkung um ca. zehn Meter sind die Bäume im gesamten Schlossgarten gefährdet. Der illegalen Baumfällung durch die Deutsche Bahn war am 30. September ein brutaler und rechtswidriger Polizeieinsatz gegen eine friedliche Demonstration vorausgegangen, der 'Schwarze Donnerstag'. Auch heute demonstrierten wieder mehrere zehntausend Menschen gegen Stuttgart 21. Unter dem Motto „Kultur statt Größenwahn! Nein zu Stuttgart21“ forderten sie einen umfassenden und sofortigen Bau- und Vergabestopp für S 21.
„Das Großprojekt Stuttgart 21 fügt unserem Staat und unserer Gesellschaft enormen Schaden zu“, sagt Landschaftsgärtner und Parkschützer Hansjörg Bärtschi. „Am 30. September wurde ein Staat jenseits unsere Rechtsordnung sichtbar: ein Staat, der illegale Baumfällungen deckt, der Grundrechte wie das Demonstrationsrecht opfert zugunsten von Partikularinteressen, ein Staat, der mit brutaler Gewalt gegen seine Bürger vorgeht. Die Arbeiten am Grundwassermanagement begannen mit einem vorsätzlichen Verstoß gegen europäisches Recht und geltende Planfeststellungsbeschlüsse. Damit haben diese Arbeiten jegliche Legitimität verloren und müssen sofort gestoppt werden. Der Schaden, der durch die Fällung Jahrhunderte alter Bäume entstanden ist, ist nicht wieder gut zu machen. Das ist aber kein Grund, jetzt mit dem zerstörerischen Treiben fortzufahren. Wir pflanzen stattdessen neue Bäume und schließen damit die Wunde.“
Spätestens seit gestern ist bekannt, dass die Bahn trotz der laufenden Schlichtungsgespräche wie geplant weiter baut, dadurch Fakten schafft und sich an keinerlei Zusagen hält. Entgegen den Abmachungen im Vorfeld der Schlichtungsgespräche wurde in den vergangenen Tagen auf dem Gelände des Grundwassermanagements betoniert, zahlreiche Betonteile wurden angeliefert. Fast gleichzeitig musste die Bahn eingestehen, dass auch der erklärte Aufschub der Südflügelentkernung nicht eingehalten wurde. Von staatlicher Seite ist derzeit keine Ahndung der Rechtsverstöße rund um den 30. 9. erkennbar.
„Die Landesregierung hat aus dem Konflikt um Stuttgart 21 nichts gelernt. Sie bleibt bei ihrer sturen, arroganten Haltung und lässt zu, dass weiter Fakten geschaffen werden, die den laufenden Gesprächen und einer Konfliktlösung im Wege stehen“, sagt Kei Andrews von Robin Wood. „Es ist schön, wenn bei den Schlichtungsgesprächen noch einmal viele Argumente und fachliche Details für eine große Öffentlichkeit ausführlich debattiert werden. Aber was bringt das, wenn aus all dem Wissen und all den Erkenntnissen keine Konsequenzen gezogen werden?“
Rückfragen an Kei Andrews von Robin Wood, Tel. 0151-28206614 oder an Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, Tel. 0174-7497868 oder an Fritz Mielert, Tel. 0176-66681817
Internet: www.robinwood.de/verkehr und www.bei-abriss-aufstand.de und twitter.com/AbrissAufstand und www.parkschuetzer.de
Presseerklärungen und Hintergrundinfos / Presseportal: www.parkschuetzer.org/presse
Medienberichte 30.10.
DerWesten: Stuttgart 21-Gegner pflanzen Bäume auf Baustelle
Spiegel: Demonstrative Wiederbegrünung -Aktivisten bepflanzen Stuttgart-21-Baustelle
Südwest Presse: Erste Ersatz-Bäume gepflanzt
RP: Stuttgart-21-Gegner pflanzen Bäume
20 minuten: Baustelle gestürmt, Bäume gepflanzt
SR DRS: Demo und Aktion in Stuttgart
Stern: "Stuttgart 21" und Wikileaks: Die neue Macht der Medien
Stern: Fotostrecke: Stuttgart 21 Kreativer Protest made in Schwaben
derStandard: Gegner stürmten Baustelle und pflanzen Bäume
Frankfurter Rundschau: S21-Gegner machen weiter mobil
NZZ: Der deutsche Bahn-Chef wird vorsichtig
Naanoo.com: Stuttgart 21: Bundestagspräsident warnt Exekutive vor Machtproben mit dem Volk
n-tv: Deutsche Bahn will kein zweites Stuttgart 21 erleben
C6 Magazin: Sexistische Werbung von Stuttgart 21 Befürwortern
Südwest Presse: Thomas Strobl nimmt Sittler in Sippenhaft
Focus: Detaillierte Debatten aber keine Annäherung
Stuttgarter Nachrichten: S-21-Resolution: Klenk und Lentz in der Schusslinie
Reuters: Mappus: Änderungen bei Stuttgart21 möglich
Stuttgarter Zeitung: Tiefbahnhof: weiter Zweifel an der Kapazität
Stuttgarter Zeitung: Kommentar: Gemeinsamkeit bei Stuttgart 21
Südwest Presse: Geschmacklose Werbung für S 21 hat Folgen
Focus: Seehofer wirbt für Stuttgart 21-Bahnprojekt
Oberbayerisches Volksblatt: Stuttgart 21: Bürger fühlen sich von Politik übergangen
Stern: Boris Palmer gegen Stuttgart 21: Der Mann der Schlichtungsrunde
Hamburger Abendblatt: Mappus lockt: Stuttgart 21 wird Öko-Modellprojekt
Focus: Zähe Debatte über Leistungsfähigkeit des Druchgangsbahnhofs
RP: Stuttgart 21: Abbruch der Schlichtung knapp verhindert
RP: Protest gegen Stuttgart 21 am Hauptbahnhof Düsseldorft
Südwest Presse: An Tiefbahnhof festgebissen
Medienberichte 29.10.
11 Freunde: Stuttgart 21 und der VfB: Drinnen bleiben
Badische Zeitung: Mappus über Umfrageergebnisse, die Grünen – und Stuttgart21
Stern: Schlichtung zu S21: Heiner Geißlers schwerster Job
Handelsblatt: Stuttgart 21: Tiefes Misstrauen bei zweiter Schlichtungsrunde
Handelsblatt: Stuttgart 21: Signale stehen auf Halt
NZZ: Streit um «Stuttgart 21» schwelt weiter
NZZ: Wo ist der Kompromiss bei «Stuttgart 21»?
NZZ: Schweizer Fahrplan für Stuttgart
Presseerklärung: Bahn versagt bei der Planung für Stuttgart 21
Fazit der Parkschützer über zweites Gespräch
Stuttgart, 29. Oktober 2010: Beim zweiten Gespräch zu Stuttgart 21 ging es heute erneut um die Leistungsfähigkeit des geplanten Tiefbahnhofs Stuttgart 21 und um die Neubaustrecke Wendlingen - Ulm.
„Es ist erschreckend, wie dürftig und schwach der Planungsstand der Bahn ist. Seit 16 Jahren wird nun an Stuttgart 21 herumgeplant. Und nun ist Bahn nicht einmal in der Lage, einen sinnvollen, kundenfreundlichen Fahrplan für diesen so aufwendig geplanten Bahnhof vorzulegen“, sagt Carola Eckstein von den Parkschützern. „Genauso wenig ist die Bahn in der Lage, die durch die Stuttgart 21-Bauarbeiten gestörte Signaltechnik im Gleisvorfeld in Ordnung zu bringen, damit wenigstens die S-Bahnen wieder in vollem Umfang und pünktlich fahren können. Nach 16 Jahren Planung fällt der Bahn heute auf, dass das Notfallkonzept, die S-Bahn im Fall einer Tunnelsperrung über den Fildertunnel umzuleiten, mangels ETCS in S-Bahnen nicht funktionieren kann. Es bedurfte 16 Jahre Planung und massiver 'externe Unterstützung', um festzustellen, dass mit der vorgeschlagenen Infrastruktur am Flughafen maximal ein ICE-Halt alle zwei Stunden möglich ist. Ich würde mich in meinem Job nicht trauen, ein solch stümperhaftes Arbeitsergebnis vorzulegen.“
- Laut Dr. Kefer, Technikvorstand der Bahn AG, begann die Entkernung des Südflügels bereits vor Beginn der Schlichtungsgespräche, jetzt seien daher Sicherungsmaßnahmen nötig (10:18 Uhr). Der Sprecher von Stuttgart 21, Wolfgang Dietrich, sagte hingegen in der Regio-TV-Sendung Südpol vom 17.10.2010, dass im Südflügel keine Entkernungen stattfänden.
=> Hier zeigt sich, dass die Öffentlichkeit belogen wird. - Dr. Kefer: „Die Frage nach der ausreichenden Kapazität [von Stuttgart 21] ist derzeit nicht zu beantworten (14:25 Uhr).
- => Angesichts der Tatsache, dass z.B. die elf Gleise in Köln, Durchgangsbahnhof, nicht ausreichen, sind gewisse Zweifel der Stuttgart 21-Gegner nicht aus der Luft gegriffen.
- Notfallkonzept für den Fall einer S-Bahntunnel-Sperrung: Die Planung der Bahn sieht vor, S-Bahnen durch den Fildertunnel umzuleiten (11:57 Uhr). Das ist nicht möglich, da S-Bahnen nicht mit dem ETCS-Signal- und Zugsicherungssystem ausgestattet sind (16:18 Uhr) [Kosten pro Zug ca. 300.000 EUR]. Die Bahn fragte sich während des Gesprächs, ob sie nicht besser auf ein duales Sicherungssystem umplanen solle (16:10 Uhr bis 16:33 Uhr).
=> Die ausgeschriebene Tunnelquerschnitte sind aber nur für ETCS ausreichend. - Bahn und Politik argumentieren weiterhin mit Unterlagen, die den Gegnern nicht vorliegen (z.B. sogenannte Verstärkerfahrten im Fahrplan, 11:50 Uhr).
=> Die Bahn-Vertreter befolgen damit nicht die Anweisung von Bahnchef Grube, der seit einigen Wochen fordert, dass alle Faktren auf den Tisch müssten.
Rückfragen an Matthias von Herrmann, Pressesprecher der Parkschützer, Tel. 0174-7497868 oder an Carola Eckstein, Tel. 01525-3684818 oder an Fritz Mielert, Tel. 0176-66681817
Presseerklärungen und Hintergrundinfos / Presseportal: www.parkschuetzer.org/presse
Internet: www.bei-abriss-aufstand.de und twitter.com/AbrissAufstand und www.parkschuetzer.org
Presseerklärung der "Juristen zu S21" zum Polizeieinsatz und Untersuchungsausschuss
Die Juristen zu Stuttgart 21 haben eine Presseerklärung zum unverhältnismäßigen und rechtswidrigen Polizeieinsatz vom 30.09.2010 und dem dazu eingesetzten Untersuchungsausschuss verfasst, die wir euch nicht vorenthalten möchten:
PE Juristen zu S21 "Polizeieinsatz 30.09, Untersuchungsausschuss"
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Medienschelte
Viele Gegner von Stuttgart 21 sind sauer auf die Berichterstattung in den Medien. Insbesondere sind viele nicht wirklich begeistert von den beiden Stuttgarter Zeitungen. Daneben bereitet einigen auch der SWR Sorgen.
Journalisten oder Medien anzugreifen bringt uns hier nicht weiter. Die Richtung der Berichterstattung wird sich nicht ändern, wenn man gegen sie protestiert. Im Gegenteil wird sich diese eher noch festigen.
Wir haben über die letzten Monate viel erreicht. Durch Hintergrundgespräche und andere fundierte Medienkontakte haben wir die Stimmung verändern können.
Viele der Journalisten, die vor Ort berichten sind uns überaus wohlgesonnen. Viele Redaktionen stehen mehrheitlich auf unserer Seite - auch wenn sie nicht entsprechend berichten dürfen.
Ich bitte Euch hier ganz persönlich, keine Demos bei den Medienhäusern zu veranstalten.
Über die Unpolitik des VfB Stuttgart
OFC Rote Karte - Parkschützer für den VfB bei 11 Freunde:
Wasserwerfer-Opfer werden von der Polizei drangsaliert
Die taz berichtet von Einschüchterungen der vier klagenden Wasserwerferopfer durch die Polizei. Fefe hat auch etwas dazu geschrieben. Wir haben gerade keine Zeit, einen längeren Text dazu zu verfassen, verurteilen das Vorgehen der Polizei jedoch auf das Schärfste!
Protokoll der 2. Faktenschlichung
Protokoll bis Abbruch der Sendung durch Phoenix







